Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
Vom Netzwerk:
uns unschätzbare Hilfe geleistet, und wir bedanken uns dafür.«
    »Sie müssen mit Herrn Glockner sprechen, wenn Sie das Buch zurückhaben wollen«, sagte sie. »Er hat es.«
    »Ja, wir werden mit Glockner reden«, sagte der Professor.»Und wenn es sich tatsächlich um das Buch handelt, werde ich dafür sorgen, dass Sie den Finderlohn erhalten, der Ihnen zusteht.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Hilde Kamphaus. »Es tat mir leid, das Buch weggeben zu müssen. Ich mochte es und hätte es gerne behalten. Es war ein schönes Gefühl, dieses alte Buch in den Händen zu halten.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie belohnt werden«, sagte der Professor und verneigte sich vor Hilde Kamphaus, als er ihr zum Abschied die Hand schüttelte.
    Hilde Kamphaus’ Beschreibung zufolge konnte kein Zweifel daran bestehen, dass wir dem Codex Regius auf die Spur gekommen waren, und für mich hatte es ganz den Anschein, als nehme der Elan des Professors mit jedem Schritt zu, während wir uns zur nächsten Straßenbahnhaltestelle sputeten.
    »Eine fabelhafte Frau«, sagte er, »wirklich fabelhaft.«
    »Was nun?«, fragte ich und musste mir alle Mühe geben, mit ihm Schritt zu halten.
    »Jetzt begreife ich, warum der junge Orlepp urplötzlich in Kopenhagen aufgetaucht ist. Der Alte weiß wirklich nicht, was aus der Handschrift wurde, nachdem er sie in Berlin zu Geld gemacht hatte – falls er sie denn verkauft hat. Sie ging in den Trümmern verloren und steckte die ganze Zeit in ihrem Köfferchen. Sein Sohn sollte herausfinden, ob ich etwas über sie in Erfahrung gebracht hatte. Ich war mir aber ganz sicher, dass er sie hatte und nur hinter den verschollenen Seiten der Lücke her war. Wie dämlich kann man doch sein! Und ich Trottel habe sie dann auch noch sozusagen mit der Nase darauf gestoßen.«
    Der Professor legte noch einen Schritt zu. »Sie dürfen dieses Buch nicht bekommen. Das muss verhindert werden!«
    »Müssen wir nicht noch einmal zu diesem Glockner gehen?«
    »Oh ja, mit dem Kerl müssen wir uns noch einmal unterhalten, am besten noch heute Abend bei ihm zu Hause. Hast du gehört, was er ihr für den Codex Regius gegeben hat, der verfluchte Geizkragen?«
    »Sie hat sehr schön über das Buch gesprochen«, sagte ich. Unterdessen überlegte ich, ob ich es riskieren sollte, etwas ins Gespräch zu bringen, was mir eingefallen war, als Hilde vom Tod ihres Mannes erzählt hatte. Irgendwie spukte mir diese Idee schon seit geraumer Zeit im Kopf herum, vielleicht unbewusst, aber durch die Aussage von Hilde Kamphaus hatte sie größere Bedeutung erhalten. Aus bestimmten Gründen zögerte ich allerdings, diese Idee dem Professor zu unterbreiten.
    »Einfach fabelhaft, diese Frau«, sagte der Professor noch einmal.
    Ich nahm meinen Mut zusammen. »Aber … Da ist etwas, das ich … Nein, lassen wir das, es spielt keine Rolle.«
    »Was ist? Was meinst du?«
    »Also … Es heißt ja oft … Ich meine, im Zusammenhang mit solchen alten Sachen ist doch oft die Rede davon, besonders wenn es sich um wichtige und bedeutende Dinge handelt …«
    Der Professor verlangsamte seinen Schritt und blieb dann stehen. »Heraus damit«, sagte er.
    »Mir ist da bloß so eine Idee gekommen, ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht war es, weil ich hörte, wie Hildes Mann, der den Codex Regius in einem Koffer gefunden hat, ums Leben kam.«
    »Ja«, sagte der Professor und wartete ungeduldig auf die Fortsetzung.
    Ich ließ es darauf ankommen. »Bist du irgendwann einmalauf Geschichten gestoßen, dass ein Fluch mit dem Codex Regius verbunden ist?«
    Der Professor starrte mich wie vom Donner gerührt an. »Wovon redest du eigentlich?«
    »Könnte es sein, dass dem Codex Regius ein Fluch folgt?« »Könntest du mir das bitte etwas näher erläutern?«
    »Es kommt mir so vor, als sei nichts als Unheil mit dieser Handschrift verbunden.«
    »So wie in meinem Fall, meinst du?«
    »Du hast dich bestimmt ganz furchtbar gefühlt«, erlaubte ich mir zu sagen. »Und dann dieser Bauer, den du in dem Grab auf Island gefunden hast. Der Arbeiter, der das Buch hier in Berlin gefunden hat, Hildes Mann. Und …«
    »Und was?«
    »Nein, ich …«
    »Mit dem Codex Regius ist kein Fluch verbunden!«, sagte der Professor mit Nachdruck. »Aberglaube und Mumpitz! Hör bloß mit solchem Unsinn auf. Ich war der Meinung, du wolltest Wissenschaftler werden. Hast du noch alle Tassen im Schrank?«, sagte er und setzte sich wieder in Bewegung. »Hör bloß mit dem Schwachsinn

Weitere Kostenlose Bücher