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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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für einen Augenblick abgelenkt und wollte Joachim zu Hilfe kommen, aber ich stieß ihm mit aller Kraft meine zusammengebundenen Fäuste in den Bauch. Helmut schien überhaupt nichts zu spüren und glotzte mich nur blöde an. Joachim war es inzwischen gelungen, eine Pistole aus der Manteltasche zu ziehen, und legte sie auf den Professor an. Ich schrie: »Pass auf! Er hat eine Pistole!«
    Der Professor ließ Joachims Hals sofort los und griff nach der Waffe, die sich im nächsten Moment auf mich und Helmut richtete.
    Ein Schuss ging los.
    Zu meinem Erstaunen sah ich, dass Helmut zusammensackte und umfiel.
    Joachim starrte fassungslos auf Helmut. Der Professor nutzte diesen Moment, um ihm die Pistole zu entreißen. Der Professor krabbelte wieder auf die Beine. Joachim lag immer noch am Boden und starrte Helmut an, als würde er seinen Augen nicht trauen.
    »Ist er tot?«, fragte der Professor.
    »Ich glaube, ja«, sagte ich.
    Unter Helmuts Kopf bildete sich eine Blutlache. Joachim stand auf, ohne seine Blicke von ihm abzuwenden. Der Professor hatte die Pistole in der Hand, zielte aber auf niemanden.
    Joachim bückte sich und fasste an Helmuts Hals, um den Puls zu fühlen.
    »Er ist tot«, sagte er. »Ich habe ihn erschossen.«
    Der Professor richtete die Pistole auf Joachim.
    »Binde Valdemar los«, befahl er.
    »Was hast du vor?«, fragte Joachim.
    »Ich will deinen Vater treffen«, sagte der Professor. »Meinst du, dass er bereit ist, die verschollenen Seiten der Lücke gegen dich auszutauschen?«
    Joachim begann, meine Handfesseln zu lösen. Ich war darauf gefasst, dass er irgendwelche Tricks anwenden würde, aber offensichtlich hatte ihn der unfreiwillige Treffer völlig aus der Fassung gebracht.
    Als ich frei war, begann ich, den Professor von seinen Fußfesseln zu befreien, und stellte mich dabei genauso ungeschickt an wie zuvor bei den Handfesseln. Währenddessen stand Joachim unbeweglich neben der Leiche von Helmut. Endlich gelang es mir, die Knoten zu lösen, und der Professor war ebenfalls frei.
    »Valdemar«, sagte er. »Du gehst jetzt zu deinem Alten und sagst ihm, dass ich ihn treffen möchte. Sag ihm, dass Joachim in unserer Gewalt ist und dass ich bereit bin, mit ihm über die Seiten der Lücke zu verhandeln.«
    »Was soll ich ihm genau sagen?«
    »Dass sein Sohn Mist gebaut hat und dass Helmut tot ist.« »Aber wenn er sich weigert, dich zu treffen?«
    »Das wird er nicht tun«, erklärte der Professor.
    »Und ihr?«
    »Joachim und ich werden hinten aufs Bootsdeck gehen. Sag ihm, dass er sich dort einfinden soll.«
    »Du versuchst wohl immer noch, alles geheim zu halten?«, sagte Joachim, der sich wieder zu fangen schien.
    »Schnauze, du Arschloch«, sagte der Professor.
    »Willst du wirklich so tun, als sei nichts von dem hier geschehen?«
    »Wir werden sehen«, sagte der Professor.
    Ganz in der Nähe lag ein Stapel mit Jutesäcken. Der Professor befahl Joachim, Helmut in einen zu stecken und ihn zur Sprossenleiter zu tragen.
    »Wir werfen ihn über Bord.«
    »Willst du ihn einfach ins Meer werfen?«
    »So was soll schon öfter vorgekommen sein.«
    »Alles, um das Geheimnis zu wahren«, sagte Joachim.
    »Du warst es doch, der ihn erschossen hat«, erklärte der Professor.
    Es war schon nach Mitternacht, als wir aus dem Laderaum hochkletterten. Inzwischen hatte der Wind stark aufgefrischt. Joachim und ich bugsierten Helmut die Leiter hoch. Das war alles andere als einfach, aber wir schafften es schließlich irgendwie. Ich ging voraus, dann folgte Joachim, der mit seinen gefesselten Händen Probleme damit hatte, Helmut hochzuschieben. Als Letzter kam der Professor, der seine Blicke nicht von Joachim abwendete und die Pistole ständig auf ihn gerichtet hielt.
    Wir schleppten Helmut zur Reling, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hoben wir ihn hoch und ließen ihn über Bord gehen.
    »Geh jetzt, und sag Erich, dass er uns auf dem Bootsdeck treffen kann«, sagte der Professor.
    »Du hast das Buch doch nun wieder, und wir sind frei. Weshalb gehen wir nicht zum Kapitän und informieren ihn über alles, was passiert ist, und lassen ihn diese Orlepps festnehmen?«
    »Ich fürchte, dass der alte Erich die Pergamentseiten nuraus der Hand gibt, wenn wir ihm die Gelegenheit dazu geben«, flüsterte er. »Ich glaube, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt, wird er sie vernichten. Wir müssen ihm eine Alternative bieten und abwarten. Wenn er sich weigert, gehen wir zum Kapitän. Wir können wegen der Seiten

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