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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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hatte die Gesprächsführung wieder übernommen. „Sie sind zu dritt, müssen unbemerkt ein Schiff in Ihre Gewalt bringen, in dem nach aktuellen Erkenntnissen vier sicherlich nicht freundlich gesinnte Crewmitglieder sowie eine nicht einschätzbare weibliche Person untergebracht sind. Unterschätzen Sie keinesfalls die Frau! Sie könnte Kampfsportlerin sein! Also rechnen Sie getrost mit fünf Personen, die Sie ausschalten müssen. Zugleich müssen Sie sicherstellen, dass die Mädchen nicht als Geiseln genommen werden. Und last but not least haben Sie die Aufgabe, in einer vermutlich unübersichtlichen Lage dafür Sorge zu tragen, dass das Schiff den Hafen nicht verlässt. Ein bisschen viel auf einmal, meinen Sie nicht? Deshalb nochmals meine Frage: Trauen Sie sich das zu?“
    Schöller und Pohl sahen sich kurz an, dann musterten beide Hellenkämper. „Ich bin dabei!“ Der Kaleu der Reserve ließ an seiner Entschlossenheit keinen Zweifel aufkommen. Schöller grinste, nickte Steiner zu. „Wie gesagt, Herr Kapitänleutnant – wir haben keine Wahl. Wir ziehen das Ding durch! Noch heute Nacht.“
    „Gut. Wie schaut’s mit der Ausrüstung aus? Ich schlage vor, Sie übernehmen von uns schwarzes Drillichzeug, Handschuhe, Sturmhauben, Springermesser und – wegen ihrer Lautlosigkeit – schwarze Turnschuhe. Wie steht’s mit Waffen? Peter, wie sieht’s bei dir aus?“
    „Ich hab‘ ‘ne P1 im Gepäck.“
    „Gut. Und bei Ihnen, Herr Pohl?“
    „Ich? Eine Walther P99.“ Er bemerkte Steiners überraschte Reaktion. „Ich bin Sportschütze.“ Es klang wie eine Entschuldigung. Schöller grinste bei dieser Bemerkung.
    „Sportschütze? Sie können mit dem Ding also umgehen?“
    „Ich hab‘ regelmäßig auf dem Schießstand damit geschossen. Außerdem war ich Soldat. Ist allerdings schon ‘ne Weile her.“
    „Hauptsache, Sie schießen sich nicht ins Knie.“ Der Kaleu grinste jovial bei dieser Bemerkung. Sein Blick ruhte nun auf Schöller. Der kam ihm mit der Antwort zuvor. „Walther P99, wie Herr Pohl. Und schießen kann ich auch mit dem Teil …“
    „Schon gut, Herr Schöller. Ich zweifle nicht daran. Frage: Wollen Sie Koppelzeug? Dann können Sie die Waffe griffbereit im Halfter tragen. Oder haben Sie Schulterhalfter?“
    „Ich bevorzuge Koppelzeug, Wolf.“
    Steiner nickte. „Geht klar, Peter. Und Sie, meine Herren?“
    „Ich bleib‘ beim Schulterhalfter.“
    „Ich auch.“
    „Gut. Wäre das geklärt. Stichwort Kommunikation.“ Er sah Heintges an. „Wir kommunizieren digital auf dem SAR-Band, wenn es um die …“ – er lächelte süffisant – „… Bergung des ‚havarierten‘ Schiffes geht. Ist das okay?“
    „Das geht in Ordnung.“
    „Und vorher? Ich meine, was den konspirativen Teil der Aktion angeht.“ Er blickte Hellenkämper, Pohl und Schöller an. „Ich schlage vor, jeder von Ihnen nutzt hierzu sein Handy. Jeder bekommt eine individuelle Rufnummer zugeordnet. Peter, du bekommst meine Handynummer. Professor Pohl, Sie nehmen die von Obermaat Fröhlich und Sie, Herr Schöller, die von Ihrem Kollegen, Polizeihauptkommissar Heintges. Geben Sie die Nummern nach dieser Besprechung ein! Wir sitzen während Ihrer Aktion hier im Unimog, dem Lagezentrum, wenn Sie so wollen. Obermaat Fröhlich lässt sein Handy hier. Einer von uns beiden wird in der Lage sein, das Gespräch des Professors umgehend entgegen zu nehmen.“ Er blickte Heintges an. „Stimmen Sie dem zu?“
    „Ich hab‘ damit kein Problem.“
    „Prima. Das bedeutet, jeder von Ihnen hat diese Nacht eine freie Leitung. Es ist kaum anzunehmen, dass zu so später Stunde Anrufe von außen eingehen. Eines ist klar: Wir werden Sie keinesfalls anrufen! Stellen Sie Ihre Handys auf Flugmodus oder unterdrücken Sie den Klingelton! Das Klingeln eines Handys hätte während der Aktion wahrscheinlich fatale Folgen. Die Kommunikation wird ausschließlich von Ihrer Seite eröffnet. Ist doch klar, oder?“ Er fuhr erkennbar beruhigt fort, als Hellenkämper, Pohl und Schöller einvernehmlich nickten: „Hiermit komme ich zur Aktion, zunächst zum Ausschalten der Nachtwache auf der Mole. Das erledigen die Obermaate Fröhlich und Krämer, und zwar von See aus. Das heißt Annäherung im Schlauchboot unterhalb der Mole bis zum Wendehammer, Angriff von hinten. Die Wachen werden ausgeschaltet, verschnürt, später der Bundespolizei übergeben. Anstelle der Wachen stehen dann die Obermaate auf der Außenmole, als Eingreifreserve, sollte sich die Situation

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