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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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behalten. Denken Sie daran, dass wir den Aufenthaltsort von einer Person, diesem ominösen Brillenträger, nicht kennen! Der könnte plötzlich auftauchen. Seien Sie darauf gefasst! Bin gleich zurück.“
    Mit den letzten Worten hatte sich Hellenkämper bereits auf den Weg ins Schiffsinnere gemacht. Im Nu hatte ihn die Finsternis verschlungen. Pohls Blick huschte zwischen den beiden Aufgängen vom Badedeck hin und her. Hellenkämpers letzte Bemerkung war nicht dazu angetan, beruhigend zu wirken. Kein Mensch wusste, was es mit diesem Unbekannten auf sich hatte. Er schien an Bord eine merkwürdige Rolle inne zu haben, sonst hätte er sicherlich mit jemandem gesprochen, wäre er auf diese Weise bei den Lauschangriffen aufgefallen.
    „Vorschiff ist ebenfalls clean.“ Pohl zuckte erschrocken zusammen. Er hatte Hellenkämpers Kommen nicht bemerkt! Jeder hätte sich ihm nähern können, ohne bemerkt zu werden! „Scheinen alle im Unterdeck zu sein. Das deckt sich mit dem Ergebnis der Lauschangriffe, kommt uns auf jeden Fall entgegen. Ich werde jetzt Schöller unterstützen. Achten Sie auf Geräusche, wenn wir die Kojen der Freiwache inspizieren! Spätestens dann dürfte der Tanz beginnen! Drinnen ist es leise, der Sturm ist kaum hörbar. Sie müssten mitbekommen, wenn die Sache aus dem Ruder läuft.“
    „Was mach‘ ich dann?“
    „Ich kann Ihnen keinen Rat geben, das müssen Sie ganz allein entscheiden. Sie können türmen, versuchen, zu den beiden Obermaaten zu gelangen. Ich würde an Ihrer Stelle allerdings im Unterdeck versuchen, die Mädchen dort herauszuholen. Sie befinden sich ja an der Treppe, wäre eine Sache von Sekunden. Wir werden die Freiwache schon eine Weile aufhalten können. Sie müssten vorher vermutlich den Kapitän, möglicherweise auch die Frau ausschalten. Und vergessen Sie nicht den Unbekannten! Viel Glück!“
    Pohl schaute hinter Hellenkämper her, bis dieser in der Dunkelheit des Schiffinnern verschwunden war. Dann tastete er sich durch den Salon, hinter dessen Ende sich die Treppen zum Unterdeck und zum Wheelhouse befanden. Es war tatsächlich relativ still im Innern des Schiffs . Wenn es auch keine Sichtverbindung zum Treppenabgang ins untere Vorschiff gab, so würde er sicherlich mitbekommen, sollten Schöller und Hellenkämper dort auf Gegenwehr stoßen. Er fühlte sich aufgrund der vergleichsweisen Ruhe nun etwas sicherer. Außerdem hatten sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt. Er ließ den Blick langsam durch den Salon streifen. Nichts Auffälliges. Doch plötzlich erstarrte er. Der Vorhang links des Saloneingangs hatte sich bewegt! Es war deutlich zu erkennen, da der Wiederschein der Hafenbeleuchtung durch die Glastüren schimmerte. Die waren geschlossen! Ein Luftzug konnte demzufolge nicht die Ursache gewesen sein. Oder doch? Pohl gefror das Blut. Jemand hatte den Salon betreten, und er hatte es nicht bemerkt!
     
    „Hast du das gesehen?“ Kevins Stimme verriet ungläubige Überraschung.
    „Was soll ich gesehen haben?“
    „Da ist jemand an Bord geklettert! Direkt aus dem Wasser! Mit ‘nem Koffer oder so was.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Hundertprozentig!“
    „Direkt aus dem Wasser?“
    „Siehst du irgendwo ein Boot?“
    „Und wo ist der Kerl jetzt? Auf dem Badedeck hinter dem Schlauchboot?“
    „Ich weiß es nicht. Ich glaube, er hat die rechte Treppe zum Zwischendeck genommen, aber sicher bin ich mir nicht. Ich sah ihn nur einen kurzen Moment vor dem Schlauchboot. Das Schiffsheck ist zu dunkel. Dort kannst du bei diesem Licht so gut wie gar nichts erkennen. Außerdem war der schwarz gekleidet – vermutlich ein Neoprenanzug …“
    „Der schwimmt quer durch den Hafen zu dem Dampfer? Das tut der Kerl sicherlich nicht zum Vergnügen! Ich melde das dem Kaleu, behalt du das Schiff im Auge! Direkt aus dem Wasser, du bleibst dabei?“
    „Mann, wenn ich es dir sage! Vielleicht ist es ein Froschmann oder jemand, der sich im Wasser verdammt gut auskennt. Der hat mehr drauf als das Seepferdchen!“
    „Also ist Gefahr in Verzug!“ Gunther hob das Funkgerät an den Mund, beugte sich tief hinter die Molenmauer, bemüht, vor dem Sturm Schutz zu finden. „Mole an Kaleu. Bitte melden!“
    „Ich höre. Was gibt’s?“
    „Kevin hat eine Person beobachtet, die das Schiff geentert hat. Kein Boot, direkt aus dem Wasser heraus! Haben Sie eine Beobachtung gemacht?“
    „Nein. Direkt aus dem Wasser, sagst du?“
    „Ja. Schwer zu glauben, aber Kevin bleibt dabei. Er hat ihn vor

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