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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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dem weißen Schlauchboot erkennen können, als er das Badedeck erkletterte.“
    „Wo ist der Typ hin?“
    „Das wissen wir nicht genau. Die Sicht ist zu schlecht …“
    „Mist! Rückt näher ans Schiff! Geht an Bord, sollte die Sache aus dem Ruder laufen! Ihr entscheidet das selbst, ihr seid näher dran! Aber kein Selbstmordkommando, wenn ich bitten darf! Ende.“ Steiner sah Heintges ratlos an. „Haben Sie alles mitbekommen?“
    „Hab‘ ich.“
    „So eine verfluchte Scheiße! Ein Typ aus dem Wasser! Bei diesen Bedingungen! Die wissen, dass die Mole für sie blockiert ist, schicken Verstärkung übers Wasser! Muss ein Profi sein, Froschmann vermutlich. Den hatten wir nicht auf der Agenda! Die verarschen uns! Die haben uns beobachtet, wir Dämel haben’s nicht bemerkt. Oder haben Sie eine Vorstellung, was das zu bedeuten hat.“
    „Nicht die geringste. Ich sag‘ meinen Männern Bescheid. Vielleicht haben die etwas bemerkt. Die sollen die Boote besetzen, damit bei Gefahr sofort reagiert werden kann. Ich hab‘ ein verdammt ungutes Gefühl …“
     
    Schöller stand wie erstarrt. Der den Bruchteil einer Sekunde aufblitzende Reflex des Türbeschlages hatte seine Sinne in höchste Alarmstimmung versetzt. Jemand hatte die Tür zur Pantry einen Spalt weit geöffnet, war jedoch nicht hindurchgetreten. Verbarg sich dort Hellenkämper, angesichts der Finsternis unsicher, was ihn in der Pantry erwartete? Die Inspektion des Oberdecks und des Wheelhouse war sicherlich längst beendet. Insofern könnte der Typ hinter der Tür tatsächlich Hellenkämper sein. Oder war es der Gegner? Warum rührte der Kerl sich nicht? Schöller fühlte sich mit einem Male unbehaglich. Nicht mehr die Situation im Unterschiff, ausschließlich die Tür zwischen Pantry und Salon beanspruchte seine aufs Äußerste angespannte Aufmerksamkeit.
    Minutenlang hatten sie sich gegenseitig aus der Deckung heraus belauert, weder er noch der Typ hinter der Tür schien das Risiko auf sich nehmen zu wollen, sich als erster bemerkbar zu machen. Die Sekunden tropften zäh wie unterkühlter Honig. Das konnte doch nur Hellenkämper sein! Aber wieso machte er sich nicht bemerkbar?
    Schöller war unschlüssig, ihm war bewusst, dass eine Fehleinschätzung fatale Folgen für sie alle haben konnte. Aber es half nichts, er musste das Risiko, den ersten Schritt zu tun, auf sich nehmen. Die wahre Aufgabe dort unten im Vorschiff vertrug keinen weiteren Aufschub! Außerdem war er Hellenkämper gegenüber im Vorteil, verfügte er doch über die einzige Nachtsichtbrille. Also war er, nicht Hellenkämper gefordert. Allerdings ließ sich dieser Vorteil nicht so recht nutzen, da Hellenkämper sich offensichtlich allein auf sein Gehör verließ, darauf bedacht, sich niemandem zu zeigen, vielmehr geduldig in seinem Versteck auf das erste verräterische Geräusch zu warten. Das könnte noch Stunden dauern!
    Endlich gab sich Schöller den entscheidenden Ruck. Er zischelte hinüber zur Tür: „Ich bin’s, Schöller. Kommen Sie zur Treppe!“ Er war nunmehr vollends überzeugt, dass es sich dort drüben nur um Hellenkämper handeln konnte. Ein Gegner hätte längst Lärm geschlagen, wusste der doch die Freiwache in Schöllers Rücken. Es war lediglich der Treppenaufgang, der sie von der Pantry trennte.
    „Hellenkämper! Worauf warten Sie? Ich brauch‘ Sie!“
    Eindeutig, das war Schöller! Hellenkämper verließ die Deckung, durchquerte lautlos die Pantry. Er erkannte im Finstern zuerst die Nachtsichtbrille, dann die Statur: Schöller. Er legte seine Pratze auf dessen Schulter, flüsterte: „Alles okay bei Ihnen?“
    Schöller nickte, vergaß, dass dies in der Finsternis kaum erkennbar war. Als Hellenkämper seine Frage wiederholte, zischelte er genervt: „Das Problem besteht nicht hier oben, sondern dort unten!“ Er wies auf den Treppenabgang in seinem Rücken. „Lautes Schnarchen, mindestens zwei Mann. Offenstehende Kajütentüren; von hier oben kann man nicht hineinschauen. Wir müssen ‘runter, checken, ob es wirklich nur zwei Mann sind. Falls ja, müssten wir sie im ungünstigsten Fall simultan ausschalten. Ist das okay?“
    „Das ist der Job!“ Hellenkämper zog die Pistole. „Gehen wir!“
    Geräuschlos tasteten sie sich die Treppe hinunter, Schöller voran. Am Treppenfuß hielt ihn Hellenkämper zurück. Es war stockfinster, die Mole nahm den Bullaugen das wenige Licht. „Was sehen Sie?“ Er flüsterte direkt in Schöllers Ohr.
    „Links an der Wand eine

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