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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Nachricht.“
    „Und was ist mit dem unbekannten Brillenträger, den wir auf der Flybridge gesehen haben? Nicht, dass die Sache wieder aus dem Ruder läuft!“
    „Der Ami hat das ganze Schiff durchsucht, ist nirgends auf eine weitere Person gestoßen. Der Maschinist ist übrigens Brillenträger. Vermutlich …“
    „Der Ami?“
    „Hab‘ ich das nicht gesagt? Das ist der Typ, der nachts die Henrietta enterte, nachdem unsere Jungs an Bord gegangen waren. Er ist Freund, kein Feind!“
    „Verdammt schwer nachvollziehbar. Taucht aus dem Nichts auf, klettert in tiefer Nacht heimlich an Bord und soll unser Freund sein? Können wir dem trauen?“
    „Die Jungs tun es, und die sollten es wissen. Jedenfalls besser, als wir. Schöller wird mit ihm an Bord der Baltic Vis gehen …“
    „Und wenn das wieder eine Falle ist?“ Heintges Bedenken waren unübersehbar.
    „Es war der Ami, der unsere Leute befreite! Herr Heintges, ich verstehe Ihre Sorge. Da ich die Gespräche geführt habe, weiß ich momentan mehr als Sie. Ich werde Ihnen später alles erklären. Jetzt muss ich zunächst mal die Puma zurückpfeifen, um das Rendezvous der beiden Schiffe nicht zu stören. An Bord der Baltic Vis befindet sich doch dieser Inder; unsere Jungs haben das den abgehörten Gesprächen entnehmen können. Sie erinnern sich? Schöller erwähnte eine indische Partnervermittlung, hinter der er die Drahtzieher vermutet. Wenn er an Bord der Baltic Vis den Inder zu fassen kriegt, ist er einen Riesenschritt vorangekommen. Darum wollen die beiden auf die Baltic Vis übersetzen …“
    „Das hab‘ ich eben mitbekommen. Die gehen an Bord, übernehmen das Schiff und setzen dann den vereinbarten Notruf ab. Das ist jedenfalls der Plan. Doch wie soll das funktionieren? Wollen die mit Waffengewalt den Kümo stürmen? Etwa zu zweit!“
    „Sie haben eine Finte, treten als Bevollmächtigte der deutschen Entführerbande auf. Angeblich geht es um Zahlungsmodalitäten. Keiner an Bord der Baltic Vis kennt sie, rechnet mit einer List. Die beiden sind zuversichtlich, dass es klappt. Allerdings muss ich dafür Sorge tragen, dass zeitnah das Boarding durch die Marine erfolgen kann. Wir können nicht konspirativ einen Hubschrauber nach Bornholm verlegen, aber nach Rügen, das bekomme ich hin. Und genau das gedenke ich jetzt in die Wege zu leiten. Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen wollen …“
    Steiner fummelte das Handy aus der Brusttasche, öffnete die Tür des Kofferaufbaus und stieg eilig die Leiter hinab. Heintges verfolgte den überstürzten Abgang kopfschüttelnd, bis von außen die Tür zugeschlagen wurde. Der Kaleu wollte offensichtlich keinen Zuhörer, wenn er ‚off the records‘ die erforderlichen Maßnahmen einleitete. Heintges atmete tief. Zwei Mann gegen die Besatzung eines Küstenmotorschiffs! Wenn das nur gut ging!
     
    Schöller stupste Fortman an, wies auf den Maschinisten. „Ich glaub‘, er kommt zu sich.“
    Fortman fuhr herum, sah, wie der Gefesselte sich auf den Rücken drehte und zu strecken versuchte, mit den Füßen gegen den Körper seines aufwendig verschnürten Nachbarn stieß. Der Maschinist stöhnte, öffnete die Augen, starrte sichtbar verwirrt hoch zur Decke, in der die eingelassenen Lampen für geisterhaft bläuliches Licht sorgten. Er schien seine Situation nicht zu begreifen, doch plötzlich schoss sein Blick panisch hin und her. Er versuchte, sich aufzurichten, bemerkte erst jetzt, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Sein Blick blieb an Fortman hängen. War eben noch Ratlosigkeit in seinen Augen erkennbar, so wurde diese vom Ausdruck aufkommender Furcht verdrängt. Er schien sich an die letzte Wahrnehmung vor seiner Ohnmacht zu erinnern. Diese letzte Wahrnehmung fokussierte sich auf Fortman, dessen Cowboystiefel und seine 45er Singer, wahrlich keine ermunternde Erinnerung, in das Leben zurückzukehren! Er duckte sich unter Fortmans argwöhnischem Blick, ihm schwante, dass es kein guter Einfall war, das Bewusstsein zurückgewonnen zu haben. Er sollte sich nicht getäuscht haben.
    „Hör zu, Penner!“ Fortmans Eröffnung ließ keinen Zweifel aufkommen, dass das, was nun käme, alles andere als ein Kaffeekränzchen wäre. Doch Metin wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Mochte seine aktuelle Situation noch so aussichtslos sein, niemals würde er vor diesem ungeschlachten Hünen, offenkundig einem Ami, zu Kreuze kriechen! Diese Cowboystiefel! Metin hasste die Amis!
    Fortman bemerkte den aufkommenden

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