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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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dieser Bemerkung fast erleichtert. „Ihr Kollege steht davor. In dem Wandschrank …“
    Schöller drehte sich mit den letzten Worten um, öffnete den Schrank. „Stimmt. Zwei Patronen.“ Er hielt sie in die Höhe, sah den Kapitän an. „Da drüben auch?“
    Der Kapitän nickte, wollte sich eilfertig auf den Weg machen.
    „Bleiben Sie wohl stehen!“
    Die Schärfe in Schöllers Stimme ließ ihn erstarren. „Ich wollte ja nur …“
    „Keiner rührt sich!“ Fortman ergriff die beiden Patronen, die ihm Schöller hinhielt, dann durchquerte er das Ruderhaus, entnahm dem gegenüberliegenden Wandschrank ebenfalls zwei Patronen. Er steckte sie alle in die rechte Beintasche, zog die Pistole aus dem Gürtel und ging zur Tür. Im Rahmen drehte er sich nach Schöller um. „Achten Sie aufs Deck! Ich werfe einen Blick in den Laderaum, dann knüpfe ich mir die Kessel vor.“
     
    Hellenkämper hatte den Abstand zur Baltic Vis etwas größer werden lassen, eine Vorsichtsmaßnahme, solange er telefonieren würde. Ungeduldig wartete er auf das Zustandekommen der Verbindung. Wieder strich sein unruhiger Blick über die Flybridge, blieb erneut ungewollt an der grässlich zugerichteten Leiche des Maschinisten hängen. Der fehlende Hinterschädel gab den Blick in das Innere frei; was Hellenkämper dort sah, zog ihm den Magen zusammen. Dennoch war er nicht in der Lage, über den Toten hinweg zu sehen, ihn zu ignorieren. Fast schien es, als wollte der Maschinist sich für seinen grausigen Abgang rächen.
    „Steiner hört!“
    Endlich! „Ich bin’s – Peter. Wolf, wir haben ein Problem. Von Bord der Baltic Vis aus wurde vor wenigen Minuten der Maschinist auf der Flybridge erschossen. Gezielter Kopfschuss, vermutlich kleinkalibriges Hochgeschwindigkeitsgeschoss. Eine Riesensauerei. Hier oben sieht‘s aus, wie nach einem Schlachtfest …“
    „Wer hat geschossen? Habt ihr den Schützen gesehen?“
    „Negativ.“
    „Ein Schuss, sagst du? Bei dieser unruhigen See? Muss ein geübter Scharfschütze gewesen sein.“
    „Der Seegang ist hier verhältnismäßig moderat. Die Entfernung betrug nur wenige Meter.“
    „Warum liegt ihr so nah an der Baltic Vis?“
    „Reine Vorsichtsmaßnahme, sollte die Sache aus dem Ruder laufen. Schöller und Fortman müssen ja irgendwie auf die Henrietta zurückkommen können.“
    „Die sind schon an Bord der Baltic Vis? Wie ist dort die Lage?“
    „Bis auf den besagten Schuss scheint alles unter Kontrolle. Ich sah eben Fortman …“
    „Ist das der Ami?“
    „Ja. Er sucht auf Deck den Schützen …“
    „Habt ihr wenigstens den Inder?“
    „Den gibt‘s nicht mehr …“
    „Geht das auch deutlicher?“
    „Er ist tot. Er wollte auf die Henrietta springen. Vermutlich hatte er den Maschinisten auf der Flybridge erkannt, geglaubt, die Yacht sei unter ihrer Kontrolle.“
    „Er ist ertrunken?“
    „Nein. Er wurde zerquetscht.“
    Stille im Äther. Endlich meldete Steiner sich wieder. „Wie sind Schöller und der Ami an Bord der Baltic Vis gelangt?“
    „Mit dem Ladegeschirr. Auf der Baltic Vis haben sie uns die Finte abgenommen …“
    „Und wie wollen die wieder an Bord der Henrietta gelangen? Ich meine, sollte die Aktion außer Kontrolle geraten …“
    „Das darf sie nicht.“
    „Na prima. Wir haben hier nämlich auch ein Problem. Schwerin und Potsdam haben offensichtlich Wind von der Aktion bekommen. Irgendetwas ist im Busch, Genaues weiß ich noch nicht. Jedenfalls habe ich noch keinen Hubschrauber. Und Heintges ist bereits auf dem Weg nach Potsdam. Vermutlich hat dieser Doolittle Krawall geschlagen.“
    „Der will seine Yacht wiederhaben, ist doch klar. Wann, glaubst du, bekommst du den Hubschrauber?“
    „Weiß der Teufel. Die Sesselpuper haben jetzt das Sagen. Ich soll einen Marschbefehl beantragen. Detailliert begründet, versteht sich. Die ganze Hintergrundgeschichte! Da will jemand genau wissen, warum wir konspirativ tätig wurden …“
    „Oder was wir inzwischen wissen!“
    „Kann auch sein. Natürlich! Du hast Recht! Da geht einigen die Muffe! Wir müssen uns also beeilen, viel Zeit werden sie uns nicht lassen. Ich hab‘ das dumme Gefühl, dass das mein letzter Job auf See sein wird. Was viel Wichtigeres: Wie geht’s den Mädels?“
    „So weit ganz gut. Ich glaub‘, sie betrachten das Ganze als Abenteuer.“
    „Siehst du, allein darum hat es sich gelohnt. Und mach‘ dir keine Sorgen wegen des Hubschraubers. Ich lass‘ mir was einfallen. Hast du noch

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