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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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…“
    „Genau das meine ich. Schöller und seine Vasallen – offensichtlich hat er Kumpane des Küstenschutzes und der Marine in die Sache hineingezogen – Schöller und seine Freunde haben die Dreistigkeit besessen, besagtem Projektentwickler die Yacht zu stehlen! Man stelle sich das vor! Hauen mit dessen Luxusyacht mir nichts, dir nichts mitten in der Nacht aus dem Sassnitzer Hafen ab …“
    Wagner ergriff die Lehne des nächststehenden Besuchersessels, ließ sich schnaufend hinein fallen. Sein Gesicht war hektisch gefleckt, die Augen glühten vor Zorn, als er Clausnitzer lauernd ansah. „Der Projektentwickler, ein weltweit auf höchsten Ebenen vernetzter Multimilliardär, hat Schwerin die Hölle heißgemacht. Er wisse nicht, wieso man sich seiner Yacht bemächtigt hat, dies unter den Augen von Polizei und Militär. Sollte er in eine wie auch immer geartete kriminelle Handlung verwickelt werden oder diesbezüglich auch nur in Verdacht geraten, würde er Deutschland unverzüglich den Rücken kehren. Das Prora-Projekt könne Schwerin in diesem Falle vergessen! Können Sie sich vorstellen, was da oben in Meck-Pomm aktuell abgeht? Die haben vor einer Stunde Düsseldorf angerufen, den Minister aus dem Bett geklingelt! Und der mich! Weil Ihr bescheuerter Schöller sich partout nicht an die Anweisungen hält! Das hat auch für Sie Konsequenzen …“
    „Wollen Sie mich feuern, strafversetzen? Weil Schöller, wie Sie sagen, mein Mann sei? Hab‘ ich Schöller beurlaubt? Täte der hier Dienst, wäre er unter Kontrolle. Machen Sie es sich nicht zu einfach, Dr. Wagner!“
    „Ich entscheide das doch nicht. Die Entscheidung fällt im Ministerium. Wahrscheinlich ist sie schon gefallen …“
    „Eines versteh‘ ich nicht: Sie sagten, Schöller sei noch immer hinter Dr. Heisterkamp her. Was hat der mit den Vorgängen in Sassnitz zu tun?“
    „Ihm gehört die Yacht. Besser gesagt, einer seiner Gesellschaften. Der Milliardär ist daran beteiligt, seit Jahren auch sein Kunde. Er nimmt für jeden Turn ein anderes Schiff.“
    „Ach ja? Von wem wissen Sie das?“
    „Von Dr. Heisterkamp. Ich hab‘ eben mit ihm telefoniert.“
    „Sie haben mit ihm telefoniert? Warum? Oder hat er Sie angerufen?“
    „Das spielt doch keine Rolle! Sie sollten sich lieber Gedanken machen, wie Sie Schöller aus dem Verkehr ziehen, bevor wir uns wegen dessen Besessenheit für eine Katastrophe internationalen Ausmaßes zu verantworten haben!“
    „Die Yacht gehört Dr. Heisterkamp, sagen Sie? Und ausgerechnet Heisterkamps Yacht wird von Schöller im Sassnitzer Hafen ausfindig gemacht und von ihm und seinen Freunden entführt? Richtig?“
    „Das sagte ich doch! Was wollen Sie mit dieser Feststellung bezwecken?“
    „Sollten wir uns nicht Gedanken machen, was Schöller zu seinem Handeln veranlasst haben mag? Ganz blöd ist der ja nicht. Und seine Freunde von der Küstenwache und der Marine vermutlich auch nicht. Waren die bei der Entführung der Yacht mit von der Partie?“
    „Ja. In welchem Ausmaß, wird noch untersucht. Die Sache ist anhängig in Schwerin, Potsdam und vermutlich schon Berlin. Und jetzt auch in Düsseldorf!“
    „Wo ist Schöller jetzt? Noch auf der Yacht?“
    „Na klar! Im Küstengewässer westlich Bornholms! Das liegt in Dänemark, Clausnitzer! Ich wette, dass die Dänen noch nichts von ihrem Glück wissen …“
    „Der schippert doch nicht zum Spaß nach Dänemark. Irgendeine heiße Spur verfolgt der doch!“
    „Ach ja? Dann wissen Sie sicherlich auch, warum er dort an Bord eines kroatischen Frachtschiffs gegangen ist.“ Wagner erhob sich bei diesen Worten. Das Gespräch schien für ihn beendet, zumindest vorläufig. „Ich will Ihnen sagen, was Ihr Cheffahnder ist: Ein Fall für die Klapse! Der ist restlos überfordert! Der gehört aus dem Verkehr gezogen, heute noch!“ Er blickte, das Gesicht nun vollständig gerötet, Clausnitzer drohend an. „Genau das werde ich nachher Staatssekretär Baumann vorschlagen.“ Sagte es und verschwand auf dem Gang.
    Clausnitzer verfolgte Wagners Abgang mit offen stehendem Mund. Was hatte Schöller auf einem kroatischen Frachtschiff zu suchen? Eines war klar: Zum Spaß tat der das nicht!
     
    Fortman erhob sich aus der Hocke, blickte sich suchend an Deck um. Er wusste, dass neben dem Abgang vom Brückennock eine Leiter eingehängt war. Die würde er nachher benötigen, doch das war es nicht, wonach er suchte. Er verließ rückwärts gehend den Durchlass zwischen beiden Kesseln,

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