Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
wieder da!“ Leonhard rief stolz von der Haustür aus, dass er zurückgekommen war. Sofort umjubelte ihn seine Mutter, als hätte ihr kleiner Liebling soeben einen Berg bestiegen.
„ Mein Schatz!“ Sie überhäufte ihn mit Küssen und herzte ihren Sohn, der damit überfordert war, es sich aber dennoch gefallen ließ.
Maria hatte Tränen in ihren Augen, schluchzte hocherfreut und fragte ihn aus, als sei sie eine Reporterin: „Und? Wie war es? Sind sie nett? Gehen sie auf deine Schule? Hattest du Spaß?“ Aufgeregt besah sie sich ihren kleinen Liebling, als sei er mit Diamanten übersät.
„ Mom!“ Leonhard versuchte sich aus ihrer Umklammerung zu befreien, was ihm letztlich auch gelang.
„ Ja. Sie gehen auf meine Schule. Ich weiß aber noch nicht, ob wir in die gleiche Klasse gehen werden. Das entscheidet sich ja erst am Montag. Aber ja, sie waren sehr nett und ja, ich hatte viel Spaß.“ Leonhard konnte sein Grinsen nicht verbergen, kratzte sich verlegen an seiner Wange.
Marias glückliches und erleichtertes Seufzen lockte auch Jason an, der aus dem Wohnzimmer kam.
„ Was muss ich da hören? Du hast Freunde gefunden?!“ Stolz klopfte er seinem Sohn auf die Schulter.
„ Das muss gefeiert werden! Ich werfe den Grill an. Gehst du noch etwas einkaufen?“, fragte er seine Frau, die ihn nicht ansah. Maria stand auf, streichelte Leonhard über seine Haare und suchte nach ihrem Portemonnaie.
„ Maria?“ Jason sah fragend zu ihr, stellte sich neben sie.
„ Ja, ich bin gleich zurück.“ Ein kurzes Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen, bevor sie zur Haustür ging.
„ Für mich bitte etwas Fisch!“, rief Lilly die Treppe herunter.
„ Oder soll ich mitkommen?“
Maria sah zu ihrer Tochter, schüttelte den Kopf.
„ Das schaffe ich schon. Hilf lieber deinem Vater. Der Grill ist noch irgendwo verstaut.“ Damit verschwand sie aus dem Haus und fuhr mit dem Auto davon. Jason schaute aus dem kleinen Fenster neben der Haustür und beobachtete den Wagen, wie er sich von ihrem Grundstück entfernte.
Lilly beobachtete dieses Verhalten skeptisch, dachte sich aber nichts weiter dabei. Sicher war es für ihre Mutter nicht einfach, aus New York weggezogen zu sein. Ohne ihre Freundinnen und die Spieleabende. Die kleinen Cafés und Shoppingtouren. Früher trug sie gerne Kostüme, teure Schuhe und Schmuck. Verkaufte aber alles, damit Lilly ihre Violine und Leonhard seinen Computer behalten konnte. Sie und ihr Bruder hatten ihrer Mutter viel zu verdanken. Aber auch ihr Vater, der sich monatelang erfolglos in New York beworben hatte, letztlich aber so einen gefährlichen Job hier in Harts annehmen hatte müssen. Sie hätten auch obdachlos werden können. Lilly schauderte es.
„ Wie wäre es, wenn du Bree und Richard auch einlädst? Dann lerne ich sie auch endlich mal kennen.“ Lilly hatte sich die Treppen hinuntergeschlichen, um ihrem Vater das Telefon in die Hand zu drücken.
Dieser wurde aus seinen Gedanken gerissen, nahm sich aber das Telefon, um deren Nummer zu wählen.
„ Gute Idee. Dann können wir uns auch gleich für die gestrige Einladung und die Hilfe beim Kauf unseres Hauses bedanken.“ Natürlich bemerkte Lilly, dass ihr Vater sich dazu zwang, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch sie ließ es sich nicht anmerken, dass sie ihn durchschaut hatte, würde es ihren Vater doch nur verletzen. Was auch immer zwischen ihm und ihrer Mutter vorgefallen war, Lilly hoffte, dass sie sich bald wieder vertragen würden.
„ Ich suche derweil den Grill. Bin mal gespannt, wo Mama ihn vergraben hat“, rief Lilly ihrem Vater zu, als sie schon längst im Wohnzimmer verschwunden war. Dass Maria nicht die Ordentlichste war, bewies sie immer wieder. Die Handtücher hatte sie in die Küchenkartons gestopft. Tassen und Teller befanden sich in Lillys Kartons. Dafür war der Staubsauger in einer Kiste für die Badezimmerutensilien. Irgendein System steckte sicher dahinter, aber Lilly durchschaute es noch nicht. Mit einem Teppichmesser bewaffnet öffnete Lilly einen Karton nach dem anderen. Leonhard half ihr dabei, wühlte sich durch Kleidung, Kissen, Schuhe und frisch gewaschene Socken.
„ Hier! Ich habe die Grillzange gefunden!“, freute sich Leonhard. Aber vom restlichen Grill war noch nichts zu finden.
Kapitel 3 – Nächtliche Klänge
Eine halbe Stunde später kam Maria mit vollen Tüten aus dem Supermarkt zurück und stellte diese in der Küche ab.
„ Was bitte hat ein
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