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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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Leonhard aber versteckte sich hinter seiner großen Schwester.
    „ Komm schon!“, zischte sie und steckte ihm fünfzig Dollar zu.
    „ Wo hast du das denn her?“ Leonhard machte große Augen, als er die fünf Scheine in die Hand gedrückt bekam.
    „ Gespart.“ Lilly zwinkerte ihm zu und ging zu einem Regal, wo Bücher standen. Vielleicht fand sie ja das neue Buch von Carsey Benton `Rosenrot und Tod´. Interessiert suchte sie danach, blickte aber immer wieder mal zu ihrem Bruder, der ungeschickt um die Gruppe herumschlich.
    Doch dann fasste Leonhard sich ein Herz, kaufte sich ein Erweiterungsset des Kartenspiels `Fantasy Mysteries´, das aktuell der absolute Renner unter Kindern und Jugendlichen war.
    Die anderen Jungs, die in Leonhards Alter waren, schauten interessiert zu ihm und sprachen ihn sogar an.
    „ Hey. Bist du neu hier? Wir haben dich noch nie gesehen.“ Das Eis war noch nicht gebrochen, aber es bekam einen kleinen Riss. Lilly hoffte, dass Leonhard seine Chance nutzen würde und dass die Jungs nett zu ihm waren.
    „ Kann ich dir helfen?“ Ein älterer Herr kam lächelnd auf Lilly zu, als er sah, dass sie wohl nicht das fand, wonach sie suchte.
    „ Ähm, ja. Ich suche das neue Buch von Carsey Benton. `Rosenrot und Tod´. Haben Sie es hier? Ansonsten würde ich es gerne bestellen.“
    „ Von diesem Vampir?“ Mit einem Schlag wich jegliche Freundlichkeit aus seinem Gesicht, was sich nun in tiefe Falten legte.
    „ Müsste ich bestellen. Du bist neu hier?“ Begeistert war er nicht darüber, so ein Buch bestellen zu müssen, was er ihr auch deutlich zeigte. Das irritierte Lilly allerdings nur kurz. Der Unmut mancher Menschen gegen Vampire zeigte sich eben auch darin, dass sie allem und jedem, was auch nur im Entferntesten mit ihnen zu tun hatte, mit Abneigung begegneten. Nicht umsonst gab es sogar Gruppen, die schon seit Jahren vehement die Absetzung von Vampir- Gesetzen forderten. Denn ihrer Meinung nach hatten Vampire das Recht, als Menschen behandelt zu werden, verwirkt.
    Dennoch ging der Buchhändler humpelnd hinter die Kasse, tippte auf seinem Touch-Tablett herum, wo er das Buch heraussuchte.
    „ Es kostet 12 Dollar. Heute Abend kann es geliefert werden. Eine Zwei-Stunden-Lieferung kostet zwei Dollar Lieferzuschlag.“
    Lilly schüttelte nur mit dem Kopf. „Ist schon gut. Heute Abend ist vollkommen in Ordnung.“
    Dieser Mann war ihr nicht ganz geheuer. Er verursachte bei ihr sogar eine unangenehme Gänsehaut.
    Leonhard lief aufgeregt zu ihr und griff nach ihrem Arm. „Du? Die Jungs gehen hier auf die Schule! Ich komme vielleicht sogar in ihre Klasse. Darf ich mit ihnen noch etwas durch die Stadt fahren?“
    Das waren ja ganz neue Töne von ihrem sonst so zurückhaltenden Bruder. „Okay. Aber um 18 Uhr bist du wieder zu Hause, ja? Und wenn was ist, ruf mich an, dann holt dich jemand ab.“
    Leonhard grinste breit und flitzte zu den anderen Kindern. Als sie davon radelten, winkte ihm Lilly noch einmal zu, bevor er nicht mehr zu sehen war.
    „ Gut. Dann bestelle ich es für dich.“ Abschätzig starrte der Verkäufer sie mit seinen dunkelgrauen Augen an, blickte dann fragend zu ihr. Die Szenerie mit ihrem kleinen Bruder hatte er mit einem spöttischen Blick verfolgt. Einen solchen warf er nun auch ganz offen seiner vampirbegeisterten Kundin zu, um ihr deutlich zu zeigen, dass er sie loswerden wollte.
    „ Sonst noch was?“
    „ Nein, nein. Ich komme dann heute Abend wieder“, sagte sie etwas eingeschüchtert und verließ das Geschäft wieder. Zwar hätte sie gerne noch mehr Zeit in dem Buchladen verbracht, jedoch war ihr der Besitzer so unsympathisch, dass sie froh war, das Geschäft verlassen zu können. Lilly hoffte, dass es hier noch eine andere Möglichkeit gab, sich direkt vor Ort Bücher anzusehen. Zur Not musste sie ihre nächsten Bestellungen über das Internet ordern, obwohl sie die altmodische Art Bücher zu kaufen und zu lesen so sehr liebte. Seit einigen Jahren druckten viele Verlage ihre Bücher nicht mehr, sondern verkauften ihre Werke über das Internet. Durch entsprechende Lesegeräte oder mit seinem Laptop konnte man sich die Texte digital ansehen. Lilly aber liebte Papier. Es fühlte sich gut an und es war etwas Besonderes, in den Seiten blättern zu können. Zudem schmerzten ihre Augen, wenn sie stundenlang am Monitor las, so war sie froh, dass einige Verlage ihre Bücher noch druckten und sie ihre ansehnliche Sammlung von über fünfhundert Büchern erweitern konnte.

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