Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
wie er ihren Namen aussprach. Wie sich seine Lippen bewegten, als diese ihren Namen formten.
„ Ich glaube an mich selbst.“ Ihr ganzer Körper war angespannt. Saß ihr Kleid auch richtig? War ihr Make-up noch da, wo es hingehörte? Caleb hieß er also. Der junge Mann, den sie vor dem Sonnenstudio gesehen hatte. Lilly war hoch konzentriert, fragte sich zugleich aber auch, warum sie sich jetzt so viel daraus machte, gut auszusehen. Sie kannte ihn doch gar nicht. Kannte er sie? Warum hatte er sie aus der Menge heraus beobachtet? Wenn er das denn getan hatte …
Ehe sie sich versah, waren die wenigen Minuten vorbei und sie spürte, wie Caleb seine Hände von ihr nahm. Bevor er sich von ihr entfernte, zog sie seinen Duft ein. Er roch herrlich. Männlich. Erfrischend. Etwas, was Lilly betörte und ihr weiche Knie verschaffte.
„ Vielleicht sehen wir uns einmal wieder, Lilly.“ Caleb funkelte sie mit seinen smaragdgrünen Augen an, bevor er sich abwandte und beinahe fluchtartig die Tanzfläche verließ. Lilly blinzelte irritiert. Hatte er nicht braune Augen gehabt? Oder lag es an dem Licht, dem schnell wechselnden Farbenspiel der Tanzfläche? Schnelle Musik ertönte und die Tanzfläche füllte sich wieder, so dass Lilly Mühe hatte, nicht umgerannt zu werden.
„ Warte!“, rief sie ihm nach, doch sie sah ihn nicht mehr. Wohin war er verschwunden? Sie zwängte sich durch die Tanzenden, ging in die Richtung, in der sie ihn verschwinden hatte sehen. Doch am Ende kam sie vollkommen erschöpft nur wieder bei ihren Freunden an. Enttäuscht ließ sie sich auf die Sitzbank fallen.
„ Wer war das denn?“ Sam rutschte ganz aufgeregt zu Lilly, die noch immer auf die Tanzfläche blickte.
„ Was? Wer?“
„ Na, der hübsche Kerl, mit dem du getanzt hast. Den habe ich hier ja noch nie gesehen.“ Auch Sam schaute sich nun um.
„ Mit dem würde ich ja auch gerne mal tanzen“, jauchzte sie.
Warum war er einfach gegangen? Lillys Gedanken kreisten nur noch um Caleb. Wenigstens wusste sie jetzt seinen Namen.
Um kurz nach 23 Uhr kam Lilly wieder zu Hause an. Sie hatte ihre High Heels bereits ausgezogen und hielt sie fest, damit sie keinen Krach machte.
Maria jedoch war mit ihrem Mann wachgeblieben und lief auf sie zu, kaum, dass sie die Haustür aufgeschlossen hatte.
„ Lilly. Da bist du ja wieder. Und? Wie war es? Hattest du Spaß und …“ Maria starrte auf das knappe Kleidchen ihrer Tochter.
„ So warst du heute Abend weg?“ Auch Jason blickte auf seine verwandelte Tochter, die er so noch nie gesehen hatte.
„ Es war ... schön“, meinte Lilly, die versuchte, sich an ihren Eltern vorbeizuschlängeln.
„ Kurz …“, meinte Maria. „Wow! Du hast eine super Figur. So etwas solltest du öfters anziehen!“ Stolz sah sie Lilly hinterher, die sich die Treppen hinaufstahl.
„ Maria!“, zischte Jason. „Das nächste Mal bitte mehr Stoff. Wer hat dich nach Hause gebracht?“ Er sah durch das Fenster neben der Tür, erblickte nur noch die Rücklichter eines Autos.
„ Ein Klassenkamerad. Gute Nacht.“ Lilly lief die nächsten Stufen etwas schneller hinauf, damit sie sich keinen weiteren Fragen stellen musste.
„ Sind wir zu streng zu ihr?“, fragte Maria ihren Mann, der sich neben sie stellte.
„ Eher das Gegenteil. Aber sie ist bald 18. Volljährig. Sie ist ein kluges Mädchen und weiß, was sie tut.“ Jason vertraute seiner Tochter.
Erschöpft schminkte Lilly sich ab, duschte und ließ den Abend gemütlich ausklingen. Noch immer hatte sie keine E-Mail von Ben bekommen, weswegen sie schmollend ihren Laptop zuklappte und beiseite stellte.
„ Caleb“, raunte sie leise. So hieß also der junge Mann mit dem sanften Timbre. Als sie mit ihm getanzt hatte, hatte sie etwas gespürt, das sie in Bens Gegenwart nicht wahrgenommen hatte … Hin- und hergerissen las sie noch etwas und schaute ` Vampire Guardian ´ , bis sie irgendwann einschlief.
Der Samstagmorgen wandelte sich zum Mittag, bis Lilly aufwachte und ihr Frühstück bereits das Mittagessen war.
„ Jetzt erzähl‘ schon. Wie war es?“ Maria wollte jedes Detail wissen und löcherte ihre Tochter mit Fragen.
„ Anders. Die Freundin, von der ich dir erzählt habe, Susan, hat mir geholfen. Von ihr sind die Kleidungsstücke. Ich muss ihr alles am Montag wiedergeben. Es war mal was anderes, aber in meinen Sachen fühle ich mich einfach wohler.“
Jason betrachtete das Ganze skeptisch.
„ Und du wurdest auch von keinem dieser Kerle,
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