Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
wenn du die anderen Mädchen fragen würdest, wüssten sie vermutlich nicht einmal, wer das ist. Und wer hätte sich normalerweise schon in das Cold Belt gewagt? Höchstens ein fanatisches Mädchen vom Hallow Release, das es locker in Kauf genommen hätte, dass jemand von unserem Clan zum Tode verurteilt worden wäre. Also: richtig tot.“ Er gestikulierte mit seinen Händen, versuchte ihr seine Situation begreiflich zu machen. Lilly blieb ruhig stehen, doch innerlich ging es ihr ähnlich wie Caleb.
„ Du nicht. Du bist zu mir gekommen, hattest Angst und warst zugleich neugierig. Ich will nicht sagen, dass ich mich unsterblich in dich verliebt habe, dafür kenne ich dich einfach noch nicht gut genug. Aber … ich möchte dich kennenlernen und mehr über dich erfahren, weil ich glaube, dass du die Richtige für mich bist.“
Lilly starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, blinzelte nur manchmal, da sie glaubte, wenn sie zu lange ihre Augen schließen würde, könnte Caleb fort sein. Als sei es nur ein Traum, der sich so echt anfühlte, dass Lilly sich wünschte, dass sie wach sei.
Noch nie hatte sie so etwas Schönes gehört. Es schmeichelte ihr, dass Caleb so viel von ihr hielt und all die Eigenschaften, für die sie auf ihrer früheren Schule meist verspottet worden war, bei ihm reges Interesse erzeugten.
„ Hörst du die Musik?“, wisperte Lilly, lauschte scheinbar in die Ferne.
Caleb schüttelte mit seinem Kopf. Er hatte doch ein viel besseres Gehör als Lilly, aber er hörte keine Musik.
„ Also ich höre Musik.“ Sie schloss ihre Augen und summte die Melodie der Mondscheinsonate. Jetzt verstand Caleb, ging zögerlich auf Lilly zu und nahm ihre Hand. Lilly ließ seine Berührung zu, hörte auf, das Stück zu summen.
„ Nun höre ich es auch. Darf ich mit dir tanzen?“, fragte er, wirkte dabei unsicher, als hätte er noch nie zuvor mit einem Mädchen getanzt.
„ Mhh, okay. Aber ich kann nicht tanzen. Ich hoffe, du verzeihst es mir, wenn ich dir das eine oder andere Mal auf die Füße trete.“
Beide gingen aufeinander zu. Caleb reichte ihr seine Hand, legte die andere auf ihre Hüfte, ließ seine Hand aber auf ihren Rücken gleiten, so dass er Lilly an sich drücken konnte.
Für Lilly war dieser Augenblick perfekt. Sie wollte jede Sekunde auskosten, die sie mit Caleb verbringen durfte. Ihre Körper bewegten sich rhythmisch zu einer Melodie, die sich beide nur vorstellten.
„ Ich tanze nach dem Klang deines Herzens. Es schlägt so rhythmisch. Das finde ich inspirierend“, hauchte Caleb, der Lillys Duft einzog wie eine Droge, die ihn berauschte. Calebs Herz schlug nicht, dessen war Lilly sich bewusst.
„ Ich tanze nach dem Klang deiner Seele“, antwortete sie ihm. Ob das nicht doch zu kitschig war? Beide blieben nach einigen Momenten stehen und genossen es einfach, dem anderen so nahe zu sein. Niemals hätte Lilly geglaubt, dass es sich so gut anfühlen würde, ihr Gesicht an die Brust eines Jungen zu legen. Seine Hände ruhten auf ihren Schultern, als ob er sie beschützen wollte. Es war so ein perfekter Moment, an den sie sich noch lange zurück erinnern würde. Doch in diesem Augenblick war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie nicht doch ein Risiko wagen sollte. Das Risiko, sich in einen Vampir zu verlieben. Aber war es dafür nicht schon längst zu spät?
„ Wie gefällt dir dein Traum?“, fragte Lilly, die nicht vorhatte, sich von Caleb zu entfernen. An ihn geschmiegt genoss sie es, seine Regungen wahrzunehmen.
„ Es ist der schönste Traum, den ich je hatte. Ich will nie wieder aufwachen …“
Langsam löste er sich von Lilly, die sich nervös ihr Haar richtete und zu Boden sah. Jetzt waren ihre Gefühle vollkommen durcheinander. Jedoch zog Caleb sie mit sich, setzte sich auf die kleine Bank. Lilly nahm neben ihm Platz und schaute auf ihre Hand, die Caleb festhielt. Sie konnte fühlen, wie sein Körper immer kälter wurde und sie fragte sich, ob Caleb dies auch bemerkte.
„ Ich lasse dich nur ungern wieder los, aber wie du sicher schon bemerkt hast, werden meine Hände kälter und ich möchte nicht, dass es für dich unangenehm ist.“
Lilly löste ihre Hand von seiner und Caleb stand auf, um ein paar Meter zurückzutreten, da er sie nicht verbrennen wollte.
„ Wie machst du das eigentlich? Und … du hast doch geübt, oder? Ich meine, beim ersten Mal bist du noch richtig in Flammen aufgegangen und das letzte Mal bist du nur kurz aufgeleuchtet …“
„ Ich habe
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