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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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Oberteile waren mir allesamt zu weit. Schließlich sagte ihre Mutter, die unsere traurige kleine Modenschau mitbekommen hatte: »Wir haben doch ungefähr dieselbe Größe, Sara Jane. Vielleicht hätte ich da noch was.« Sie verließ das Zimmer, und als sie zurückkehrte, zog sie eine Plastikhaube von einem Kleiderbügel, lächelte über das ganze Gesicht und sagte: »Das habe ich seit meiner Zeit am College nicht mehr angehabt.«
    Gina sah erst das Kleid an, dann mich und dann ihre Mutter und fragte: »Wo hat denn das gehangen, in einer Zeitkapsel?« Ich sah das glitzernde Ding vor mir an und, na ja, Ginas Frage war berechtigt. Wenn Farrah Fawcett bei den Drei Engeln für Charlie einmal undercover als Tanzlehrerin in einer Disco hätte arbeiten müssen, dann hätte sie vermutlich etwas Ähnliches getragen.
    »Wir gehen zum Frühlingsball, Mom«, sagte Gina. »Nicht zu einer Halloweenparty.«
    »Na ja, Sara Jane, wenn du es nicht willst …«, begann Ginas Mutter.
    »Nein, es ist toll«, sagte ich, denn es sah aus, als ob es passen würde, und wir waren sowieso schon eine Stunde zu spät dran. »Ich würde es wahnsinnig gern anziehen.«
    Gina klappte die Kinnlade herunter. »Echt? Okay, aber eins sag ich dir, wenn wir nachher an der Turnhalle sind, dann gehe ich allein rein. Das meine ich ernst. Es muss ja nicht die Runde machen, dass ich mit einer Discoqueen herumhänge.«
    Nichts hätte mich von diesem Ball abgehalten.
    Ich wäre auch in einer Ritterrüstung hingegangen.
    Aber kaum hatte ich die mit Ballons dekorierte Turnhalle betreten, wäre ich am liebsten gleich wieder abgehauen.
    Direkt vor mir, angestrahlt von goldenem Scheinwerferlicht, tanzte Max mit Mandi Fishbaum. Ein Grüppchen ihrer Doppelgängerinnen schwebte an mir vorüber, und eine von ihnen musterte mich von Kopf bis Fuß und sagte: »Schönes Kleid.«
    Ich warf ihr einen Blick zu und sagte: »Halt deine Klappe.« Eine kleine, kalte Flamme begann in meinem Bauch zu flackern. Es war ein komisches Gefühl, einerseits beängstigend und andererseits aber auch aufregend, und ich konzentrierte mich darauf, bis ich es irgendwo hinter meinen Augen spürte. Die Doppelgängerin erstarrte, ihre Augen weiteten sich und ihr klappte der Mund leicht auf, und als ich dann blinzelte, rannte sie weg wie ein erschrecktes Eichhörnchen. Nun sah ich zur Tanzfläche und war völlig überzeugt, dass jetzt nichts besser sein würde, als meinen linken Haken an Mandis Kinn auszuprobieren. Aber dann wurde die Flamme kleiner, das Gefühl ließ nach, und ich drehte mich um und rannte nach draußen.
    »Sara Jane! Warte!«
    Ich war schon durch die Flügeltür und lief über den Parkplatz, als Max mich einholte, meine Schulter berührte und mich zu sich umdrehte. »Wo willst du denn hin?«, fragte er und musterte mich genauso wie zuvor die Doppelgängerin. Dann grinste er und sagte: »Schönes Kleid.« Er meinte es allerdings auch so.
    Ohne nachzudenken schubste ich ihn so sehr, dass er einen Schritt zurückstolperte. »Du hast mit Mandi Fishbaum getanzt!« Es war die schlimmste Beleidigung, die mir gerade einfiel.
    »Na und?«, fragte Max, der mit ausgestreckten Armen und breitem Lächeln wieder auf mich zukam.
    »Na und? Magst du sie etwa?«
    »Ja, schon.«
    »Aber du hast mir mal gesagt, sie sei ein Schwachkopf!«
    »Das ist doch schon drei Jahre her.«
    »Und jetzt, nach drei Jahren, ist sie kein Schwachkopf mehr, oder was?«
    »Doch«, sagte Max mit seinem Fernsehstar-Grinsen und zog sich die Aufschläge der Sportjacke zurecht, die er über einem T-Shirt trug, das mit dem Triumph-Motorrad-Logo bedruckt war. Er schob sich die braunen Locken aus der Stirn und sagte: »Klar ist Mandi noch ein Schwachkopf. Ein totaler Schwachkopf.«
    »Aber du magst sie?« Ich merkte, dass mir die Tränen in die Augen stiegen, und ich schubste ihn wieder weg.
    »Ja. Sara Jane …«
    »Und sie ist ein Schwachkopf?«, wiederholte ich und schubste ihn erneut.
    »Ja. Hör mal, kannst du mal damit aufhören?«
    »Du magst sie, und sie ist ein Schwachkopf?«, fragte ich, aber bevor ich ihm den nächsten Schubs geben konnte, hatte Max meine Arme gepackt und hielt sie fest.
    »Mann, so langsam klingt das wie eine Szene aus diesem Film, den Doug uns neulich gezeigt hat, Chinatown , weißt du noch?«
    »Wie kannst du denn ausgerechnet Mandi Fishbaum gut finden?«, fauchte ich und versuchte, mich von seinem Griff loszureißen.
    »Na, ich versuch’s dir doch schon die ganze Zeit zu sagen. Sie ist meine

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