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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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Cousine.«
    »Deine … Cousine?«
    »Ja«, sagte er und lächelte jetzt ein bisschen weniger breit und vorsichtiger. »Jeder hat das Recht, seine Cousine zu mögen und sie trotzdem für blöd zu halten.«
    »Max«, sagte ich, und schlagartig begriff ich die eigentlichen Umstände. Ich hatte so cool, so entspannt und witzig sein wollen, und jetzt hatte ich mich wie eine Irre oder eine Stalkerin aufgeführt. »Max, ich bin …«
    »Ein Schwachkopf?«, fragte er, und wegen des warmen Lächelns, das die Worte begleitete, ging das schon in Ordnung. »Dein Kleid ist wirklich toll. Es ist so old school, aber es sieht nicht so aufgesetzt hip old school aus. Sondern so richtig echt.«
    »Das ist es auch.«
    »So wie du«, sagte er nüchtern. »Du wirkst immer nur … wie du. Du versuchst nicht, jemand anders zu sein.«
    »Du meinst die Doppelgängerinnen.«
    »Wer?«, fragte er.
    Ich erklärte ihm den Ausdruck, und Max nickte. Er begriff, dass ich diese Mädchen nicht hasste, aber eben so ganz anders war als sie – ich bewegte mich nicht in den gesellschaftlichen Kreisen (tatsächlich bewegte ich mich in gar keinen), in denen man vorgeschrieben bekam, wie man sich anziehen oder mit wem man sich unterhalten sollte. Schließlich sagte ich: »Was ist jetzt mit dem Ball?«
    »Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich um zehn wieder zu Hause bin. Ich habe meinen Teil des Deals erfüllt, und jetzt will ich mein Motorrad.« Er guckte auf sein Handy und sagte: »Es ist schon halb zehn – wieso kommst du denn jetzt erst?«
    Die ganze dramatische Szene zwischen meinem Vater und meinem Onkel und die Anspannung vor dem Treffen mit Max hatten mich völlig ausgelaugt. Plötzlich war ich müde und erschöpft und sagte: »Das ist eine lange Geschichte. Ich gehe auch nach Hause.«
    »Fährst du mit der roten oder mit der braunen Linie?«, fragte er.
    »Erst braun, dann rot.«
    »Wollen wir zusammen fahren?«
    Auf dem Weg zur Haltestelle erzählte Max voller Begeisterung von seinem Motorrad, und dann entschuldigte er sich dafür, dass er so viel geredet hatte. Mir war egal, wovon er sprach, ich war einfach nur glücklich, dass wir zusammen waren. Als wir dann die Hochbahn-Station erreichten, hielten wir unsere Fahrausweise vor das Lesegerät und stiegen die Treppe zum Bahnsteig hinauf.
    Der Zug kam geräuschlos angefahren und wirbelte mit seiner Druckwelle den herumliegenden Müll auf.
    Die Türen öffneten sich mit einem Wuuusch .
    Die automatische Ansage verkündete: »Haltestelle Diversey. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.«
    Max und ich betraten den fast leeren Wagen und setzten uns nebeneinander. Als der Zug wieder anfuhr, räusperte er sich und fragte: »Hey, hättest du vielleicht Lust auf einen Film? Keinen Klassiker, meine ich. So einen richtigen, aktuellen Kinofilm.«
    »Was für einen?«, fragte ich ganz aufgeregt, denn das klang nun wirklich nach einer echten Verabredung.
    »Versuch mal zu raten«, sagte er. »Ich denke an einen Film mit explodierenden Hubschraubern, Naturkatastrophen in 3-D und ein paar Typen, die sich in Zeitlupe in der Luft drehen und dabei mit Maschinenpistolen herumballern. Ach ja, und natürlich gibt’s auch noch eine riesige Bombe, die die ganze Welt zerstören könnte.«
    »Lass mich raten – Ten Seconds To Zero ?«
    »Wie hast du das erraten? Wegen der riesigen Bombe?«
    »Magst du Ashton Willis?«
    »Er ist nicht gerade der weltbeste Schauspieler«, räumte Max ein, »aber er sieht immer ganz cool aus, wenn er in die Luft gesprengt wird.«
    »Doug fände das gar nicht gut«, überlegte ich. »Der würde sagen: ›Der Film ist kulturell bedeutungslos.‹«
    »Ich vermute sogar, er würde von ›Zuckerwatte für Hirnlose‹ sprechen.«
    »Doug mag keine Actionfilme«, sagte ich.
    »Ich weiß. Deswegen habe ich ja dich gefragt, ob du mitgehst, und nicht ihn.« Max nickte zur Bahnstation Belmont hinüber, die gerade ins Blickfeld ruckelte. »Was meinst du? Zehn Sekunden bis auf null – neun, acht, sieben …«
    »Hey, gern«, sagte ich. »Du kannst mir dann Popcorn zum Geburtstag kaufen.«
    Max grinste, und ich bekam Herzflattern wie ein kleiner Vogel. »Das ist ja ein Ding. Wann hast du denn Geburtstag?«
    »Heute«, sagte ich und wurde aus irgendeinem Grund rot. »Deswegen will meine Familie morgen bestimmt auch mit mir feiern.«
    »Und das heißt, dass die Welt dann eher am Sonntag explodiert und nicht am Samstag«, sagte er. »Dann also Sonntag am Davis-Kino, gegen Mittag?«
    »Ja, gern.« Die Bahn

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