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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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das Gefühl, etwas besser auf das vorbereitet zu sein, was vielleicht vor der Tür lauern mochte.
    Nun fiel mir die Warnung meiner Mutter wieder ein, mich in Acht zu nehmen, denn da draußen lauerte Chicago. Jemand hatte versucht, mit einem Anruf zu mir durchzudringen, und ich sah zu meinem Telefon, das still und ruhig auf dem Teppich lag. Mühsam bückte ich mich und hob es auf, starrte das Display an, das den letzten Anrufer anzeigte, blinzelte, und dann guckte ich wieder hin. Vorsichtig straffte ich mich innerlich und versuchte mich emotional darauf vorzubereiten, gleich Onkel Buddys Nummer zu sehen, Detective Smelts oder, schlimmer noch, eine unbekannte Zahlenfolge, die zu einem Phantom mit Skimaske gehörte.
    Auf Max’ Namen und Nummer war ich daher überhaupt nicht vorbereitet.
    Um ehrlich zu sein, ihn hatte ich beinahe vergessen.
    Seinen Namen zu lesen, das war beinahe wie eine Begegnung mit einem Paralleluniversum.
    Während ich noch auf das Display schaute, begann das Telefon in meiner Hand wieder zu summen, und ich schrak zusammen wie ein elektrifiziertes Kaninchen. Wieder war es Max, und plötzlich packte mich eine Angst, die nichts mit verrückten Onkeln, korrumpierten Cops oder maskierten Killern zu tun hatte. Es war vielmehr die alte Verliebtheits-Nervosität – plötzlich völlig unvorbereitet mit jemandem sprechen zu müssen, den man sehr, sehr toll findet. Aber die Vorstellung, nicht mit ihm zu sprechen, war noch schlimmer, daher holte ich tief Luft, sagte mir selbst, »immer schön cool bleiben«, und drückte auf die grüne Taste.
    »Hallo?« Ich war leider gerade das genaue Gegenteil von cool.
    »Sara Jane?«, fragte Max. »Bist du das?«
    »Hey, Max, wie geht’s?«
    »Ganz gut«, sagte er. »Und wie geht’s dir? Du klingst irgendwie komisch.«
    »Oh«, erwiderte ich und berührte die Würgemale an meiner Kehle. »Na ja … mein Hals fühlt sich bisschen seltsam an.«
    »Dann warst du krank oder so? Wir wollten uns doch Sonntag beim Davis Theater treffen und ins Kino gehen.«
    »Max«, sagte ich und fühlte, wie ich rot wurde, »mir tut es so wahnsinnig leid, dass ich den Film verpasst habe. Ich hätte dich anrufen sollen, aber an diesem Wochenende war … es war einfach so viel los.«
    »Familiengeschichten?«
    »Könnte man so sagen.«
    »Das kenn ich«, sagte er. »Wenn mein Dad aus L. A. anruft und meine Mutter rangeht, dann fliegen auch gleich die Fetzen. Ich will dann bloß noch weg.«
    »Ganz genau«, stimmte ich ihm zu.
    »Wo wir gerade von Familie reden, ich habe deinen Onkel getroffen.«
    Das verschlug mir die Sprache, und als ich versuchte, mich zusammenzureißen, stieß ich trotzdem nur leise raunend hervor: »Onkel Buddy?«
    »Ja. Und deine Tante Greta.«
    »Sie ist nicht meine Tante.«
    »Hat sie aber behauptet.«
    »Ist sie aber nicht«, sagte ich viel zu energisch, und Max wusste wohl nicht, was er darauf erwidern sollte. Wir schwiegen, bis ich mich räusperte und fragte: »Wo hast du ihn denn getroffen?«
    »Bei dir zu Hause.«
    »Du warst bei mir zu Hause?«
    »Äh … ja. Dein Onkel hat die Haustür repariert. Ich habe sie ihm festgehalten, während er die Angeln neu angeschraubt hat. Ziemlich tolles Haus übrigens.«
    »Danke.«
    »Er und deine Tante … oder wer auch immer, sie haben jedenfalls gesagt, dass sie gerade bei euch wohnen, und dass deine Eltern und dein Bruder irgendwie unterwegs sind oder so?«
    »Ja«, sagte ich dumpf. »Oder so.«
    »Dein Onkel ist ja ziemlich mitteilsam. Er hat mich alles Mögliche über die Schule gefragt, wann wir morgens hingehen, welche Stunden wir haben, ob es da Sicherheitsvorkehrungen gibt …«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Er hat auch gesagt, ich könnte jederzeit bei dir zu Hause vorbeikommen.«
    »Was? Nein, mach das nicht!«
    »Hä?«
    »Ich meine, mach das nicht, wenn ich nicht da bin. Onkel Buddy kann einen richtig einwickeln.«
    »Du«, sagte Max, »ich hoffe, ich habe da nicht irgendeine Grenze übertreten, wie der Therapeut meiner Mutter sowas immer nennt. Es war nur, weil du nicht beim Kino warst und am nächsten Tag auch nicht in der Schule. Da habe ich mir Sorgen gemacht.«
    »Echt?«, fragte ich. »Wegen mir?«
    »Ja. Also, ich meine, Doug und ich, wir haben uns beide Sorgen gemacht. Ist ja schon komisch, wenn eine gute Freundin nicht da ist, wo sie eigentlich sein sollte, oder?«
    »Klar«, sagte ich ganz ruhig, dabei war seine Bemerkung »eine gute Freundin« wie ein Schlag gegen mein Herz. »Schon

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