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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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Omelette in der Luft zu wenden.
    Das Talent meiner Immer-noch-ein-bisschen-Freundin Gina liegt in Klatsch und Tratsch.
    Die Zeit war reif, ihre fantastische Begabung in vollen Zügen auszunutzen.
    Ich hatte Doug gebeten, vierundzwanzig Stunden zu warten, bevor er irgendetwas Verrücktes machte oder, schlimmer noch, sich etwas antat, und diese Zeit war schon fast verstrichen. Als die Glocke zur ersten Pause läutete, war ich schon an der Klassenzimmertür, rannte den Flur hinunter, bevor sich dort die schwatzenden Schüler drängten, und wartete an Ginas Spind. Vorsichtshalber hatte ich meine Verletzungen mit Make-up abgedeckt, damit sie sich voll und ganz auf das konzentrierte, was ich ihr sagen würde. Gina stand aufgrund ihrer Position als Klatsch-Königin am Fep-Prep-Firmament im Mittelpunkt aller aufregenden, gehässigen, unanständigen und fantastischen Gerüchte, und ich hatte einen Leckerbissen vorbereitet, der für sie geradezu perfekt sein würde.
    Als sie mich sah, nahm sie sofort wahr, dass etwas passiert war. »Lass mich raten. Max will Billy Shniper fertigmachen.«
    Ich sah mich vorsichtig um und blickte ihr dann direkt in die Augen. »Nein«, sagte ich. »Er nicht, aber Doug.«
    Die Überraschung, die nun über Ginas Gesicht zog, war wunderbar anzusehen. »Wann? Wo?«, fragte sie begierig. »Und vor allem … wie?«
    »Keine Sorge«, sagte ich. »Doug hat Mittel und Wege.«
    »Ja, Mittel für eine Tüte Chips und Wege zur Fernbedienung. Mal ernsthaft, Sara Jane, ist das echt wahr?«
    Ich sah mich wieder um und nickte. »Ich schwör’s dir. Heute, nach der Schule, unter der Hochbahn hinterm Bump’N’Grind. Und – Gina?«
    »Ja?«
    »Doug ist ein Freund von mir, also sag es bitte niemandem, ja? Er hat gemeint, nachdem er Billy die Nase gebrochen hat …«
    »Das hat er gesagt?«
    »… und wenn er diesen kleinen Drecksack dazu gebracht hat, vor ihm auf die Knie zu fallen und sich bei ihm zu entschuldigen …«
    » Das hat Doug gesagt?«
    »… dann will er diese ganze dumme Sache vergessen und sich wieder mehr um seine Freundin kümmern. Dieses Model. Du weißt schon, die in Kanada lebt.« Das, dachte ich bei mir, als ich Ginas vor Staunen leicht offenstehenden Mund betrachtete, sollte reichen.
    Es reichte auch.
    Nach der letzten Pause hatte dieses Bonbon an der ganzen Schule die Runde gemacht und sich verbreitet wie ein Darminfekt im Kindergarten.
    Jeder schien davon zu wissen, außer Doug, der ja nie mit anderen sprach.
    Als es zum letzten Mal läutete, schwärmten alle Schüler nach draußen und hielten auf das Brachgelände unter der Hochbahn zu. Ich hatte mit Doug vereinbart, nach der Schule im Bump’N’Grind-Café einen Espresso zu trinken, und er wartete an der Straße auf mich, ganz verwundert, weil ihm ständig Kids, die er überhaupt nicht kannte und mit denen er nie gesprochen hatte, auf die Schulter klopften und ihm Glück wünschten. »Was ist denn heute bloß los?«, fragte er.
    »Vielleicht mögen sie dich einfach«, sagte ich, als wir uns auf den Weg machten.
    »Niemand mag mich.«
    »Doug …«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er und nahm sein Laptop unter den anderen Arm. »Du magst mich. Aber ich habe darüber nachgedacht – entschuldige, aber ich kann nicht aufhören, darüber zu reden – und es reicht einfach nicht, damit ich …«
    »Hey! Doug!«
    Max kam von der anderen Straßenseite zu uns herüber, die Hände in die Hüften gestemmt, und als ich seinen zornigen, besorgten Gesichtsausdruck sah, fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, ihn in den Plan einzuweihen. »Scheiße«, murmelte ich.
    »Was ist Scheiße?«, fragte Doug. Die zusammengedrängte Menge von Schülern, die sich hinter dem Bump’N’Grind versammelten, war unmöglich zu übersehen. »Was läuft denn hier?«, fragte er wieder.
    »Was zur Hölle hast du vor?«, wollte Max wissen und baute sich vor Doug auf.
    »Ich will mir einen Espresso holen«, erwiderte der völlig perplex. »Vielleicht auch einen Bagel.«
    »Du willst dich mit Billy Shniper prügeln ?«, fragte Max.
    »Was?« Doug lief rosa an.
    »Willst du?«, fragte ich unschuldig.
    »Nein. Nein … ich würde doch nie …«
    »Hey, Dicker!«, brüllte Billy. Offenbar hatte er hinter dem Café herumgelungert und schon präventiv ein paar Fitnessübungen gemacht, um sich für den Showdown aufzuwärmen. Jetzt bog er mit den üblichen Idioten im Schlepptau um die Ecke. Viele andere Kids folgten ihm und schlossen schließlich einen Kreis um uns: Billy und

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