Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer
Rottweiler – auch schon an ihm vorbei und sprang an Bord des Kutters . Sie stieß der Artillerieoffizierin des Schiffes, Gunnery Chief Hanalat, immer wieder mit der Schnauze gegen die Wange, leckte ihr liebevoll über das Gesicht, und die weißhaarige Frau lachte und kraulte dem riesigen Hund kräftig die seidenweichen Ohren, während MacMahan zunächst seinen Seesack an Bord des Kutters warf und dann selbst an Bord kletterte.
General Hatcher hatte MacMahan angewiesen, sich für die nächsten Wochen rar zu machen, am besten sogar unsichtbar; doch er hatte wohl nicht gewusst, wie unsichtbar der Colonel sich zu machen gedachte. Der Oberkommandierende der Unified Special Forces Command beabsichtigte, den ganzen Ärger auf sich zu nehmen, der unweigerlich anstand, wenn seine Vorgesetzten erst einmal erfuhren, was er da eigentlich getan und angeordnet hatte. Aber MacMahan vermutete, dass der Ärger deutlich milder ausfallen dürfte, als der General im Augenblick befürchtete. Die meisten seiner Vorgesetzten waren moralisch integere Männer und Frauen, und für die wenigen, auf die das nicht zutraf, dürfte es recht schwierig werden, so richtig Krach zu schlagen, wenn sie sich der allgemeinen Zustimmung gegenübersähen, die MacMahan hier erwartete.
Natürlich war damit zu rechnen, dass sein unmittelbarer Vorgesetzter, wenn dieser erst einmal erfuhr, wie gründlich Hector sich wirklich ›rar gemacht‹ hatte, von selbst darauf kam, dass MacMahan schon lange vor allen anderen von diesen geheimnisvollen Angriffen gewusst hatte. Die Nordstaatler hatten nie versucht, Hatcher für ihre Zwecke zu rekrutieren, doch der General war nun wirklich kein Narr. Er würde sehr schnell begreifen, dass man ihn benutzt hatte, auch wenn ihm das wohl kaum allzu viel Schlaf rauben dürfte, und es gefiel MacMahan auch ganz und gar nicht, hier so davonlaufen zu müssen, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, seinem Vorgesetzten alles zu erklären. Doch er hatte keine andere Wahl, denn eines stand absolut fest: Wenn man herausfand, was hier geschehen war und auch warum, dann würden die Südstaatler auf einmal sehr viel größeres Interesse an einem gewissen Hector MacMahan, Angehöriger des USMC, derzeit abgeordnet zum USFC, zeigen als jemals zuvor.
Nicht, dass das sonderlich von Bedeutung gewesen wäre. Tatsächlich war seine Rolle als Anstifter des Ganzen sogar Teil des Gesamtplans, eine beabsichtigte Ablenkung, damit der Verdacht nicht auf die anderen Verbündeten der Nordstaatler fiele, und Hector hatte auch von vornherein gewusst, dass seine Aufgabe ihn sehr viel mehr ins Rampenlicht stellen würde als die meisten anderen. Deswegen war er auch Junggeselle geblieben, ohne Familie, und außerdem würden sie ihn ja sowieso nicht finden, wenn sie denn je nach ihm suchten.
Er wünschte sich nur, er würde das Gesicht von Anu und seinen engsten Vertrauten sehen können, wenn sie davon erfuhren.
Kapitel Sechzehn
Jantu, der Leiter der Sicherheitsabteilung, lehnte sich zurück und summte zufrieden vor sich hin. Er verspürte nicht das Bedürfnis, sich hier, in der Sicherheit seines eigenen Arbeitszimmers, für irgendjemanden zu verstellen, und ging im Geiste noch einmal die letzte Besprechung durch.
Der Zornesausbruch des ›Chiefs‹ war diesmal besonders entsetzlich gewesen, als ihm die neuesten Berichte vorgelegt wurden. Denn diesmal hatte er dergleichen schon halb erwartet, und das bedeutete, dass er schon im Vorfeld einiges an Aggressionen hatte aufbauen können. Und was er Ganhar alles an den Kopf geworfen hatte!
Das war alles in allem schrecklich … doch für einige schrecklicher als für andere. Die meisten der gefallenen Imperialen hatten Ganhars Abteilungen angehört, und nichts, was Ganhar in irgendeiner Weise schwächte, konnte wirklich ganz und gar schlecht sein. Die Vorstellung, dass Degenerierte zu etwas Derartigem in der Lage sein sollten, war zwar zutiefst beängstigend; doch was auch immer da draußen, auf den Schlachtfeldern, geschehen mochte, die Enklave selbst lag ganz allein in seinem, Jantus, Zuständigkeitsbereich, und sie war unversehrt und würde es auch bleiben – also hatte er derzeit nicht das geringste Problem. Nein, das Problem hatte Ganhar, und mit ein ganz klein wenig Glück – und wenn man vielleicht nach reiflicher Überlegung noch ein wenig nachhalf –, dann mochte sich das für den armen Ganhar durchaus sogar noch als tödlich erweisen.
Es war sehr zuvorkommend von der Besatzung der Nergal
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