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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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berücksichtigt wurde, wenn es darum ging, Personen für Einsätze mit hohem Risiko auszuwählen. Doch diesmal nicht. Ob sie nun dabei erfolgreich waren oder nicht, dies war der letzte Einsatz der Nergal , und 'Hani hatte ganz und gar Recht gehabt: Sie war wirklich alt. Falls tatsächlich jemand dabei den Tod finden sollte, der diesen Einsatz leitete, dann war es besser, wenn es sie erwischte, und nicht eines der Kinder …
    Und doch wusste MacMahan, dass es noch einen anderen Grund gegeben hatte. So viel Erfahrung er auch besitzen mochte, so viel er auch trainiert haben mochte, trotz all der Kompetenzen, die er sich so hart erarbeitet hatte, der Kompetenzen, die es ihm ermöglichten, diesen Einsatz zu planen und einzuleiten: Er war immer noch ein Kind. So war es schon immer gewesen. Er war ein Mann, solange er sich unter Terrageborenen aufhielt, doch ein Kind – zumindest, was sein Lebensalter betraf –, sobald er an Bord der Nergal war.
    Die Imperialen achteten sorgsam darauf, diesen Punkt nicht übermäßig zu betonen, und er wusste sehr wohl, dass sie ihn als ihnen ebenbürtig akzeptierten. Er aber konnte sie nicht als ihm ebenbürtig akzeptieren. Er wusste, was Leute wie Horus und 'Hani, Geb und Hanalat, 'Tanni und Tamman erlebt, durchlebt und ertragen hatten, und er empfand tiefsten, fast schon ehrfürchtigen Respekt für sie, doch dieser Respekt war nur ein Aspekt der sehr viel komplizierteren Gefühle, die er ihnen entgegenbrachte. Er kannte ihre Schwächen, wusste, dass ihre gesamte Lage, ihr ganzes Leben aus den Fehlern heraus geboren war, die sie gemacht hatten, und doch verehrte er sie. Sie waren seine Familie, seine Vorfahren, seine uralten, immer noch lebenden Abbilder eben genau der Sache, der er sein ganzes Leben geweiht hatte. Er hatte gewusst, wie viel 'Hani dieser Einsatz in Beirut bedeutet hatte … und das war der wahre Grund dafür gewesen, sie für diesen Einsatz einzuteilen.
    Doch das brachte ihn auch nicht weiter herauszufinden, was diese leise, spöttische Stimme ihn wissen lassen wollte.
    Er stand auf und deaktivierte sein Terminal. Es gab noch etwas, was er gelernt hatte, etwas, was diese Stimme betraf: Sich von ihr immer weiter in Bann schlagen zu lassen war schlimmer, als sie einfach zu ignorieren. Noch ein paar weitere Angriffe auf Stützpunkte von Terra-Terroristen, die gelegentlich in Kontakt mit Anu standen, und dann wurde es Zeit für ›Unternehmen Strohmann‹, den vorgeblichen Grund, die Angriffe einzustellen.
    Es überraschte ihn selbst ein wenig, wie froh er darüber war. Die Ziele der Nordstaatler waren Terroristen, doch auch das waren Menschen, in gewisser Weise zumindest, und sie so abzuschlachten belastete Hector dennoch. Nicht weil diese Leute waren, was sie waren, sondern weil ihr Sterben etwas in seinem eigenen Volk sterben ließ … und auch in ihm selbst.
    »Mir scheint«, setzte Jantu nachdenklich an, »dass wir uns überlegen sollten, wie wir auf diese Angriffe reagieren wollen.«
    Er hielt inne und nahm einen Schluck Kaffee, dabei beobachtete er aus dem Augenwinkel Anu, und nur seinem langen Training war es zu verdanken, dass er sich nicht anmerken ließ, wie sehr er innerlich lächelte, als der ›Chief‹ Ganhar mit einem finsteren Blick bedachte. Der arme, in die Enge getriebene Ganhar würde schon sehr bald der arme, tote Ganhar sein, denn er hatte keinerlei Möglichkeit, etwas zu sagen, womit er sich nicht den Zorn des ›Chiefs‹ zuziehen würde, und nun wartete Jantu gespannt darauf, wie Ganhar sich aus der Affäre zu ziehen versuchen würde.
    Doch Ganhar hatte sich gut im Griff. Er erwiderte Jantus Blick in fast schon sanftmütig wirkender Art und Weise, und irgendetwas am Gesichtsausdruck seines Gegenübers beunruhigte den Leiter der Sicherheitsabteilung. Es war ihm noch nicht ganz gelungen, herauszufinden, was genau es sein mochte, da ließ Ganhar sämtliche seiner Überlegungen und Mutmaßungen in sich zusammenbrechen.
    »Ich bin der gleichen Ansicht«, erklärte er ruhig, und Jantu verschluckte sich an seinem Kaffee. Es konnte Jantus innerem Frieden nur zuträglich sein, dass er zu beschäftigt damit war, die Kaffeeflecken aus seiner Jacke auszureiben, um zu bemerken, wie belustigt Kapitän Inannas Augen aufblitzten.
    »Ach?« Anu blickte Ganhar scharf an. »Das ist ja schön, Ganhar, gerade wenn man bedenkt, wie viel Mist du in letzter Zeit gebaut hast!«
    »Bei allem Respekt, Chief«, entgegnete Ganhar, und er klang sehr viel ruhiger, als er nach

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