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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eskalieren! Schlagen wir zurück!«
    »Ach?« Fragend hob Anu eine Augenbraue, sein Gesichtsausdruck verriet gebanntes Interesse.
    »Ganz genau, Chief! Die haben uns in Colorado Springs überrascht, und seitdem hatten sie jedes Mal aufs Neue das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Sie waren in der Offensive, und bisher hat sie das nur ein paar Degenerierte vom Militär gekostet und vielleicht«, er betonte diesen Zusatz, »auch einen oder zwei ihrer eigenen Leute, seit sie damit angefangen haben, Ziele auch mit Bodentruppen anzugreifen. Wahrscheinlich haben sie im Augenblick eine ganze Menge Selbstvertrauen, deswegen denke ich, wir sollten ein paar von ihren Leuten erledigen und dann schauen, ob sie diese Nachricht kapieren.«
    Er gestattete sich ein freudloses, grausames Grinsen und musste sich sehr zusammenreißen, nicht vor Erleichterung zu seufzen, als Anu das Grinsen erwiderte. Dann sah er, wie der Rädelsführer der Meuterei langsam nickte und schließlich Jantu herausfordernd anblickte; ganz offensichtlich genoss er dieses Gemisch aus Zorn und Frustration, das dem Leiter des Sicherheitsdienstes ins Gesicht geschrieben stand.
    »Wie?« Anu sprach sehr leise, doch sein Blick verriet, wie ungeduldig er war.
    »Wir haben bereits erste Schritte eingeleitet, Chief. Meine Leute sind schon damit beschäftigt, die nächsten Ziele der anderen vorherzusagen, sodass wir selbst ein paar Teams an Ort und Stelle postieren können, die dann eingreifen. Danach können wir mutmaßliche Kollaborateure direkt angreifen. Ihnen einfach mal ihre eigene Medizin zu schmecken geben, könnte man sagen!«
    »Mir gefällt's«, warf Inanna leise ein. Anu blickte zu ihr hinüber, und sie zuckte die Achseln. »Auf diese Weise verhindern wir auf jeden Fall schon mal, dass alles genau so läuft, wie die das gerne hätten. Und wenn wir ein wenig Glück haben, dann erwischen wir vielleicht sogar den einen oder anderen ihrer Imperialen. Jeder Einzelne, den die verlieren, wird sie viel schlimmer treffen, als wenn wir einen der unsrigen verlieren.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Anu, und Ganhar fühlte sich, als sei ihm das Gewicht eines ganzen Planeten von den Schultern genommen worden. »Beim Schöpfer, Ganhar! Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass du zu so etwas in der Lage sein würdest! Warum hast du das denn nicht schon viel früher vorgeschlagen?«
    »Das hätte ich für verfrüht gehalten. Wir wussten noch nicht, wie ernst man die Angriffe würde nehmen müssen, die sie vorbereitet haben. Falls das nur Sondierungsangriffe gewesen wären, hätte ein kräftiges Zurückschlagen sie vielleicht sogar dazu ermuntert, zur Vergeltung noch härter zuzuschlagen.« Na, das war ja ein Paradebeispiel für ein verdammt schwaches Argument!, dachte Ganhar säuerlich. Doch Anu grinste noch breiter.
    »Ich verstehe. Also, legen wir los! Dann wollen wir doch mal ein paar von denen und ihren tollen Degenerierten zum Zerstörer schicken! Mal schauen, wie denen das wohl gefällt!«
    Ganhar erwiderte das Lächeln. Eigentlich, dachte er, war das – von dem Hinterhalt, den man den Angriffstruppen der anderen würde legen können, einmal abgesehen – wahrscheinlich das Dümmste, was ich jemals vorgeschlagen habe. Fast alle Degenerierten, über die seine Leute vermuteten, sie würden gemeinsame Sache mit der Besatzung der Nergal machen, waren inzwischen ebenso wie vom Erdboden verschluckt wie Hector MacMahan. Natürlich würde Ganhar zuerst die Personen ins Visier nehmen, bei denen noch der Hauch eines Verdachtes geblieben war; aber anschließend konnte er genauso gut einfach aufs Geratewohl beliebige ›Zielpersonen‹ aussuchen. Abgesehen von der Befriedigung, die Anu daraus ziehen dürfte, dass irgendetwas geschah, würde all das ganz genau gar nichts bringen, egal wie viele der Degenerierten sie dabei auch umbrachten.
    Es war verrückt und wahrscheinlich vergeblich, doch Inanna hatte Recht gehabt. Ganz offensichtlich gefiel Anu die diesem Plan zugrunde liegende Gewalt, und das war das Einzige, was zählte. Solange Anu das Gefühl hatte, Ganhar täte ›irgendetwas‹, konnte Ganhar seinen Posten behalten, und damit auch all die Privilegien, die sich daraus ergaben. Wie ›weiteratmen dürfen‹ zum Beispiel.
    »Leg mir so bald wie möglich einen einleitenden Plan vor, Ganhar!«, befahl Anu und hatte damit den Leiter der Einsatzzentrale höflicher zu etwas aufgefordert, als das jemals seit Cuernavaca der Fall gewesen war. Dann nickte er, um den anderen

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