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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kundzutun, dass die Besprechung beendet sei, und seine drei Untergebenen erhoben sich.
    Jantu hatte es offensichtlich eilig, in sein Büro zurückzukehren; doch an der Tür versperrte ihm Inanna den Weg, anscheinend unbeabsichtigt, indem sie sich noch einmal zu Ganhar umwandte.
    »Ach, Ganhar«, sagte sie. »Ich fürchte, ich habe eine schlechte Nachricht für dich.«
    »Ach?«
    Jantu hielt inne, als Ganhar der Frau antwortete. Ich will alles hören, was in irgendeiner Weise unangenehm für Ganhar sei könnte, dachte er boshaft.
    »Ja. Einer deiner Leute ist bei einer Fehlfunktion in einem der Transitschächte der Bislaht ums Leben gekommen – eine ganz plötzliche GravSchwankung. Wir hatten zuerst gedacht, sie sei gar nicht so schwer verletzt, als sie in die Krankenstation gebracht wurde, aber ich fürchte, wir hatten uns getäuscht. Es tut mir Leid, dir mitteilen zu müssen, dass einer meiner Pfleger eine Gehirnblutung übersehen hat. Wir haben sie leider verloren.«
    »Oh.« Irgendetwas an Ganhars Stimme war sonderbar. Er wirkte nicht überrascht genug, und da war noch dieser sonderbare, irgendwie krank wirkende Unterton. »Äh, von wem reden wir hier eigentlich?«, fragte er dann nach einer kurzen Pause.
    »Wir reden leider von Bahantha«, gab Inanna zurück, und Jantu erstarrte. Ungläubig starrte er Inanna an, und nun drehte sie sich langsam zu ihm um und blickte ihm geradewegs in die Augen. Irgendetwas glomm dort in den Tiefen ihrer Augen, und Jantu musste schlucken, so heftig durchzuckte ihn plötzlich ein entsetzlicher Verdacht.
    »Ich sehe, dass es dich auch mitnimmt, Jantu«, sagte sie nun leise. »Schrecklich, nicht wahr? Selbst hier in der Enklave ist man nie ganz in Sicherheit, was?«
    Und sie lächelte.

 
    Kapitel Achtzehn
     
    »Verdammt sollen sie sein! Zur Hölle sollen sie fahren!«
    Hector MacMahans üblicherweise völlig ausdrucksloses Gesicht war wutverzerrt. Die Hände, die er zu Fäusten geballt gegen seine Oberschenkel presste, zitterten, und Colin wandte den Blick vom Colonel ab, und auch er blickte die drei anderen Personen todunglücklich an, die zusammen mit ihnen am Tisch saßen.
    Horus wirkte mitgenommen, als sei er krank, wie ein Mann, der in einem entsetzlichen Albtraum gefangen ist, und Isis saß nur schweigend dort, die zierlichen Schultern zusammengesunken. Ihre Wimpern waren feucht, und nun starrte sie blicklos auf ihre altersschwachen Hände hinab, die sie im Schoß verkrampft hielt.
    Jiltaniths Miene war ausdruckslos, ihre gefalteten Hände lagen entspannt auf dem Tisch, doch ihr Blick wirkte tödlich. Keine der Imperialen-Gruppen war jemals so offen vorgegangen, während ihrer ganzen subjektiven Lebensspanne, und auch wenn sie vielleicht in der Lage gewesen wäre, die Möglichkeit einer solchen Reaktion intellektuell zu akzeptieren, hatte sie das doch für beliebig unwahrscheinlich gehalten. Und nun war es passiert, und Colin spürte, wie sehr sie puren Zorn verströmte … und den eisernen Willen, der erforderlich war, diesen Zorn im Zaum zu halten.
    Und wie fühlte er sich selbst? Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, und er kam zu dem Schluss, dass Hector auch für ihn gesprochen hatte.
    »Also gut«, meinte er schließlich. »Wir haben gewusst, dass die alles andere als bei Verstand sind, und sie haben uns in der Vergangenheit mehr als genug Beispiele dafür geliefert, was zu tun sie bereit sind. Wir hätten voraussehen müssen, was sie unternehmen würden.«
    » Ich hätte das voraussehen müssen, meinst du«, warf MacMahan verbittert ein.
    »Ich habe ›wir‹ gesagt, und das meine ich auch! Die Strategie war von dir, Hector, aber wir alle waren an der Planung beteiligt, und der Rat hat zugestimmt. Wir sind davon ausgegangen, dass die, sobald sie erst einmal begriffen hatten, dass wir diejenigen sind, die sie angreifen, dann auch uns als nächste Ziele auswählen würden. Das war eine durchaus logische Annahme, und wir alle sind davon ausgegangen.«
    »Fürwahr, Hector, fürwahr«, sagte Jiltanith leise. »Dieser Plan entstammte unser aller Denken, nicht nur dem deinen.« Sie brachte ein bitteres Lächeln zu Stande. »Und wiesen nicht wir zwei Colin darauf hin, dass auch Wahnsinnige uns noch zu bestürzen vermöchten? Lade nicht mehr Schuld auf dich als dir gebührt!«
    »Also gut.« MacMahan atmete tief durch und setzte sich dann wieder. »Es tut mir Leid.«
    »Wir verstehen das«, erwiderte nun Colin. »Aber im Augenblick solltest du erst einmal berichten,

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