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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einzustellen, wenn ›Unternehmen Strohmann‹ in die Tat umgesetzt wird.«
    »Das ist exakt meine Meinung«, sagte MacMahan leise und blickte zu Colin hinüber.
    »Ja«, bekräftigte auch Colin. »Es wird Zeit, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen. Ist alles vorbereitet?«
    »Ja. Ich habe Geb und Tamman dafür eingeteilt, die Führung zu übernehmen, und Hanalat und Carhana als zugehörige Rottenflieger.«
    »Wahrlich, nein!«, widersprach Jiltanith, und MacMahan blickte sie überrascht an; die Entschiedenheit, die in ihrer Stimme mitschwang, überraschte ihn. »Nein«, wiederholte sie dann. »Die Führung übernehme ich!«
    »Nein!« Colin war selbst überrascht, wie vehement er sich ihr widersetzte, und herausfordernd hielt Jiltanith seinem Blick stand – doch dahinter stand nicht der verbitterte Hass von früher, sondern eine Entschlossenheit, die ihn fast den Mut verlieren ließ.
    »Tamman wurde verwundet«, gab sie zu bedenken.
    »Das war eine Fleischwunde, und dank der Krankenstation und seiner Implantate ist das schon so gut wie erledigt«, entgegnete MacMahan, doch er sprach sehr bedächtig, wie jemand, der ganz genau wusste, dass er sich gerade auf äußerst dünnes Eis begab, auch wenn ihm noch nicht ganz klar war, wann genau es eigentlich begonnen hatte, gefährlich zu werden.
    »Ich spreche hier nicht von seinem Fleische, Hector! Gewiss, das allein wäre schon Grund genug, die Wahl zu überdenken! Doch es ist sein Herz, in das hier eine tiefe Wunde geschlagen ward! Ich habe nie erlebt, dass ihm je etwas so wichtig gewesen wäre wie seine Amanda, nicht mehr seit Himeko starb.«
    »Wir alle wurden verletzt«, warf MacMahan ein.
    »Fürwahr«, pflichtete sie ihm bei, »doch in Tammans Falle ist die Angelegenheit schwerwiegender.«
    »'Tanni, du kannst das nicht übernehmen!« Colin streckte ihr die Hand über den Tisch hinweg entgegen. »Das geht einfach nicht! Du bist die stellvertretende Kommandantin der Dahak !«
    Er hätte sich die Zungenspitze abbeißen mögen, als er sah, wie sie vor Schreck die Augen aufriss. Doch dann verengten sie sich wieder zu den gewohnten schmalen Schlitzen, und sie neigte den Kopf zur Seite. Es war nur eine kleine Geste, und doch war sofort klar, dass sie damit eine Erklärung forderte.
    »Na ja, irgendwen musste ich ja aussuchen«, verteidigte er sich. »Das konnte weder Horus sein noch ein anderer der älteren Imperialen – die waren schließlich aktiv an der Meuterei beteiligt! Ich durfte doch nicht das Risiko eingehen, einfach nur abzuwarten, wie Dahak das mit den widerstreitenden Befehlen mit Prioritätsstufe Alpha auflösen würde, wenn ich das versucht hätte! Also musste es eines der Kinder sein, und damit warst logischerweise du die erste Wahl.«
    »Und 's erschien dir nicht angemessen, mich davon in Kenntnis zu setzen?«, fragte sie nach, und in ihren Augen blitzte gespannte Neugier auf; ihre Überraschung schien bereits zur Gänze verschwunden.
    »Na ja …« Colin schoss das Blut ins Gesicht, und er warf einen kurzen Blick zu MacMahan hinüber, doch der Colonel erwiderte den Blick einfach nur wortlos. »Vielleicht hätte ich das tun sollen, ja. Aber zu dem Zeitpunkt erschien es mir einfach noch nicht ratsam.«
    »Warum denn nicht? Fürwahr, wenn ich 's recht bedenke, so stellt sich doch auch die Frage, warum du keiner Menschenseele davon berichtet hast, dass du überhaupt einen aus den Reihen der Unsrigen als deinen rechtmäßigen Stellvertreter ausgewählt hast?«
    »Um ehrlich zu sein … na ja, als ich meine Anweisungen an die Dahak übermittelt habe, wollte ich euch vertrauen, wusste aber nicht, ob ich das tun durfte. Das ist der eine Grund, warum ich darauf bestanden habe, das im Alleingang zu machen«, erklärte er und war immens erleichtert zu sehen, dass sie verständnisvoll nickte, statt wütend zu werden.
    »Durchaus, das verstehe ich sehr wohl«, meinte sie leise.
    »Du warst der Ansicht, dass wir, sobald wir erführen, dass du bereits einen Nachfolger bestimmt hast, dich, so wir denn Verrat im Sinne gehabt hätten, einfach hätten erschlagen können?«
    »In etwa«, gab er peinlich berührt zu. »Ich wage es nicht, die Dahak erneut zu kontaktieren, und solange seine Instrumente ausschließlich auf ›passive Datenaufnahme‹ eingestellt sind, kann er auch meine Implantate nicht kontaktieren. Hätte ich mich in euch getäuscht und ihr hättet von dieser Entscheidung gewusst, hättet ihr mich einfach kaltmachen können und ihm dann berichten, die

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