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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf ihren Pilotenliegen Platz und checkten mit äußerster Sorgfalt die Computer durch. Denn in dieser Nacht ging es um mehr als je zuvor, und das nicht nur für sie selbst.
    Sie befanden sich nicht an Bord eines Kampfjägers, sondern in einer eigens für diesen Einsatz umgebauten Pinasse . Diese Pinasse (eine der insgesamt nur drei, die die Nergal an Bord hatte) war größer als einer der für zwanzig Mann Besatzung ausgelegten Kutter , sie war bis zum Bersten mit Tarnsystemen voll gestopft, dazu führte sie das Dreifache der Üblichen Geschosse mit und zusätzliche Computer, die mit den beiden Kuttern und dem zugehörigen Kampfjäger-Paar verbunden waren, die neben ihr im Hangar standen. Ein dritter Jäger wurde dahinter abgestellt, während Hanalat und Carhana ihre eigenen Startvorbereitungen trafen. Selbst für den Fall, dass ›Unternehmen Strohmann‹ ein voller Erfolg sein sollte, würde dieses doch ein gewaltiges Loch in die Ausrüstungsliste der Nergal reißen.
    Jiltanith nickte; sie war zufrieden mit den Berichten, die ihre eigenen Systeme ihr abgeliefert hatten, und auch über die ›Bereit‹-Meldungen, die sie über ihre Vernetzung von Rohanthas Ausrüstung erhielt, und sie öffnete einen Kanal zur Flugleitstelle.
    »Fertig«, sagte sie nur.
    »Gute Jagd!«, erwiderte eine Stimme, und sie lächelte, den Blick auf ihre Konsole gerichtet, denn die Antwort war nicht von Hector gekommen, sondern von Colin MacIntyre. Seitdem er ihr gestanden hatte, sie zu seiner Nachfolgerin ernannt zu haben, schien er stets für sie verfügbar zu sein, fast als lege er es darauf an, in ihrer Nähe zu sein, und sie wusste, dass er sich damit abgefunden hatte, dass sie an diesem Einsatz teilnahm, ohne es wirklich zu akzeptieren. Kurz dachte sie daran, noch irgendetwas zu ihm zu sagen; doch ihre neue Art von ›Beziehung‹ – wie auch immer man das sehen wollte – erschien ihr noch zu fragil, zu wenig erkundet. Dafür würde später noch genug Zeit sein. Hoffte sie.
    Stattdessen ließ sie die Pinasse vom Boden des Hangars abheben und führte dann die Prozession von Kampfschiffen an, den langen Tunnel hinauf. Wieder lag vor ihr die Freiheit … und der Hunger. Doch diesmal war es irgendwie anders. Ihr Hunger war weniger finster, weniger wild, und zwischen ihr und dem Richtschützen, der ihr zugeteilt worden war, gab es keinerlei still vor sich hin brodelnde Spannung.
    Dazu kam, dass ihr Flieger diesmal schwerer war, viel weniger wendig. Pinassen , im Vakuum langsamer als Kampfjäger, konnten im Atmosphärenflug sogar schneller sein, denn dort konnten ihre Antriebe, die über sehr viel schwerere Generatoren verfügten, sich dem Luftwiderstand einfach widersetzen, ohne im gleichen Maße dadurch gebremst zu werden. Doch Pinassen besaßen keine Seitenruder für den Einsatz in der Atmosphäre, die beim Flug unter dem Einfluss eines Tarnfeldes hilfreich gewesen wären, und die rohe Kraft dieser Schiffe machte sie schwerer zu beschleunigen oder abzubremsen, weniger wendig … und viel schwieriger zu verbergen.
    Der kleine Angreiferschwarm stieg aus dem Schacht auf, jederzeit bereit, letzte Warnungen der Scan-Trupps der Nergal zu beachten. Doch es kamen keine Warnungen, und die kleinen Schiffe glitten unbemerkt durch die Atmosphäre. Ruhige, gelassene Gedanken strömten durch die Computer, und so schwenkten alle Schiffe nach Westen ab.
    Verborgen unter ihrem falsche Ruhe vorspiegelnden oberflächlichen Denken wirbelten Jiltaniths Gedanken durcheinander, ihr Hirn raste wie ein eigener Computer, selbst jetzt noch suchte sie nach Schwachstellen, die sie übersehen haben mochte. Sie rechnete nicht damit, noch etwas zu finden; doch sie konnte nicht aufhören, danach Ausschau zu halten, und das ärgerte sie. Das war nicht gerade typisch für die selbstsichere Person, für die sie sich so gerne halten wollte.
    Trotz all der Ausrüstung, die für ›Unternehmen Strohmann‹ benötigt wurde, waren doch nur vier Personen daran beteiligt. Rohantha und sie in der Pinasse , Hanalat und Carhana in den einzigen bemannten Kampfjägern. Aber das war gut so … vorausgesetzt, Hector und sie hatten Anus neue Pläne richtig eingeschätzt. Falls das jedoch nicht der Fall sein sollte …
    Dass sie die Pinasse einsetzen mussten, war das, was Jiltanith am meisten beunruhigte, wie sie sich selbst eingestand. Denn darin konnte sie den Zug auf ihr Ziel gerade einmal mit einer Geschwindigkeit von weniger als Mach eins anführen. Die Entwickler dieser Pinasse

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