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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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überhaupt nach uns würden suchen sollen. Aber das könnte sich ändern, wenn wir zu offen agieren, und auch unsere fortschrittlichere Technologie bedeutet nicht, dass wir unverwundbar wären. Es gibt mehr als eine Möglichkeit, wie man uns würde schaden können.«
    Jantu verzog das Gesicht, als nun auch Anu ihn finster anblickte. Im Nachhinein betrachtet war es schon anhand der Überwachungsberichte offensichtlich, dass Ramman sich die ganze Zeit über sonderbar verhalten hatte, seit er in die Enklave zurückgekehrt war, und wäre Jantu nicht so mitgenommen davon gewesen, dass Ganhar und Inanna sich gegen ihn verbündet hatten, dann wäre ihm das vermutlich schon früher aufgefallen: Er hätte den Mann zu einem Verhör zu sich schleppen lassen. So allerdings hatte er die Dinge so sehr schleifen lassen, dass es schließlich ausgerechnet Ganhar gewesen war, sein ärgster Rivale, dem etwas aufgefallen war, und der Ramman dann in die Mangel genommen hatte.
    Der Leiter der Einsatzzentrale kann sich glücklich schätzen, überhaupt noch am Leben zu sein, dachte Jantu boshaft. Irgendwie war Ramman eine Energiepistole in die Hände gefallen, obwohl ihm doch niemand hier vertraute – das war etwas, das Jantu immer noch nicht verstand –, und allein die Tatsache, dass Ganhar schneller hatte ziehen können als er, hatte ihm das Leben gerettet. Dieser verdammte Ramman! Er hätte diesen Hurensohn doch wirklich wenigstens noch umbringen können!
    Bedauerlicherweise hatte er das versäumt zu tun, und Ganhar hatte nicht nur sein eigenes Leben retten können, sondern auch noch die schlimmste Sicherheitsgefährdung in der Geschichte der gesamten Enklave aufgedeckt: ein selbsterklärter Spion, der zugibt, im Auftrag dieses Horus zu handeln! Und die Tatsache, dass Horus an Ramman überhaupt hatte herantreten können, ohne entdeckt zu werden, das war Jantus Fehler, nicht etwas Ganhars! Dass Jantu Ramman nicht selbst enttarnt hatte, war das eine. Das andere war, dass dieser Ramman beinahe auch noch seinen, Jantus, ärgsten Rivalen ermordet hätte – ausgerechnet! Das klang schon in äußerst gefährlichem Maße eher nach ›heimlicher Absprache‹ als nach ›Fahrlässigkeit‹, und Jantu wusste, dass Anus Gedanken in genau diese Richtung zielten.
    »Vielleicht habt ihr Recht«, gab er nun zu, und die Worte schienen ihm die Kehle zuzuschnüren. »Aber was sollen wir dann tun?«
    »Wir sollten sicherstellen, dass wir ihre Reaktion richtig interpretiert haben«, erwiderte Ganhar nun entschlossen. »Unsere wichtigeren Degenerierten haben sich unter unserem Schutzschild in Sicherheit befunden, aber diese Mistkerle von der Nergal haben unserem Netzwerk außerhalb viel Schaden zugefügt. Wir sollten, was wir verloren haben, neu aufbauen, solange der Rest der Degenerierten noch desorientiert ist. Das ist etwas, was der Gegenseite unmöglich entgehen kann. Wenn die immer noch den Mut haben, sich uns in den Weg zu stellen, dann werden die unsere Degenerierten ins Visier nehmen, wann immer sie die entdecken.«
    »Klingt vernünftig«, pflichtete Anu ihm bei. »Welche Charge sollen wir deiner Meinung nach als Erstes rausschicken?«
    »Wir sollten alle, die zur Regierung und zur Industrie gehören, erst einmal zurückbehalten.« Ganhar hatte die Lebensläufe von zu vielen dieser Degenerierten persönlich überprüft, als dass es ihm wahrscheinlich erschien, Rammans Kurier könne darunter sein. »Die sind zu wertvoll, als dass man sie riskieren sollte.«
    »Wenn wir sie zu lange hier behalten, verlieren sie an Glaubwürdigkeit«, wandte Inanna ein. »Vor allem die aus den Regierungsorganisationen. Manche von denen werden sowieso schon ihren Job verlieren, weil sie abgehauen sind, als es ernst wurde.«
    »Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es nicht an, und diese Verzögerung ist es allemal wert, sie am Leben zu halten – für den Fall, dass wir uns doch getäuscht haben. Vergesst nicht: Allein schon die Tatsache, dass wir sie hier versteckt haben, macht sie zu Zielpersonen für die Gestalten von der Nergal ! Wenn die wirklich den Mut haben, noch weiterzumachen, dann werden die ganz genau wissen, wen die ins Visier nehmen wollen!« Ganhar hätte gewichtigere Argumente ins Feld führen können, doch das wagte er nicht. Im Augenblick war Inanna seine Verbündete. Wenn ihr jedoch aufging, was er wirklich im Schilde führte …
    »Da hast du schon wieder Recht, Ganhar«, sagte Anu überschwänglich. »Beim Schöpfer, es ist fast schon schade,

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