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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eines Master Sergeants der US-Army, den man beinahe als ›gut aussehend‹ hätte bezeichnen können, und Colin spürte, wie eine gewisse Unruhe sich unter den Anwesenden ausbreitete, als die beiden sich auf die Stühle zu Jiltaniths Linken setzten. Nur wenige hatten bisher Andrew Asnani kennen gelernt, doch gehört hatten inzwischen alle von ihm.
    Horus wartete, bis die beiden sich gesetzt hatten, dann erhob er sich und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Anlässlich dieser Besprechung hatte er auf sein altes, abgetragenes Clemson-Sweatshirt verzichtet: Auf Colins Insistieren hin trug er jetzt die nachtblaue Uniform der Flotte, zum ersten Mal seit fünfzigtausend Jahren. An seinem Kragen blitzte ein einzelner goldener Stern, das Rangabzeichen eines Flottenkapitäns, nicht das Abzeichen des Ranges, den er vor der Meuterei innegehabt hatte: Eine Geste, die jeden einzelnen seiner Mitmeuterer sofort ansprach, auch wenn sie nicht sämtliche damit verbundenen Implikationen verstanden, und Colin hatte gesehen, wie sich der eine oder andere der alten Imperialen angesichts dieser Veränderung sofort ein wenig aufrechter setzte, und die Augen der Imperialen strahlten ein wenig heller.
    »Auf diesen Augenblick haben wir lange gewartet«, begann Horus mit ruhiger Stimme und blickte die Reihen der Anwesenden entlang, »und wir und viele andere, die unschuldigen Bewohner dieses Planeten, haben einen furchtbaren Preis dafür bezahlt. Viele von uns sind bei dem Versuch gestorben, etwas ungeschehen zu machen, was wir vor langer Zeit getan haben. Viel mehr von uns sind bei dem Versuch gestorben, etwas ungeschehen zu machen, was andere vor langer Zeit getan haben. All diese Menschen können heute nicht bei uns sein, und doch sind sie, in gewisser Weise, gerade jetzt mitten unter uns.«
    Er hielt inne und atmete tief durch.
    »Ich alle wisst, was wir zu erreichen versucht haben. Es sieht so aus – und ich weise euch alle noch einmal mit Nachdruck darauf hin, dass dieser Eindruck durchaus täuschen kann –, aber es sieht so aus , als hätten wir Erfolg gehabt.«
    Ein Raunen, wie Wind, der über eine Graslandschaft streicht, durchfuhr den Hangar. Seine Worte hatten niemanden wirklich überrascht, doch sie waren eine immense Erleichterung – und Ursache noch größerer Anspannung.
    »Hector wird euch alle gleich in unseren Plan einweihen, aber zuerst möchte ich noch ein paar Worte an unsere Kinder und unsere Verbündeten richten.« Er hob den Kopf, blickte sich im Hangar um, und seine dunklen Augen sprühten geradezu vor Entschlossenheit.
    »Es tut uns Leid«, sagte er dann leise. »Das, was ihr vor euch seht, ist unsere Schuld, nicht eure. Wir werden euch das niemals vergelten können, werden uns nicht einmal in angemessener Weise bedanken können für die zahllosen Opfer, die ihr für uns gebracht habt, und die eure Eltern und eure Großeltern für uns gebracht haben – und das, obwohl ihr wusstet, obwohl sie wussten, dass wir für so viele furchtbare Dinge verantwortlich waren und sind. Was auch immer geschehen mag, wir sind stolz auf euch – stolzer vielleicht, als ihr euch das jemals werdet vorstellen können! Indem ihr das seid, was ihr seid, habt ihr für uns etwas gerettet, etwas für uns wiederhergestellt, denn wenn wir auf die Hilfe von Menschen zählen können, die so außergewöhnlich sind, wie ihr zu sein uns bewiesen habt, dann ist vielleicht tatsächlich immer noch ein Hauch des Guten auch in uns allen. Ich …«
    Ihm versagte die Stimme, und er räusperte sich, dann jedoch schüttelte er nur leicht den Kopf und setzte sich wieder. Nun herrschte Schweigen, doch es war ein Schweigen, in dem eine Unzahl Emotionen geteilt wurde, viel zu tiefe Gefühle, als dass Worte allein hier etwas hätten ausrichten können. Und dann hoben alle die Köpfe, als Colin langsam aufstand. Ruhig blickte er sie alle an, war sich sehr wohl bewusst, wie die beiden Sterne an seiner eigenen Uniform an seinem Kragen blitzten, sein eigenes Rangabzeichen der Flotte, und blickte dann zu Horus hinüber.
    »Ich danke dir, Horus«, begann er leise. »Ich wünschte, ich dürfte mich zu den außergewöhnlichen Menschen zählen, von denen du gerade gesprochen hast; doch das steht mir nicht zu – höchstens dadurch, dass ich von ihnen aufgenommen wurde.«
    Er hielt den Blick noch einen Augenblick auf Horus gerichtet, dann wandte er den Kopf ab und schaute wieder zu den Zuschauern hinüber.
    »Ihr alle wisst, wie ich auf den Posten gelangt bin,

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