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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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er nur eine einzige Stimme klar und deutlich: Mit Fingern wie aus Stahl hatte Jiltanith ihn am Arm gepackt.
    »Ich danke Euch, Colin MacIntyre«, sagte sie leise. »Wie auch immer es sich zugetragen hat, Ihr seid wahrlich ein echter Kommandant, ebenso weise wie gutherzig! Ihr habt meinem Vater und meiner Familie ihre Seelen zurückgegeben, und dafür danke ich Euch, vom Grunde meines Herzens!«
    Es dauerte eine Zeit lang, bis wieder Ruhe einkehrte, doch das war etwas, was Colin ihnen in keiner Weise übel nehmen konnte. Das hier waren jetzt seine Leute, seine Besatzung, und zugleich auch sein eigenes Volk, und wenn es menschenmöglich war, das gesteckte Ziel zu erreichen, dann würde diese Besatzung es schaffen.
    Doch schließlich kehrte tatsächlich wieder Ruhe ein, und auf eine Geste Colins hin erhob sich nun Hector MacMahan.
    Niemals im Leben würde MacMahan die Schuld vergessen, die er mit den zahllosen Opfern aus der Zivilbevölkerung bei der Durchführung von ›Unternehmen Strohmann‹ auf sich geladen hatte, und auch nicht die Trauer. Er hatte frische Falten im Gesicht, viel mehr graue Haare als zuvor, doch auch er war nicht immun gegen die Katharsis, die ihm vom Hangardeck entgegenbrandete. Man sah es in seinen Augen und konnte es in seinem Gesicht lesen, als er nun vor die anderen trat.
    »Also gut«, begann er dann mit ruhiger Stimme. »Zurück zur Tagesordnung«, und sofort herrschte erneut absolute Ruhe.
    MacMahan berührte einige Tasten auf der aus terranischer Produktion stammenden Tastatur, die in sein Pult eingelassen war, und eine detaillierte Holokarte glomm in dem Zwischenraum zwischen dem Podium und der ersten Sitzreihe auf. Sie schwebte etwa einen Meter über den Bodenplanken und war so geneigt, dass die obere Kante fast die Decke berührte, damit jeder sie ungehindert anschauen konnte.
    »Das hier«, begann MacMahan die Einweisung, »ist die Enklave der Südstaatler. Das sind mit Abstand die besten Daten, die wir jemals darüber bekommen haben, und die haben wir Ninhursag zu verdanken. Wir hatten sie nur um die Zugangs-Codes gebeten; ganz offensichtlich hat sie sich überlegt, wozu wir sie würden brauchen können, und ist das beträchtliche Risiko eingegangen, diese ganzen Daten hier für uns zusammenzustellen. Wenn wir wirklich Erfolg haben, dann ist das nicht zuletzt ihr Verdienst.
    So, wie ihr alle sehen könnt, handelt es sich bei der Enklave um eine Höhle von etwa zwanzig Kilometern Durchmesser, wobei bewaffnete Parasiten einen äußeren Schutzwall entlang der Außenmauer bilden – genau hier.« Er drückte eine weitere Taste, und die kleinen, ebenfalls holographisch dargestellten Schiffe leuchteten blutrot auf. »Sie sind nicht rund um die Uhr bemannt, und sie werden uns auch nicht stören, solange sich das nicht ändert; und wenn sie abheben, sollte die Dahak sie mit Leichtigkeit erledigen können.
    Das hier hingegen«, eine weitere Ansammlung von Schiffen wurde farblich hervorgehoben; sie bildete einen deutlich engeren Kreis um den Mittelpunkt der Höhle, »sind Transporter, und die werden sehr wohl ein Problem darstellen. Ein Großteil des schweren Geräts der Gegenseite befindet sich darin; bedauerlicherweise konnte Ninhursag nicht herausfinden, wie dieses Gerät genau verteilt ist, und die meisten von Anus Anhängern leben an Bord dieser Schiffe, nicht in den Wohneinheiten.
    Das bedeutet, dass sich die Truppen an Bord dieser Transporter konzentrieren werden, sobald sie begreifen, dass sie angegriffen werden, und dass die schwersten Gegenmaßnahmen von dort ausgehen werden. Das Einfachste wäre wohl, in die Enklave hineinzustürmen, einen Nukleargefechtskopf zu zünden und dann zu machen, dass man rauskommt. Das Nächst-Einfachste wäre dann wohl, sich ganz auf die Transporter zu konzentrieren, mit allem, was wir zur Verfügung haben, und sie zu zerlegen, bevor noch irgendwelche unschönen Überraschungen da rauskommen. Am schwierigsten wäre es, die ganze Enklave Schiff für Schiff einzunehmen.«
    Er hielt inne und schaute seine Zuhörer aufmerksam an.
    »Wir haben uns für den schwierigsten Weg entschieden«, fuhr er dann ruhig fort, und nicht das geringste protestierende Murmeln war zu vernehmen. »Wir wissen nicht, ob sich nicht einige, vielleicht sogar viele von denen, die sich dort an Bord in Stasis befinden, von Anfang an uns angeschlossen hätten, wenn man ihnen die Chance dazu geboten hätte. Wir wissen, dass Ninhursag genau das getan hat, und das trotz des gewaltigen

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