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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aus geflochtenem Stroh.
    Dann stießen sie donnernd in das Innere der Enklave vor, die Antriebe heulten gequält, als sie mit aller Macht abbremsten. Selbst imperiale Technologie hatte ihre Grenzen, und so betrug ihre Geschwindigkeit immer noch mehr als einhundert Stundenkilometer, als sie durch die Bäume des Zentralparks krachten und die Wohnblocks durchschlugen. Den glücklosen Terrageborenen unter den Verrätern, die ihnen im Weg standen, blieb gerade noch genügend Zeit, um zu begreifen, dass der Tod gekommen war, als die Gebäude auch schon explodierten, von der Druckwelle zerrissen wurden, und die Fähren dann inmitten des Schutts zum Stillstand kamen, kaum mehr als dreißig Meter voneinander entfernt. Die Luken öffneten sich, und dann stürmten die Truppen hinaus, die nur auf diesen einen Moment gewartet hatten.
    Eine oder zwei fielen, doch nur vereinzelte Schüsse wurden auf sie abgefeuert. Es ist keine Falle, dachte Colin überglücklich. Keine Falle!
    Er aktivierte seine Sprungausrüstung, überwand einen schwelenden Trümmerhaufen, und sein Energiegewehr fauchte. Nur eine Hand voll bewaffneter Sicherheitskräfte stellte sich ihm in den Weg, und er fletschte die Zähne, als seine Waffe den ersten ungepanzerten Feind in Stücke riss.
    Das ohrenbetäubende Dröhnen verdrängter Luft erscholl aus dem Tunnel, als das nächste Paar Fähren in die Enklave vorstieß, und dann begann der Wahnsinn erst richtig.
    Anu stürmte auf das Kommandodeck der Osir , verwünschte seine Untergebenen für deren Unzuverlässigkeit, die wiederum zu seinem Misstrauen ihnen gegenüber geführt hatte und dafür verantwortlich war, dass er die anderen Kriegsschiffe hatte deaktivieren lassen. Nicht einmal der Besatzung der Osir war es gestattet, hier an Bord zu wohnen, doch das Schiff war sein Gefechtsstand, und nun kam Anu rutschend neben der Konsole des Kommandanten zum Stehen und aktivierte seine automatisierten Abwehrsysteme. Sie waren eigentlich darauf ausgelegt, einen Aufstand seines eigenen Volkes zu unterdrücken, nicht eine echte Invasion. Doch vielleicht konnte er seinen Untergebenen auf diese Weise ein wenig Zeit verschaffen, sodass sie auf die Bedrohung angemessen würden reagieren können.
    Überall in der Enklave erwachten verborgene Waffen zum Leben. Es blieb keine Zeit mehr, ihnen präzise Anweisungen zu erteilen, selbst wenn Anu das gewollt hätte; sie feuerten einfach auf alles, was sich bewegte.
    Ganhar stürzte aus dem Bett, als die Alarmsirenen schrillten, und seine Augen leuchteten regelrecht auf. Zweifel, Furcht und qualvolle Ungewissheit verschwanden in einem triumphierenden Aufblitzen, und er lachte wie besessen. Da, du Wahnsinniger! Lass uns doch mal sehen, wie du mit diesen Leuten umgehst!
    Ganhar holte seine eigene Kampfpanzerung hervor. Ich werde sterben, dachte er in aller Ruhe, und falls es nicht doch ein Leben nach dem Tode gab, würde er niemals erfahren, warum er das eigentlich zugelassen hatte; aber das war jetzt bedeutungslos. Er hatte es getan, und es war nicht seine Art, irgendetwas nur halb zu erledigen.
    Die letzte Fähre, die den Abwehrsystemen hatte ausweichen können, krachte in die Trümmer und spie ihre Truppen aus, und dann begann für die Besatzung der Nergal das Sterben. Energiestrahlen durchzuckten den Park, reagierten auf jede Bewegung, und die Terrageborenen konnten weder die Zielsuchersysteme noch die Waffen selbst erkennen, von denen ihre Gefährten getötet wurden. Doch die Scannersysteme in den Panzerungen der Imperialen konnten beides ausmachen, und schon setzten sie sich in Bewegung, diese Systeme auszuschalten.
    Colin hätte weinen mögen, als Rohantha auf eine durch die Wucht des Aufpralls freigelegte Strebe sprang, sich dabei viel zu leichtsinnig zum Ziel für den Feind machte und mit ihrem Energiegewehr die beiden schweren Geschütze in der Wand vor sich außer Gefecht setzte, die ansonsten ihr Team aus Terrageborenen bestrichen hätten. Beinahe hätte sie es sogar wieder in Deckung geschafft, und Nikan, der Mann, mit dem sie ihre Kabine teilte, zugleich ihr Liebhaber, feuerte so lange auf die Waffe, die Rohantha tötete, bis nur noch Trümmer durch die Luft stoben.
    Colin wirbelte herum, duckte sich, als ein Energiebolzen an ihm vorbeizuckte und ein zwanzig Zentimeter breites Loch in einen Fallschirmjäger riss, der zuvor beim israelischen Militär gedient hatte. Mit seiner eigenen Waffe brachte Colin den automatischen Henker des Israeli zum Schweigen, dann stürzte er

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