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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte. Einige Einsatzteams führten zusätzlich noch GravKanonen, Kaliber zehn Millimeter, mit sich, die auf AntiGrav-Generatoren montiert worden waren. Die meisten jedoch verfügten nur über terranische Waffen. Es waren reichlich Sturmgewehre zu sehen (und da in den letzten Jahren vermehrt kugelsichere Westen eingesetzt wurden, die zudem immer leistungsfähiger geworden waren, hatte sich die Durchschlagskraft dieser Waffen im Vergleich zu den Infanteriewaffen der letzten Jahrzehnte ebenfalls um ein Vielfaches gesteigert), doch Granatwerfer, leichte und schwere Maschinengewehre (Letztere ebenfalls mit AntiGrav-Generatoren ausgestattet) und Raketenwerfer waren die bevorzugten Waffen. Jeder hatte ein Sichtgerät um den Hals, alle frisch aus den Fabrikationshallen der Nergal . Damit hatte man eine fast so gute Sicht wie ein Imperialer und, was mindestens ebenso wichtig war, man konnte damit ein imperiales Implantat auf eine Entfernung von bis zu fünfzig Metern als solches identifizieren.
    Horus war nicht anwesend, weil er, zu seiner unendlichen Enttäuschung, als derjenige ausgelost worden war, der das Kommando über die Nergal zu übernehmen hatte. Er hätte am liebsten noch zu diskutieren versucht, dann aber doch davon Abstand genommen. Die Angriffsfahrzeuge waren bis zum Maximum beladen, und doch mussten immer noch viel zu viele gegen ihren Willen zurückbleiben. Die Notbesatzung der Nergal bestand nun ausschließlich aus den ältesten und am wenigsten für Kampfeinsätze geeigneten Terrageborenen, Isis fungierte als Erste Offizierin. Kinder und all diejenigen, die nicht über eine Kampf- oder Raumausbildung verfügten, waren zu sorgsam verborgenen Verstecken gebracht worden, beschützt durch die kampferfahrenen Erwachsenen, die nicht mehr in die Angriffsfahrzeuge hineingepasst hatten. Horus' Volk zog in den Krieg, und Horus selbst konnte sich seiner Verantwortung ebenso wenig entziehen wie jeder andere.
    Selbst jetzt überwachten er und seine Brückenbesatzung die Meldungen der Sensoren und führten noch einige letzte Überprüfungen an bestimmten Ausrüstungsgegenständen durch, während Colin und Hector MacMahan auf das Podium im Hangar traten.
    »Also«, begann Colin mit ruhiger Stimme, »wir alle sind den Plan jetzt vorwärts und rückwärts durchgegangen. Ihr alle wisst, was ihr zu tun habt, und ihr alle wisst, dass davon nichts mehr genau nach Plan laufen wird, sobald der erste Feindkontakt hergestellt ist. Denkt an das, was wir hier erreichen wollen und versucht am Leben zu bleiben, wenn das irgendwie möglich ist! Wie Horus sagen würde: ›Diesmal setzen wir alles!‹ Aber wenn es in dieser Galaxis irgendjemanden gibt, der das hier durchziehen kann, dann seid ihr das. Viel Glück, gute Jagd, und Gott schütze euch!«
    Er wollte sich gerade abwenden, doch plötzlich ergriff MacMahan das Wort, und daher blieb Colin stehen, wo er war.
    »Achtung!«, bellte der Colonel, und jeder einzelne der grimmigen Krieger ging in Grundstellung: die erste förmliche Ehrerbietung Colin gegenüber, seit er an Bord der Nergal gekommen war. Alle salutierten, und plötzlich erschien Colin sein Brustkorb viel zu klein, viel zu eng. Er dachte darüber nach, was er darauf erwidern solle, doch er vertraute seiner Stimme nicht so weit, dass er jetzt das Wort ergreifen wollte, und beschränkte sich auf einen zackigen Salut seinerseits.
    Es herrschte absolute Stille, als die Soldaten ihm zu den bereits wartenden Sturmfähren folgten, und Colin fühlte sich wie ein Riese, als er an Bord der Fähre ging, die er selbst steuern würde.
    Die Nacht hüllte die westliche Hemisphäre des Planeten ein, und der Mond stand silbern und voll am Himmel. Doch tief im Inneren dieses Mondes beobachteten auf passive Datenaufnahme eingestellte Instrumente die Welt unter sich. Im Gegensatz zu Anu wusste Dahak ganz genau, worauf er zu achten hatte, und nun fing er die winzigen, praktisch nicht zu ortenden Energieimpulse auf, die ihm verrieten, dass die Beiboote der Nergal gerade abhoben.
    Jetzt passiert es!, begriff er. Wie auch immer es ausgehen mochte, sein Kommandant hatte mit dem Angriff begonnen, und Energie begann durch seine Schaltungen zu pulsieren und Waffensysteme zu wecken, die seit fünfzig Jahrtausenden geschlafen hatten.
     
     
    Der Angriffstrupp zog nach Süden. Eine gewaltige Sturmfront bedeckte einen Großteil des Südpazifiks und schüttelte die Sturmfähre durch wie eine riesige Hand. Colin war dafür immens dankbar. Er steuerte

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