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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geradewegs in das Unwetter hinein, nur wenige Meter über den sich wild auftürmenden, wütenden Wellenkämmen, und Meile um Meile näherten sie sich ihrem Ziel.
    Sie flogen kaum schneller als Mach zwo, denn sie wollten ihr Zielgebiet nicht mit maximaler Geschwindigkeit erreichen. In dieser Gegend waren immer noch Kampfjäger der Südstaatler unterwegs. Das wussten sie, und so verbargen sie sich im Auge des Sturms unter ihren Tarnfeldern, und sie wussten, dass die Dahak über sie wachte. Alle fünf restlichen Sturmfähren der Nergal folgten Colin, doch das waren immer noch viel zu wenige, um seine gesamten Truppen zu befördern. Kutter und beide Pinassen trugen weitere Soldaten, und auch die sechs schweren Panzerschweber der Nergal waren in der Lage, diese mäßige Geschwindigkeit unter ihren eigenen Gravitonenantrieben zu halten. Diese Panzerschweber waren kein reiner Segen, denn zur Bedienung waren jeweils zwei Imperiale erforderlich, doch ihre Feuerkraft war atemberaubend, und kaum etwas anderes als ein direkter Treffer mit einem Nukleargefechtskopf vermochte sie aufzuhalten. Und das war auch der Grund für genau das, was Horus und Colin bewusst nicht mit der Besatzung dieser Fahrzeuge besprochen hatten: An Bord dieser sechs Panzerschweber befanden sich zwölf der achtzehn imperialen Kinder, die sich an Bord der Nergal befunden hatten.
    Das Summen der aktiven Scannersysteme erreichte sie aus südlicher Richtung, noch schwach, doch es nahm erkennbar an Intensität zu, und zum tausendsten Male überprüfte Colin ihre Position. Die Panzerschweber würden noch etwa zwanzig Minuten brauchen, das Ziel zu erreichen, doch die Scanner würden sie bereits in zehn Minuten erfassen. Er holte tief Luft, dann drang seine Stimme klar und deutlich über die ComLinks.
    »Fährenpiloten – los!«, befahl er nun, und plötzlich jagten die schwer bewaffneten, gepanzerten Sturmfähren mit neunfacher Schallgeschwindigkeit voraus.
    Alarmsirenen dröhnten an Bord des Unterlicht-Kampfschiffes Osir , und der Mann, der einst Flottenkapitän (des Maschinenleitstands) Anu gewesen war, schreckte aus dem Bett auf.
    Hektisch kniff er die Augen zusammen, versuchte den Schlaf zu vertreiben und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Diese schlaffen, jämmerlichen Mistkerle wagten es doch tatsächlich, ihn anzugreifen! Sein Neuralzugang lieferte ihm mit sanfter Effizienz weitere Daten, und er sah, dass sechs Sturmfähren auf seine Enklave zurasten. Das war doch unglaublich! Was dachten die sich denn? Die würde er doch mit der Leichtigkeit erledigen, mit der man ein Insekt zerquetscht!
    Augenblicklich wurde ein Befehl an den automatisierten Abwehrperimeter geschickt, mit einem weiteren wies er sämtliche Kampfjäger, die gerade unterwegs waren, an, die Tarnungen fallen zu lassen und sofort zur Enklave zurückzukehren, um sich an der Verteidigung zu beteiligen, und mit einem dritten aktivierte er jedes einzelne Alarmsystem, das sich im Bereich des Schutzschildes befand.
    »Da kommen sie«, flüsterte Colin und verzog das Gesicht, als Geschosse und Energieblitze plötzlich die Dunkelheit zerrissen. Das war der riskanteste Teil des Anflugs, doch es war durchaus etwas, worauf die Sturmfähren ausgelegt waren, und diese automatisierten Abwehrsysteme lagen außerhalb des Schutzschildes.
    Täuschkörper und Störsender nahmen ihre Arbeit auf, setzten sich gegen den Computer zur Wehr, der die Verteidigung koordinierte, und neben sich spürte Colin, wie Tammans Waffensysteme zum Leben erwachten. Colin sah, wie sein Kamerad sich vorbeugte, als wolle er seine elektronischen Untergebenen zu Höchstleistungen anspornen, doch Colin konnte es sich nicht leisten, diesem Teil des Kampfes weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, die Sturmfähre jedes einzelne Ausweichmanöver vollführen zu lassen, das ihm einfiel, und die Nacht vor ihm war voller Tod.
    Er unterdrückte ein gequältes Stöhnen, als eine der Fähren einen Volltreffer abbekam und in einem Feuerball auseinander barst. Hanalat und Carhana, dachte er und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an, und zusammen mit ihnen sechzig Terrageborene. Ein Geschoss detonierte gefährlich nahe an einer zweiten Fähre, und sein Herz schlug ihm bis an den Hals, als es Jiltanith nur mit Mühe gelang, ihr Schiff aus dem Einflussbereich der Druckwelle hinauszusteuern. Energiegewehre fauchten, und seine eigene Fähre erzitterte, als irgendetwas mit Schwung von ihrer Panzerung

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