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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abprallte.
    Doch dann hatte Tamman eine Lösung für sein Problem gefunden, und eine ganze Salve von Geschossen jagte davon, zu schnell, zu nah, als dass das Abwehrsystem ihnen irgendetwas hätte entgegensetzen können. Es waren Fernlenkwaffen, sie reagierten nicht auf Täuschkörper, und so schlugen sie mit einer Wucht ein, die einen Kontinent hätte erbeben lassen, und ein Flammenball tauchte das Hochland in entsetzlich grelles Licht. Auch andere Fähren eröffneten das Feuer, im Zickzack jagten ihre Geschosse zwischen den Raketen hin und her, die ihnen entgegengeschickt worden waren, und Energiegewehre bestrichen den Boden. Explosionen und Rauch, pulverisiertes Gestein und verdampftes Eis und tödliche Energiestrahlen – aus nichts anderem mehr bestand die Welt, als die Besatzung der Nergal sich in ihren Angriff stürzte …
    Anu stieß einen Triumphschrei aus, als die erste Sturmfähre explodierte, fluchte dann aber heftig, als die Gegenseite zurückschlug. Er kämpfte sich in seine Uniform, als die Enklave schon unter der Wucht des Ansturms erzitterte. Beim Zerstörer! Der sollte sie doch alle holen! Seine Abwehrsysteme waren darauf ausgelegt, dem Großangriff eines Achtzigtausend-Tonnen-Schlachtschiffs zu widerstehen, nicht einem Landungstrupp von Angreifern, und die Geschützstationen wurden gerade in Stücke geschossen – nicht eine nach der anderen, sondern immer gleich zwei oder drei oder ein Dutzend auf einmal! Der Gegner hatte sich überraschend genähert, zu nah für Anus schwere Schiffsabwehr-Geschütze, und seine leichteren Abwehrsysteme des äußeren Perimeters brachen zusammen, während er, Anu, hier stand und fluchte!
    Es war schon lange her, dass er das letzte Mal miterlebt hatte, wie es aussah, wenn das Imperium Krieg führte; er hatte vergessen, wie das war.
    Ninhursag taumelte aus ihrer Duschkabine, wischte sich hektisch das nasse Haar aus den Augen und sauste wie ein nasser, splitternackter Otter den Transitschacht ihres Wohnblocks hinunter. Das Untergeschoss war darauf ausgelegt, allem zu widerstehen – von einem direkten Atombombentreffer oder einer Trans-D-Ladung einmal abgesehen –, und sie hatte keinerlei Grund, sich in das, was dort draußen geschah und weiter geschehen würde, einzumischen. Schließlich war es ebenso wahrscheinlich, dass sie durch die Hand eines Freundes – oder durch einen Unfall – das Leben verlieren würde wie durch die Hand eines Feindes!
    Sie war schon damit beschäftigt, die verstärkte Panzertür zu schließen, als sie endlich begriff: Sie waren hier! Sie hatten es geschafft!
    »Fähre Zwo, aufschließen!«, bellte Colin, und Jiltanith sank wie ein Stein aus den flammendurchzuckten Wolken auf seine Höhe herab. Gemeinsam pflügten sie geradewegs durch die immer schwächer werdende Abwehr, während ihre Gefährten weiterhin Anus Waffensysteme dezimierten. Dort! Das Funkfeuer des Zugangsknotens!
    Colin MacIntyre holte tief Luft. Wenn sie weiterhin diese Geschwindigkeit hielten, dann bestand keine Chance auf eine Kurskorrektur mehr, sollten sie herausfinden, dass der Schutzschild immer noch aktiv war, nicht einmal mehr unter Gravitonenantrieb. Colins Implantat aktivierte den Code, den Ninhursag gestohlen hatte.
    » NEIN!! «
    In weißglühendem Zorn schrie Anu den Protest heraus, als er dank seiner Implantate spürte, wie der Schutzschild geöffnet wurde. Wie war das möglich? WIE WAR DAS MÖGLICH? Es war doch völlig undenkbar, dass die über diesen Code verfügten! Ramman war tot , und kein anderer Imperialer hatte die Enklave verlassen!
    Doch sie verfügten über den Code! Die Tore der Festung standen weit offen, zwei nachtschwarze Sturmfähren jagten durch den Westtunnel, und die Kompressionswärme ließ die steinernen Wände glühen.
    »Wir sind durch!«, schrie Colin seinen Passagieren zu, und Tammans Jubel war wie ein Feuerball. Die Fähren erzitterten und schwankten, nur wenige Meter von den Tunnelwänden entfernt, die zu streifen den sofortigen Tod bedeuten würde, und auch nur wenige Meter voneinander entfernt, doch weder Colin noch Jiltanith verschwendeten auch nur einen einzigen Gedanken daran. Sie rasten weiter, und die schweren Energiekanonen, die auf dem Bug einer jeden Fähre montiert waren, bellten immer und immer wieder, zerstörten selbst noch die Luft, die vor ihnen lag. Colin schien auf dem Dröhnen seiner Waffen zu reiten wie auf einer Welle, unaufhaltsam, unbesiegbar, und das Innentor aus imperialem Panzerstahl wurde zerfetzt, als sei es

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