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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zumindest in gewisser Weise –, das jene Schmerzen hervorruft!«
    »Du meinst, das, was er denkt, und das, was er sagt, sind zwei verschiedene Dinge?« Hector MacMahan ergriff das Wort als Hologramm, das vom Kommandodeck der Sevrid übertragen wurde. Er schien sich in seiner Rolle als Kommandant eines Planetoiden alles andere als wohl zu fühlen; denn eigentlich hielt er sich ja immer noch für das klassische Frontschwein von den Bodentruppen. Doch andererseits war die Sevrid der wahr gewordene Traum aller Frontschweine, denn sie besaß die größte Mannschaft sämtlicher Schiffe der Flotte, von der Fabricator einmal abgesehen, und das leuchtete den meisten auch ein. Zumindest leuchtete es Colin und Jiltanith ein, und das war die Hauptsache, und diese Besprechung hier war ihnen sehr wichtig.
    »Nicht doch, Hector! Sagen wir doch lieber, dass sich gewisse Abweichungen zu ergeben beginnen zwischen dem, was er denkt, und dem, woran er glaubt . Doch dessen ist er sich noch nicht bewusst.«
    »Du könntest Recht haben, 'Tanni«, meinte Ninhursag langsam und nachdenklich. Ihr Holo-Abbild saß ebenso dicht neben Hector, wie es in der Realität war. Und wenn ich es recht bedenke, sinnierte Colin, sind sie in letzter Zeit sehr häufig zusammen gesehen worden.
    »Als Brashieel und ich miteinander gesprochen haben«, fuhr Ninhursag fort und wählte ihre Worte offensichtlich mit viel Bedacht, »da hatte ich von ihm den Eindruck, er sei … na ja, ich würde ja ›unschuldig‹ sagen, aber das klingt so albern. Ich meine jetzt nicht so ›ach-wie-unschuldig‹ – vielleicht ist ›naiv‹ das bessere Wort. Er ist sehr, sehr intelligent, auch nach menschlichen Maßstäben. Geistig sehr rege, sehr gut ausgebildet – aber nur auf seinem Fachgebiet. Was den Rest angeht … na ja, es kommt mir eher vor wie die Folge von Indoktrination, nicht von Erziehung, als hätte man bestimmte Bereiche seines Weltbildes einfach abgeriegelt, hätte sie so deutlich mit ›Betreten-verboten‹-Schildern versehen, dass er noch nicht einmal neugierig ist, worum es da eigentlich geht. So sind die Dinge für ihn eben einfach nun einmal; allein schon die Möglichkeit, sie in Frage zu stellen, geschweige denn, daran auch nur das Geringste zu ändern, existiert einfach nicht.«
    »Hmmm.« Cohanna rieb sich eine Augenbraue und runzelte die Stirn. »Du könntest da wirklich Recht haben, 'Hursag. Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen, aber ich bin ja sowieso im Grunde meines Herzens eine Mechanikerin.« Jiltanith blickte sie verständnislos an, und Cohanna grinste. »Entschuldigung. Ich meine, ich war schon immer mehr an den physischen Vorgängen des Lebens interessiert als an den psychischen. Das ist so mein persönlicher Blinder Fleck. Ich neige dazu, zunächst einmal nach physischen Antworten zu suchen, und mich um psychologische Antworten erst später zu kümmern … wenn überhaupt. Aber was ich meinte war, dass 'Hursag wahrscheinlich wirklich Recht hat. Wenn Brashieel ein Mensch wäre – ja, ich weiß, dass er das natürlich nicht ist –, dann hätte ich wahrscheinlich die Meinung vertreten, bei ihm sei eine sehr gründliche Gehirnwäsche vorgenommen worden. So, als hätte man ihn programmiert, sozusagen.«
    »Programmiert!« Jiltanith griff das Wort auf, probierte aus, ob es sich richtig anfühlte. »Wahrlich, vielleicht ist jenes eben das Wort, das zu finden ich mich gerade so bemühte! Doch es will mir scheinen, als habe seine ›Programmierung‹ sehr wohl reichlich Löcher!«
    »Das ist das Problem bei allen Programmierungen«, stimmte Cohanna zu. »Dabei können nur Daten berücksichtigt werden, die dem Programmierer bekannt sind. Konfrontier ein programmiertes Objekt mit etwas, das völlig außerhalb der gewohnten Parameter liegt, und es wird eines der folgenden drei Dinge tun: völlig zusammenbrechen, die Realität leugnen und sich weigern, sich mit ihr auseinanderzusetzen, oder …«, sie machte eine bedeutungsschwangere Pause, »sich mit aller Macht damit auseinandersetzen und dabei das Programm zerstören.«
    »Und Sie glauben, dass genau das gerade mit Brashieel passiert?«, fragte Colin nachdenklich nach.
    »Nun ja, auf die Gefahr hin, übermäßig optimistisch zu klingen: Es könnte sehr gut sein. Brashieel ist ein zäher Bursche, sonst hätte er sich zusammengerollt und wäre einfach gestorben, als er begriffen hat, dass der ›Schrecken der Welt‹ ihn gefangen genommen hat. Er hat nicht auf diese Weise reagiert, und das

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