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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatten!«
    »Ihre Majestät hat Recht,«, warf nun auch Dahak ein. »Die Effizienz unserer Energiebewaffnung gegen schwere Einheiten der Aku'Ultan wurde jetzt unter Beweis gestellt, und zusammen mit ›Unternehmung Laokoon‹ wird ein Sieg auf der ganzen Linie damit deutlich wahrscheinlicher. Ohne ›Volleyschuss‹ hätten wir die Effizienz nicht so präzise beurteilen können.«
    »Ja, ja, das weiß ich auch«, sagte Colin, und es stimmte auch. Aber das zu wissen machte es kein bisschen besser für ihn, dass der Feind ihr unersetzliches Flaggschiff – dessen Computer zugleich sein Freund war, verdammt noch mal! – so zusammengeschossen hatte. »Na gut, damit wäre das erledigt. Wir können …«
    »Nein, Colin«, unterbrach Jiltanith ihn. »Es verbleibt immer noch die Frage, von welchem Schiffe aus du uns in die Schlacht wirst führen!«
    Colin sah, wie sie herausfordernd das Kinn reckte, und auch wenn es völlig irrational war, durchfuhr ihn doch deutlich Verärgerung. Er besaß die Möglichkeit – einfach kraft seines Ranges –, diese Frage einfach beiseite zu wischen, doch das konnte er nicht tun. Es wäre reine Willkür gewesen – was einer der Gründe dafür war, warum er es nicht tun konnte –, schlimmer noch: Es wäre einfach falsch gewesen. 'Tanni war seine Erste Offizierin, und sie hatte nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, eine eigene, gegebenenfalls eben auch abweichende Meinung zu haben und zu äußern, wenn sie der Ansicht war, er mache einen Fehler; und außerdem war sie seine Frau.
    »Ich werde an Bord der Dahak sein«, erwiderte er geradeheraus. »Allein.«
    »Nun ist es an mir, dir dies zu sagen: Das wirst du gewiss nicht tun!«, begann sie hitzig, dann zwang sie sich zur Ruhe und unterdrückte den aufsteigenden Ärger genauso, wie das vor wenigen Sekunden Colin auch getan hatte. Doch die Spannung, die zwischen ihnen herrschte, war unverkennbar; und als Colin sich umblickte und in die Gesichter seiner engsten Berater sah, bemerkte er, dass nicht wenige von ihnen sich äußerst unwohl fühlten. Und er sah auch, dass viele von ihnen 'Tannis Ansicht teilten.
    »Schau mal«, versuchte er 'Tanni zu überzeugen, »ich muss einfach hier sein! Ob wir gewinnen oder verlieren, hängt einzig und allein davon ab, wie gut Dahak den Rest der Flottille steuern kann! Und die Kommunikation wird an sich schon knifflig genug werden, ohne dass ich mich dazu auch noch auf einem anderen Schiff befinde, das einer anderen Zeitdilatation unterworfen ist!«
    Das war ein schlagendes Argument, und er sah, wie diese Erkenntnis 'Tannis dunkle Augen noch weiter verdüsterte; aufgeben allerdings wollte sie noch nicht. Die Relativität kam bei Fahrten unter dem Enchanach-Antrieb nicht zum Tragen, da sich die betreffenden Schiffe im Sinne des Normal-Raumes überhaupt nicht ›bewegten‹. Bedauerlicherweise kam die Relativität aber sehr wohl zum Tragen, sobald hohe Unterlichtgeschwindigkeiten gefahren wurden, vor allem wenn sich Schiffe auch noch entlang gegenläufiger Vektoren bewegten. Im Allgemeinen funktionierte die Kommunikation recht gut: Es gab natürlich immer mal kleinere Verzögerungen, aber das war durchaus erträglich – wenn es nur um reine Kommunikation ging. Aber es wurde erwartet, dass Dahak die Computer seiner unbemannten Gefährten als echte Erweiterung seiner selbst betrachtete und behandelte. Bestenfalls wäre unter diesen Umständen die taktische Flexibilität deutlich eingeschränkt. Schlimmstenfalls hingegen …
    Wieder einmal entschied sich Colin bewusst dagegen, über den ›schlimmsten Fall‹ auch nur nachzudenken.
    »Außerdem«, fuhr er also fort, »sollte ich genau so in Sicherheit sein wie jeder andere auch.«
    »Ach? Und ohne Zweifel war es genau jener Gedanke, der dich dazu trieb, allen anderen zu untersagen, ihre Pflicht Seite an Seite mit dir an Bord der Dahak zu tun?«, fragte Jiltanith nach, und ihre Stimme troff vor Ironie.
    »Also gut, verdammt noch mal, dann ist das eben nicht der sicherste Platz in der ganzen Flotte! Ich muss trotzdem an Bord der Dahak sein, 'Tanni! Warum sollte ich das Leben von irgendjemand anderem aufs Spiel setzen?«
    »Colin«, mischte sich jetzt Tamman ein. »'Tanni mag unter deinen Offizieren nicht gerade die taktvollste sein, aber sie spricht wirklich für uns alle! Verzeih mir, Dahak …«, höflich nickte er dem Behelfs-Interface an einem der Schotts zu, »… aber du wirst eines der Hauptangriffsziele sein, sobald die Achuultani erst einmal

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