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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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befinden musste, und der die Worte, die Hohrass aussprach, in die Zunge der Aku'Ultan umwandelte.
    »Ich grüße dich, Hohrass«, gab Brashieel zurück, und er hörte, wie der gleiche Sprecher völlig sinnlose Laute ausstieß, vermutlich verständlich für seinen … Besucher? Wärter?
    »Ich bringe dir traurige Kunde«, sagte Hohrass; er sprach sehr langsam, damit dieses Wunder, das für die Übersetzung sorgte – was auch immer es genau sein mochte –, seine Arbeit tun konnte. »Unsere Hüter sind im Kampf auf die euren gestoßen. Fünf höhere Zwölf eurer Schiffe wurden zerstört.«
    Ungläubig starrte Brashieel ihn an. Er hatte gesehen, was ihre Kampfschiffe zu leisten vermochten, aber das …! Sein Entsetzen beschämte ihn, doch er konnte es nicht verbergen, und seine Augen verdunkelten sich vor Schmerz. Sein Kamm sackte in sich zusammen, und rings um seine Schnauze hoben sich feine, schwarze Schuppen vor seiner plötzlich bleichen Haut ab.
    »Es tut mir Leid, dir das sagen zu müssen«, fuhr Hohrass nach einem Zwölftel-Segment fort, »aber es ist wichtig, dass wir darüber sprechen.«
    »Wie?«, fragte Brashieel schließlich. »Haben eure Hüter sich so schnell in so großer Zahl versammeln können?«
    »Nein«, entgegnete Hohrass sanft. »Wir haben kaum eine Doppelzwölf Schiffe eingesetzt.«
    »Unmöglich! Du lügst mich an, Hohrass! Nicht einmal eine Doppelzwölf eurer Schiffe vermag so viel auszurichten!«
    »Ich sage die Wahrheit«, erwiderte Hohrass. »Ich habe Aufzeichnungen, die meine Worte belegen: Aufzeichnungen, die über drei Zwölfen eurer Lichtjahre hierher geschickt wurden.«
    Brashieels Beine knickten ihm unter dem Leib ein, so sehr er sich auch bemühte, aufrecht stehen zu bleiben, und seine Augen waren blind vor Entsetzen. Wenn Hohrass die Wahrheit sagte, wenn schon eine Doppelzwölf ihrer Schiffe die ganze Hälfte des Großen Kommens zerstören und über eine derartige Entfernung hinweg in so kurzer Zeit berichten konnte, dann war das Nest dem Untergang geweiht! Feuer würde den großen Nistplatz verzehren, würde die Krippe seines Volkes verschlingen. Die Aku'Ultan würden untergehen, denn sie hatten einen Dämon geweckt, der noch entsetzlicher war als selbst die Großen Nestmörder!
    Sie hatten Tarhish persönlich geweckt, und seine Esse würde sie alle holen!
    »Brashieel. Brashieel!« Die ruhige Stimme drang durch die Mauer aus Entsetzen vor, die seine Gedanken umringt hatte, und der alte Nestmörder berührte ihn sanft an der Schulter. »Brashieel, ich muss mit dir sprechen! Es ist wichtig – für mein Nest und für das deine!«
    »Wieso?«, ächzte Brashieel. »Beende mein Leben, Hohrass! Gewähre mir diese Gnade!«
    »Nein.« Hohrass kniete sich auf seine beiden Beine, damit sie einander Auge in Auge ansehen konnten. »Ich kann das nicht tun, Brashieel. Du musst leben. Wir müssen nicht als Nestmörder miteinander sprechen, sondern als Hüter!«
    »Was gibt es denn da noch zu reden?«, fragte Brashieel niedergeschlagen. »Du wirst tun, was du zum Wohle deines Nestes tun musst, und das meine wird sein Ende finden.«
    »Nein, Brashieel. So muss es nicht sein.«
    »Doch, das muss es«, stöhnte Brashieel. »Das ist der Wahre Pfad. Ihr seid mächtiger als wir, und die Aku'Ultan werden ihr Ende finden!«
    »Wir wollen nicht, dass die Aku'Ultan ihr Ende finden«, widersprach Hohrass ihm, und Brashieel starrte ihn mit unverhohlenem Unglauben an.
    »Das kann nicht sein«, erwiderte er unumwunden und geradeheraus.
    »Dann stell dir vor, es wäre so! Stell dir nur für ein Zwölftel-Segment vor, dass wir nicht euren Untergang ersehnen, wenn unser Nest leben kann! Wenn wir beweisen, dass wir euer Größtes Kommen seit Anbeginn der Zeit zerstören können, und zugleich eurem Nestherrscher sagen, dass wir nicht die Absicht haben, die Aku'Ultan zu vernichten, wird er dann unser Nest in Frieden lassen? Kann das Nestmorden denn kein Ende finden?«
    »Ich … glaube nicht, dass ich mir das vorstellen kann.«
    »Versuch's, Brashieel! Du musste es mit aller Kraft versuchen!«
    »Ich …« Brashieel war ganz schwindelig, so sonderbar war dieser Gedanke.
    »Ich weiß nicht, ob ich mir das vorstellen kann«, sagte er schließlich, »und es wäre auch völlig bedeutungslos, selbst wenn ich es könnte. Ich habe versucht, über die Dinge nachzudenken, die euer Nynnhuursag mir erzählt hat, und ich kann ihn fast schon verstehen. Aber ich bin kein Hüter mehr, Hohrass. Ich habe es nicht geschafft, ein Ende

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