Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis
unsere Sache richtig gut. Wir wollen hoffen, dass uns das überall so geht. Horus und Gerald machen viel größere Fortschritte beim Aufbau der Abwehrsysteme der Erde, als ich erwartet hätte. Die könnten wirklich eine Chance haben, den Planeten zu halten, selbst wenn wir hier draußen keinen Erfolg haben sollten – jedenfalls wenn es uns gelingt, wenigstens die Hälfte der Hauptstreitmacht dabei auszuschalten.«
»Eine Chance«, stimmte MacMahan zu. Er fügte nicht hinzu: »… aber keine allzu große.«
»Jou.« Colins Tonfall klang, als reagiere er auf das, was unausgesprochen geblieben war, und in einer inzwischen allen Anwesenden vertrauten Geste zupfte er sich an der Nasenspitze. »Na ja, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass die beiden es gar nicht erst versuchen müssen! Wie sieht unsere Lage aus, Vlad?«
»Könnte besser sein, aber auch viel schlechter.« Chernikovs Abbild wirkte müde, doch deutlich weniger müde als damals, als die Schiffe, die sie von der Imperialen Garde übernommen hatten, von Bia aufgebrochen waren. »Wir haben acht Einheiten verloren: ein Schiff der Vespa -Klasse, was einen weniger bedeutenden Verlust unseres Kampfpotenzials Schiff-zu-Schiff bedeutet, ein Schiff der Asgard -Klasse und sechs Schiffe der Trosan -Klasse. Damit bleiben uns noch zehn Trosans , wobei zwei davon zu schwer beschädigt sind, als dass die Fabricator sie auf die Schnelle würde kampftauglich machen können. Ich empfehle daher, sie unter Computersteuerung umgehend nach Bia abzukommandieren.«
»Das gefällt mir ganz und gar nicht«, seufzte Colin, »aber du wirst Recht haben. Was ist mit den anderen Schiffen?«
»Die verbleibenden acht Trosans sind alle mit einem Kampfpotenzial von mindestens neunzig Prozent einsatzbereit. Von den einundfünfzig Asgards , die uns noch geblieben sind, hat die Zwo die schlimmsten Schäden davongetragen; aber Baltan und ich sind der Ansicht, wir können fast alles davon wieder in den Griff kriegen. Nicht ganz so schlimm hat es die Imperator Herdan erwischt, dann die Königliches Birhat , aber die Birhat sollte eigentlich innerhalb von zwei Monaten wieder auf volles Kampfpotenzial gebracht werden können. Ich nehme an, die Herdan und die Zwo werden bei sechsundneunzig respektive vierundneunzig Prozent angekommen sein, bis die Hauptstreitmacht hier eintrifft.«
»Hmmm. Sollen wir deine Leute zu den unbeschädigten Schiffen transferieren, 'Tanni?«
»Mitnichten, nein! 's wäre besser, sich in den Kampf zu stürzen in Schiffen, mit denen wir vertraut sind, obschon ein wenig beschädigt, als am Vorabend der Schlacht alles Gewohnte einfach zu missachten!«
»Das denke ich auch. Aber wenn Vlad und Baltan die Zwo und die Herdan nicht auf mindestens neunzig Prozent kriegen sollten, dann wirst du deinen süßen Hintern sehr wohl auf ein anderes Schiff bewegen junge Dame!«
»Ha! Nun bin ich weder jung noch eine Dame, und Ihr werdet bemerken müssen, dass es höchst schwierig ist, mich gegen meinen Willen zu vertreiben, Euer Hoheit!«
»Niemand respektiert mich!«, seufzte Colin, dann schüttelte er den Kopf und wurde wieder sachlich. »Und wie sieht es mit der Dahak aus, Vlad?«
»Wir werden unser Bestes tun, Colin«, erwiderte Vlad sehr ernst, und abrupt verdüsterte sich die Atmosphäre dieser Besprechung. »Diese beiden Treffer, die sie bei der Flucht abbekommen hat, lagen fast genau auf der gleichen Stelle und haben außergewöhnlich schwere Schäden angerichtet. Und ihr Alter ist da jetzt auch nicht gerade hilfreich: Wenn sie jetzt eines der neueren Schiffe wäre, dann könnten wir einfach Ersatzteile der Fabricator in die beschädigten Systeme einbauen. Aber so müssen wir ihre Rho-Quadranten praktisch ganz neu konstruieren, und dann ist da noch der Kollateralschaden in Sigma-Eins, Lambda-Vier und Pi-Drei. Bestenfalls können wir fünfundachtzig Prozent Kampfpotenzial erreichen.«
»Dahak? Stimmst du dem zu?«
»Ich bin der Ansicht, dass Leitender Flottenkapitän Chernikov sich unterschätzt, aber im Grunde ist seine Analyse der Lage durchaus korrekt. Wir können vielleicht siebenundachtzig oder sogar achtundachtzig Prozent Kampfpotenzial erreichen, aber mehr wird in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht machbar sein.«
»Verdammt! Ich hätte mich früher absetzen sollen!«
»Niemals!«, widersprach Jiltanith. »Du hast den Feind auf das Vortrefflichste geködert, teurer Colin, und so viel mehr in Erfahrung gebracht, als wir jemals zu hoffen gewagt
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