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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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für seine völlig unnatürliche Neugier heftig gemaßregelt worden, und beinahe hätte man ihm den Titel eines Herrschers verwehrt, weil er an Bord der Raumschiffe des Nests Dinge in Frage stellte, die er als ineffizient empfand. Doch selbst der Taktik-Computer war der Ansicht, dass genau diese Schwächen Hothan zu einem brillanten Strategen und Taktiker machten, und dieses Votum hatte auch Großherrscher Tharno dazu bewogen, Hothan für diese Aufgabe auszuwählen.
    Doch die Berichte, die Sorkar ihm übermittelt hatte, weckten in ihm mehr als nur Neugier. In ihnen schwang etwas mit, das fast an Hysterie grenzte, und das war ganz untypisch für seinen ehemaligen Nestgefährten. Indes ging es hier um den Sektor der Dämonen, und Sorkar hatte schon immer ein wenig zum Aberglauben geneigt.
     
     
    »Austritt aus dem Hyperraum bestätigt und geortet«, verkündete Dahak. »Fehlergrenze null Komma null null null null zwo neun Prozent.«
    Zur Antwort stieß Colin nur ein Grunzen aus und ging in Gedanken ein letztes Mal die Liste durch, die er sich selbst zurecht gelegt hatte. Die Dahak lag bei einer Effizienz von sechsundachtzig Prozent, alle anderen Schiffe waren bei neunzig oder sogar darüber. Alle Munitionsdepots waren voll bestückt, und dadurch, dass Colin die Minimalbesatzung der Dahak auf die Ashar abkommandiert hatte, verfügte seine Flotte wieder über sechzehn autonome Einheiten. Wir sind so bereit, wie es nur irgend geht, ging es ihm durch den Kopf, und er schaute bewusst nicht zu der hastig installierten Mat-Trans-Kabine hinüber, die jetzt dort stand, wo sich zuvor der Sessel und die Konsole des Taktischen Offiziers befunden hatten.
    »Also gut, Dahak, auf geht's! Setz die Minenleger in Bewegung!«
    »Bestätigt.« Die unbemannten Beischiffe fuhren los, begleitet von der Dahak und seinem Schwarm lobotomierter Genies, die unter Enchanach-Antrieb gemächlich, mit sechzigfacher Lichtgeschwindigkeit, dahinfuhren. Schrecklich eilig hatten sie es ja nicht.
    Die Beischiffe erreichten die berechneten Koordinaten und stoppten, korrigierten ihre Formation, bevor sie sich wieder in Bewegung setzten, diesmal mit Unterlichtgeschwindigkeit.
    Dadurch, dass der Kampf gegen die Vorhut so kurz gewesen war, und wegen der Schiffe, die sie vor Zeta Trianguli verloren hatten, verfügte Colin noch über mehr Geschosse, als er eigentlich geplant hatte. Ein wenig bedauerte er das – auch wenn er noch mehr bedauert hätte, wären alle Munitionsdepots leer gewesen. Denn das bedeutete, dass seine Beischiffe für jedes Geschoss, das sie noch mit sich führten, drei oder vier Minen weniger hatten laden können. Dennoch hatten sie reichlich von diesen gemeinen kleinen Dingern, und nun schaute Colin zu, wie sie ausgesetzt wurden, während die Beischiffe mit vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit den Raumabschnitt durchquerten, in dem die Achuultani in den Normalraum eintreten würden.
    Colin fletschte die Zähne. Normalerweise wurden Minen nur selten außerhalb von Sternsystemen eingesetzt. Es war nämlich unmöglich abzuschätzen, wo zwischen den Sternen der Feind in den N-Raum heraustreten würde. Doch diesmal waren Abschätzungen nicht erforderlich; Colin kannte den Austrittspunkt, und das würde den Achuultani ganz und gar nicht gefallen!
     
     
    Großherrscher Hothan streckte sich ein letztes Mal, bevor er die Beine unter den Leib faltete und sich auf sein Dienstpolster sinken ließ. Bevor Sorkars Berichte eingetroffen waren, hatte Hothan sich keinerlei Sorgen darüber gemacht, routinemäßig aus dem Hyperraum in den Interstellarraum zu wechseln. Allerdings hatte er ebenso wenig eine Vorstellung davon, wie es den Nestmördern gelungen sein konnte, Sorkar zu überraschen, wie der Taktik-Computer; und ebenso wie Großherrscher Tharno hatte auch Hothan die Absicht, die Truppen, die sich unter seinem Kommando befanden, zu beschützen.
    Seine Nestlinge waren sorgsam instruiert worden, bevor sie in den Hyperraum gegangen waren. Sie würden in den N-Raum eintreten und rechneten damit, dem Feind so nah zu sein wie den eigenen Nestgefährten. Doch wenn diese Nestmörder tatsächlich die Dämonen waren, als die Sorkar sie beschrieben hatte, dann war das vielleicht nicht genug, und so hatten er und Großherrscher Tharno mit voller Zustimmung des Taktik-Computers eine radikale Entscheidung getroffen. Hüter vermochten dem Nest nicht zu dienen, wenn sie den Tod fanden: Sollten die Nestmörder Hothans Schiffe bereits erwarten, um diese zu

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