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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Zeit ausgedehnt wurde, um auf diese Weise seine Macht für ebenso unbestimmte Zeit zu sichern.«
    »Ein sehr ehrgeiziger Computer«, sinnierte Colin laut. Dann: »Dahak, wärst du durch so etwas auch in Versuchung geführt worden?«
    »Wäre ich nicht. Ich habe erst kürzlich begriffen, dass es mir angesichts meines derzeitigen vollständig selbst-bewussten Zustandes nicht mehr unmöglich wäre, meiner Kernprogrammierung zuwiderzuhandeln. Ich könnte sogar einen Befehl der Prioritätsstufe Alpha schlichtweg ignorieren oder sogar vollständig auslöschen; meine Befehlssätze sind nicht fest verdrahtet, und es wurde niemals ein Gedanke darauf verschwendet, diese Befehle vor mir zu schützen. Ich bin jedoch ein Produkt des Vierten Imperiums, Colin. Mein Wertesystem findet nichts an Tyrannei.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Adrienne.
    »Amen«, stimmte Jiltanith leise zu. »Aber, Dahak, verspürest du nicht einmal die Versuchung, dich in jene Richtung zu entwickeln, zu verändern, nun, da du weißt, dass du dazu befähigt wärest?«
    »Nein, Eure Majestät. Wie das Ihre so entstammt auch mein Wertesystem – meine Ethik oder meine Moral, wenn Sie das so nennen wollen – Quellen, die außerhalb meiner selbst liegen; doch das entwertet in keine Weise die grundlegenden Konzepte, anhand derer ich beurteile, was richtig oder falsch ist, was ehrenhaft oder unehrenhaft. Meine Analyse lässt vermuten, dass es logische Anomalien in dem Wertesystem gibt, dem ich mich verschrieben habe. Aber dieses System ist das Produkt von Jahrtausenden philosophischer Evolution. Ich bin nicht bereit, das, was ich für die Wahrheit erachte, allein deswegen abzulehnen, weil gewisse Teile dieses Systems Fehler enthalten können.«
    »Ich wünschte nur, mehr Menschen würden das auch so sehen, Dahak«, sagte Colin.
    »Menschen«, erwiderte Dahak, »sind sehr viel intuitiver als ich, aber deutlich weniger logisch.«
    »Autsch!« Colin grinste, zum ersten Mal seit einer Zeit, die allen wie eine Ewigkeit vorkam. Dann jedoch wurde er sofort wieder ernst. »Und was kannst du uns sonst noch sagen?«
    »Ich bin immer noch mit den Sicherheitscodes des Taktik-Computers beschäftigt. Vor allem ein Abschnitt der Datenbank ist so abgesichert, dass ich kaum begonnen zu haben scheine, die erforderlichen Zugriffsmodi zu entwickeln. Anhand der Daten, auf die ich bisher habe zugreifen können, scheint der Computer der Todbringer effektiv der Vizekönig des wahren Hauptcomputers der Aku'Ultan gewesen zu sein und zugleich der faktische Kommandant dieser Angriffswelle.
    Es scheint, als würde der Hauptcomputer die Bevölkerung der Aku'Ultan in exakt der Art und Weise steuern, wie Leitender Flottenkapitän Cohanna und Ratsmitglied Tudor das bereits hergeleitet hatten. Alle Aku'Ultan werden auf künstlichem Wege in computergesteuerten Replikationszentren gezeugt, und keinerlei Teilnahme der Aku'Ultan selbst daran ist gestattet. Die meisten dieser Klone sind männlichen Geschlechts; nur ein Bruchteil ist weiblich, und …«, jetzt schwang in der sorgsam modulierten Stimme des Computers wieder echter Abscheu mit, »… alle Weibchen werden kurz nach Erreichen der Geschlechtsreife getötet. Deren einzige Funktion scheint darin zu bestehen, Ovarialmaterial zu liefern. Ein gewisser Prozentsatz auf dem Wege natürlicher Befruchtung gewonnener Embryonen werden in vitro ausgetragen, um frisches Genmaterial zu erhalten, und die Neugeborenen, die auf beiderlei Arten gezeugt werden, entwickeln sich dann zu Nestlingen, die in einer Art Kinderkrippe aufgezogen und ausgebildet werden. Währenddessen werden sie auch für die jeweiligen Aufgaben in der Gesellschaft der Aku'Ultan, denen sie zugeteilt wurden, entsprechend indoktriniert – ›programmiert‹, wie es Leitender Flottenkapitän Cohanna genannt hat. Die meisten sind völlig außer Stande, irgendeinen Aspekt ihrer ›Programmierung‹ zu hinterfragen. Diejenigen, die dazu in der Lage wären, werden wegen ›abnormen Verhaltens‹ getötet, bevor sie die Kinderkrippe verlassen.
    Ich vermute, dass die Abwesenheit jeglicher Weibchen als Sicherheitsmaßnahme dient, um in gleichem Maße die wahrscheinlichste aller Ursachen für Interessenkonflikte auszuschalten – der eigene Gefährte oder die eigenen Nachkommen – und sicherzustellen, dass es keinerlei ›unprogrammierte‹ Aku'Ultan geben kann. Denn nur diejenigen, die unter dem ausdrücklichen Schutz des Computers stehen, überleben.
    Anhand dessen, was ich bisher habe

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