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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das Kriegsschiff unter einer achtzig Kilometer dicken, massiven Gesteinsschicht verbracht. Für diese Kampfstation hier galt das nicht. Der einst glänzende Panzerstahl war jetzt matt, bedeckt von einer Staubschicht, die sich auf der altersschwachen Außenhaut abgelagert hatte, Mikrometeore hatte winzige Dellen erzeugt, und allein dieses Äußere machte Chernikov klar, wie alt diese Station war. Hier war ihm das Alter sofort klar, ganz anders als bei der auf Hochglanz polierten Perfektion der Dahak .
    Ganz nach Plan landete Chandra unmittelbar neben einer kleinen Einstiegsluke, und seine Implantate sondierten bereits die dazugehörigen Bedienfelder.
    »Hmmmmm …« Die Anspannung, die in seiner Stimme mitschwang, wurde zumindest zum Teil durch seine Konzentration abgemildert. »Dahak hatte Recht, Kapitän! Hier sind aktive Computer, aber ich habe keinen blassen Schimmer, was für eine Maschinensprache die verwenden! Hoppla! Moment mal, da ist irgendwas …«
    Einen unerträglichen Augenblick lang schwieg er, dann stieß er einen Laut aus, den in dieser Situation alle am wenigsten erwartet hatten: Er lachte leise.
    »Ich fass es nicht, Sir! Dieses Ding hier hat erkannt, dass ich einen Zugriff versucht habe, und hat jetzt irgendeine Art Übersetzungssoftware gestartet. Jetzt öffnet sich gerade die Luke!«
    Er trat hindurch, hinter ihm schloss sie sich wieder.
    »In der Schleuse herrscht Druck«, meldete er dann – sein Raumfaltungs-Com durchdrang den Panzerstahl ebenso mühelos wie Vakuum. »Ein wenig niedrig … ungefähr null Komma sechs neun bar. Meine Sensoren behaupten, man könne das atmen.«
    »Vergessen Sie das erstmal wieder, Jehru!«
    »Auf die Idee wäre ich auch nie gekommen, Sir! Wirklich. Okay, jetzt öffnet sich die innere Schleusentür.« Eine kurze Pause. »Ich bin an Bord. Die innere Schleusentür schließt sich wieder. Die Hauptbeleuchtung ist abgeschaltet, aber etwa die Hälfte der Notbeleuchtung ist aktiv.«
    »Ist die Hauptstromversorgung eingeschaltet, oder sind nur die Schleusencomputer aktiviert?«
    »Sieht aus, als wäre die Notstromversorgung an. Einen Augenblick. Ja, Sir. Aber der Leistungspegel ist ziemlich niedrig. Die Hauptleitung habe ich noch nicht gefunden.«
    »Verstanden. Geben Sie mir alle Daten über die Notversorgung! Und dann möchte ich, dass Sie in Richtung Zentrale gehen. Achten Sie auf …«
     
     
    Colin saß in seinem Sessel, die Augen geschlossen, und konzentrierte sich auf die Daten, die ihn über seinen Neuralzugang erreichten: Chandra stieß immer tiefer in dieses nur halbtote Wrack vor, wurde von Schritt zu Schritt zuversichtlicher. Man merkte es sogar an der Art und Weise, wie er mit Vlad sprach.
    Colin hoffte inständigst, dass sie es auch würden wagen können, ihn jemals wieder zurück nach Hause kommen zu lassen.
     
     
    »… und das ist so in etwa die Lage«, schloss Cohanna und deaktivierte ihren individuellen Memo-Computer. »Wir haben auf Chandras Schutzanzug jede Dekontaminationstechnik angewandt, die wir hatten. So weit Dahak und ich das beurteilen können, war er zu einhundert Prozent steril, als wir Chandra schließlich gestattet haben, das Ding auszuziehen. Aber er befindet sich derzeit dennoch in absoluter Quarantäne. Ich meine , mit ihm ist alles in Ordnung, aber ich lasse ihn erst wieder da raus, wenn ich mir absolut sicher bin.«
    »Einverstanden. Dahak? Irgendwelche Anmerkungen?«
    »Ich befinde mich immer noch in der Kommunikation mit dem Kernrechner der Omega Drei , Kommandant. Um genau zu sein, versuche ich immer noch, mit ihm zu kommunizieren. Wir sprechen nicht die gleiche Sprache, und die dortige Datenübertragungsrate ist signifikant höher als meine eigene. Bedauerlicherweise scheint dieser Computer dazu auch noch ziemlich dumm zu sein.« Colin unterdrückte ein Lächeln, um sich nicht anmerken zu lassen, wie amüsiert er darüber war, dass Dahak regelrecht angesäuert klang. Von all den menschlichen Eigenschaften, die dieser hochleistungsfähige Rechner sich zu eigen gemacht hatte, gab es mindestens eine, von der er sich gewünscht hätte, davon verschont zu bleiben: Ungeduld.
    »Wie dumm?«, fragte Colin dann nach.
    »Sehr. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Diese Computer waren niemals darauf ausgelegt, über auch nur rudimentäres Selbst-Bewusstsein zu verfügen, und dazu kommt noch das Alter. Die Selbstreparaturfähigkeit der Omega Drei hat nie den bei der Raumflotte üblichen Standardanforderungen genügt, und im Laufe der Zeit

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