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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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was?«
    »Das ist eine unserer liebenswerteren Eigenschaften.« Hatcher lächelte Jiltaniths Vater an und setzte sich dann. »Ich nehme an, Sie wollten mich sprechen?«
    »Ja.« Horus wedelte mit einem Stapel Computerausdrucke. »Haben Sie die hier gesehen?«
    »Und das wären …?« Horus hörte auf zu wedeln, und Hatcher verrenkte sich fast den Hals in dem Versuch, die Überschrift zu erkennen. Dann nickte er. »Jou. Was ist damit?«
    »Diesen Berichten zufolge ist der Zusammenschluss der Militärs bereits einen Monat hinter den Zeitplan zurückgefallen!«, begann sich Horus zu ereifern, dann jedoch hielt er inne und studierte Hatchers Gesichtsausdruck. »Warum sind Sie nicht überrascht oder peinlich berührt oder irgendetwas in dieser Art, General?«
    »Weil wir deutlich besser vorangekommen sind, als ich erwartet habe«, gab Hatcher zurück. Horus seufzte resigniert und setzte sich wieder, als er das Funkeln in Hatchers Augen sah. Der General, so ging es ihm durch den Kopf, hat sich entschieden zu schnell und zu leicht damit abfinden können, dass sich auf seinem Heimatplaneten Außerirdische aufhalten!
    »Ich nehme an«, fuhr der General unerschrocken fort, »ich hätte Ihnen sagen sollen, dass wir ganz bewusst einen Zeitplan aufgestellt haben, der sich keinesfalls einhalten lässt. Dann haben wir auf jeden Fall eine Entschuldigung, ein paar Leute anzubrüllen, egal wie gut die vorangekommen sind.« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist nicht gerade nett, aber wenn man von einem Vier- oder Fünf-Sterne-General angebrüllt wird, dann kommt man normalerweise zu dem Schluss, dass man sich doch noch ein bisschen mehr anstrengen können sollte. Ist schon was Tolles, diese Brüllerei.«
    »Ich verstehe.« Horus blickte ihn aufmerksam an. »Sie haben Recht – und hätten mir Ihre Einschätzungen früher mitteilen sollen. Oder sollten Sie etwa die Absicht gehabt haben, mich anzubrüllen?«
    »Gott bewahre«, murmelte Hatcher.
    »Das beruhigt mich aber«, versetzte Horus trocken. »Aber ich darf Ihrer Reaktion entnehmen, dass Sie mit den gemachten Fortschritten eigentlich ganz zufrieden sind, ja?«
    »Angesichts der Tatsache, dass wir hier versuchen, militärische Strukturen miteinander zu verschmelzen, die, wie eng sie als Verbündete auch zusammengearbeitet haben, darauf in keinerlei Hinsicht ausgelegt sind, sind Frederick, Vassily und ich durchaus zufrieden damit, wie schnell das alles geht. Aber die Zeit rennt uns davon.«
    Horus nickte. Sir Frederick Amesbury, Vassily Chernikov und Hatcher stellten das, was Vassily sehr gerne als Horus' militärische Troika bezeichnete, und sie alle arbeiteten wie besessen an einer fast unmöglichen Aufgabe. Ihnen blieben jedoch kaum zwei Jahre, bis die ersten Aufklärer-Verbände der Achuultani die Erde erreichen würden.
    »Wo liegt die größte Schwierigkeit?«, fragte Horus.
    »Bei der Asiatischen Allianz natürlich.« Hatcher verzog das Gesicht. »Der Stichtag ist schon fast da, und die sitzen immer noch zwischen den Stühlen! Die haben sich noch nicht entschieden, ob sie sich uns anschließen oder uns doch lieber bekämpfen wollen. Das ist unglaublich ärgerlich, aber überraschend kommt das nicht. Ich glaube nicht, dass Marschall Tsien sich offen gegen uns zu stellen gedenkt; aber er lässt sich auf jeden Fall über Gebühr Zeit, und keines der anderen einflussreicheren Mitglieder der Allianz wird sich rühren, solange er keine Entscheidung getroffen hat.«
    »Spricht irgendetwas dagegen, in diesem Fall zu verlangen, die Allianz solle ihn absetzten?« Obwohl als Frage formuliert, klang der Satz nicht so.
    »Weil wir das nicht können. Er ist nicht einfach nur deren Erster Mann: Er ist zugleich der Beste, den die haben. Und das wissen die auch. Viele ihrer politischen Führungskräfte waren Anus Marionetten und die seiner Spießgesellen – und sind ums Leben gekommen, als ihr die Enklave eingenommen habt. Tsien ist in der Tat der Einzige, dem das Militär der Allianz noch vertraut. Und so sehr er uns auch hassen mag, er ist dabei weit weniger militant als viele seiner Untergebenen.« Hatcher zuckte mit den Achseln. »Wir haben ihn gebeten, sich persönlich mit uns zu treffen, und das hat er wenigstens schon mal akzeptiert. Dann ist es an uns, unser Bestes zu geben, denn er ist verdammt gerissen, Horus! Bestimmt ändert er bald seine Meinung über uns, spätestens, sobald er erst die Vorstellung losgeworden ist, der Westen habe ihn doch irgendwie besiegt.«
    Wieder nickte

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