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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Horus. Aus dem Blickwinkel von Tsien und seinen Leuten gehörte jeder der obersten Generäle dieser neuen politischen Gruppierung zum ›Westen‹. Dass Anu und seine Bande von Meuterern die verschiedensten Regierungen und terroristischen Vereinigungen infiltriert hatten, um die Erste und die Dritte Welt gegeneinander auszuspielen, war etwas, das auch bei den Bewohnern der westlichen Welt erst allmählich durchsickerte. Es würde gewiss noch eine Zeit lang dauern, bis die Gegenseite dies ebenfalls emotional zu akzeptieren bereit wäre. Einige politische Führungen, etwa die aus dem religiös-fanatischen Lager in Ländern wie Iran oder Syrien, hingegen wären dazu niemals bereit gewesen, und so waren ihre Militärs eben entwaffnet worden … bedauerlicherweise nicht ohne Verluste.
    »Außerdem«, fuhr Hatcher fort, » ist Tsien nun einmal ihr Oberster Befehlshaber, und wir brauchen ihn. Wenn das hier wirklich klappen soll, dann haben wir gar keine andere Wahl: die verschiedenen Völker werden … nein, vergessen Sie, wie ich das gesagt habe: Wir werden die Militärs aller Völker der Erde unter einem einzigen gemeinsamen Befehlsaufbau vereinigen müssen. Wir können der Allianz nicht ausschließlich nicht-asiatische Offiziere aufs Auge drücken und erwarten, dass das klappt.«
    »Also gut.« Horus warf die Ausdrucke wieder in den Eingangskorb auf seinem Schreibtisch. »Ich werde eine Erklärung herausgeben lassen, in der ich meine Bereitschaft zu einem persönlichem Treffen mit Tsien erkläre – sofern Sie, General, der Meinung sind, das könne hilfreich sein. Ansonsten gehe ich Ihnen aus dem Weg und lasse Sie das machen! Ich habe noch genug andere Sorgen.«
    »Als ob ich das nicht wüsste! Tauschen möchte ich mit Ihnen im Moment wirklich nicht.«
    »Ihre Selbstlosigkeit überwältigt mich geradezu«, murmelte Horus, und wieder musste Hatcher lächeln.
    »Und wie läuft der Rest?«
    »So gut, wie das zu erwarten war.« Horus zuckte mit den Schultern. »Ich wünschte, wir hätten ungefähr das Tausendfache an imperialer Ausrüstung, aber die Lage wird langsam besser, jetzt wo die Orbit-Fabrikationsanlagen in Schwung kommen, die die Dahak für uns zurückgelassen hat.
    Dass diese Fabrikationsanlagen sich momentan noch selbst zu replizieren haben, frisst einen Großteil von deren Kapazitäten. Nur einen kleineren Teil der Gesamtproduktion macht die Erzeugung von Baumaterial und Baugerätschaften aus. Trotzdem sollten wir klarkommen. Das Ganze verhält sich eben wie eine geometrische Folge, verstehen Sie? Das ist einer der Vorzüge dieser vollautomatischen Anlagen: Bei denen muss man sich eben nicht um so unbedeutende Kleinigkeiten wie ›Erholungspausen‹ oder ›Mittagessen‹ kümmern.
    Wir liegen fast noch im Zeitplan, was das Aufstellen der Technologie-Basis betrifft, die Anu seinerzeit mitgebracht hat, und das an Technologie, was uns die Dahak zur Verfügung gestellt hat, läuft sogar schon. Wir stoßen natürlich auf ein paar Probleme, aber das ist ja zu erwarten, wenn man eine völlig neue Industrie-Infrastruktur aufbaut. Um ehrlich zu sein, mache ich mir am meisten Sorgen um die planetaren Verteidigungszentren, aber darum kümmert sich Geb.«
    Geb, zuvor der Leitende Ingenieur der Nergal , derzeit eines der führenden Mitglieder des aus dreißig Männern und Frauen bestehenden Planetaren Rates, der Horus dabei half, den ganzen Planeten zu regieren, arbeitete derzeit neunzehn Stunden am Tag als Oberster Bauleiter der Erde. Hatcher beneidete ihn ganz und gar nicht um diesen anstrengenden Job. Es gab eben viel zu wenige Imperiale, die das imperiale Baugerät hätten bedienen können, das inzwischen schon zur Verfügung stand.
    Und wenn auch Bauarbeiter mit rein terranischer Ausrüstung den Druck auf die Imperialen so weit als möglich zu vermindern suchten, konnte man sich angesichts der ungeheuren Aufgabe, die es zu erledigen galt, des Eindrucks nicht erwehren, Kulis müssten die Hauptlast der Arbeit tragen.
    Geb und Horus hatten die Idee verworfen, das Baugerät imperialen Ursprungs neu zu konfigurieren – oder neu zu bauen –, damit auch biomechanisch nicht erweiterte Terrageborene dies würden einsetzen können. Imperiales Baugeräte war darauf ausgelegt, dass diejenigen, die es benutzten, mit Hilfe ihrer Implantate eine direkte Verbindung dazu herstellen konnten, und das abzuändern würde die Effizienz der Gerätschaft drastisch vermindern. Außerdem, in derselben Zeit, die nötig war, die Geräte

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