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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wüsste eine Antwort darauf, aber die hab ich nicht. Das ist ja fast so, als hätten die eine Art blinden Fleck für Technik.«
    »Genau. Aber dann gehen die hin und bauen ihre größte Stadt genau dorthin, wo wir die Zentrale ihrer Abwehrsysteme vermuten!« Verärgert schüttelte Sean den Kopf. »Die befindet sich genau in der Mitte der größten Landmasse dieses Planeten, und im Umkreis von fünfzig Kilometern gibt es keinen einzigen Fluss. Wenn es da unten wirklich nur das Transportsystem gibt, das wir bisher gesehen haben, dann ist das ein verdammt unwahrscheinlicher Ort für eine Stadtgründung! Seht euch doch mal das Kanalsystem an, das die gebaut haben! Das müssen insgesamt über zweihundert Kilometer sein, alles nur, um Zeug in die Stadt hineinzutransportieren! Es muss doch irgendeinen Grund dafür geben, diese Stelle für die Anlage einer Stadt zu wählen, und ich kann mir nur einen wirklich guten Grund vorstellen. Nur dass genau dieser Grund auf einem Planeten, der von Technologie überhaupt keine Ahnung hat, keinerlei Sinn ergibt!«
    »Tja«, seufzte Sandy, »ich denke, es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    »Wahrscheinlich schon.« Dass Sean so ruhig sprach, vermochte keinen seiner Freunde zu täuschen. Dann grinste er. »Und was auch immer der Grund sein mag: Mom und Dad werden verdammt froh sein zu erfahren, dass wir einen weiteren Planeten gefunden haben, der nicht nur bewohnbar ist, sondern auch noch voller Menschen!«
     
     
    Das Unterlicht-Kampfschiff Israel drang in die Atmosphäre ein, begann einen langsamen Sinkflug in einem sehr flachen Winkel, und der gesamte Schiffsrumpf wurde von Flammen eingehüllt. Die Mannschaft saß in ihren Sesseln, spürte, wie das Schiff durch die enorme Energie, die bei ihrem Sinkflug frei wurde, zum Zittern gebracht wurde, während die Panzerung am Bug des Schiffes zu glühen begann. Die Werte, die von den Hitzesensoren eintrafen, stiegen immer höher, als der dicke Panzerstahl erst rot glühte, dann gelb, dann weiß. Dieses entsetzliche Hitzeweiß kroch über den gesamten Schiffsrumpf, die Luft vor dem Schiff flimmerte, als überhitzte Atmosphäre verdrängt wurde, und Sean MacIntyre überwachte seine Instrumente und versuchte verzweifelt, ruhig zu bleiben.
    Die Steuercomputer warteten geduldig darauf, das sorgsam entwickelte Programm zu initiieren, das sie mit tosendem Antrieb fast auf der Stelle anhalten sollte. Es würde eine raue Fahrt werden, doch bisher lief alles wie gewünscht, und sie hatten bereits ein Tal ausgewählt, in dem sie sich verstecken wollten: fünfzehnhundert Kilometer von der größten Stadt des Planeten entfernt. Alles wird gut laufen, sagte Sean sich zum tausendsten Mal, und seine eigene Beharrlichkeit ließ ihn freudlos grinsen.
     
     
    Hohepriester Vroxhan stand auf seinem Balkon und beobachtete, wie der Nachthimmel brannte. Fast hysterisch hatten seine Diener ihn herbeigerufen, und er war hinausgestürmt, nur in sein Untergewand gekleidet, um die entsetzliche Feuerlanze mit eigenen Augen zu sehen. Jetzt erblickte er sie, und dieser Anblick ließ ihm einen eisigen Schauer über den Rücken fahren.
    Sternschnuppen hatte er schon öfters beobachtet, und stets hatte er sich gefragt, warum ein Werk von Gottes Händen die Pracht des Himmels hinter sich lassen und den Planeten aufsuchen sollte, auf den der Verrat der Dämonen die Menschen verbannt hatte. Eine derart große Sternschnuppe indes hatte er noch nie erblickt. Niemand hatte das je, und Vroxhan schaute zu, wie sie lodernd über den Tempel hinwegraste, wie der Finger Gottes selbst, und es schauderte ihn.
    Konnte es sein, dass …?
    Nein! Gottes Zorn hatte die Dämonen erschlagen, und schnell unterdrückte er diesen blasphemischen Gedanken wieder. Aber nicht schnell genug. Er hatte ihn gedacht, und wenn er das getan hatte, wie viele aus seiner unwissenden Schar hatten sich wohl des Gedankens ebenso wenig erwehren können?
    Scharf atmete er ein, als das wunderschöne, erschreckende Licht hinter den Bergspitzen im Westen verschwand. Ob es landete? Und wenn ja, wo? Weit jenseits der Grenze von Ans – wahrscheinlich sogar noch hinter der von Malagor. In Cherist vielleicht? Oder Showmah?
    Vroxhan schüttelte den Kopf und wandte sich ab, eilte in seine warmen Gemächer, floh die kühle Frühlingsnacht. Es können nicht die Dämonen sein, sagte er sich, und wenn es nicht die Dämonen sind, dann muss es wahrlich Gottes Werk sein, so wie die ganze Welt Gottes Werk ist. Mit

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