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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sehe!«
    »Doch, doch«, bestätigte Sandy ihm mit ruhiger Stimme. »Und vielleicht ist es wirklich ganz gut, dass wir die Steuerzentrale nicht einfach zerlegt haben.«
    »Ohne Zweifel«, gab Tamman ihr Recht, und die Mannschaft der Israel erschauerte, als sie sich vorstellte, was sie dort beinahe gegen eine bevölkerte Welt entfesselt hätte.
    »Aber ich verstehe es nicht«, sinnierte Brashan. »Lebensformen, ja … auch auf Birhat gab es Lebensformen, folglich ist es theoretisch möglich. Aber Menschen? « Die Flatterbewegung seines Kamms verriet seine Verwirrung, und mit beiden Daumen seiner breiten Hand fuhr er sich über die lange Schnauze.
    »Es gibt nur eine Antwort darauf«, stellte Sean fest. »Hier hat die Quarantäne tatsächlich funktioniert.«
    »Das erscheint mir völlig unmöglich!«, seufzte Harriet. »Wunderbar, aber völlig unmöglich!«
    »Da hast du Recht.« Stirnrunzelnd betrachtete Sean die große, durch Festungsanlagen geschützte Stadt, die sie gerade anschauten. »Aber das wirft nur noch mehr Fragen auf, oder?
    Zum Beispiel: Was ist mit ihrer Technologie-Basis passiert? Deren Abwehrsysteme sind immer noch einsatzfähig, und dort unten liegt ihr Hauptquartier, warum also laufen die alle so herum?«
    Er deutete auf die Bilddarstellung, auf der gerade erkennbar war, wie von Tieren gezogene Pflüge zahlreiche, dicht gedrängt liegende Felder bearbeiteten. Die kleinen, niedrigen Gebäude in der Nähe wirkten recht robust, doch sie waren aus Holz und Stein gebaut, und viele waren mit Stroh gedeckt. Und doch lagen die verwitterten Überreste einer uralten Stadt aus der Zeit des Vierten Imperiums kaum dreißig Kilometer von den mit Zinnen bestückten Stadtmauern entfernt.
    »Wirklich viel Sinn ergibt das nicht, oder?«, bemerkte Sandy.
    »Das kannst du laut sagen! Wie zum Teufel kann es denn zu einem Zivilisationsverfall kommen, wenn ringsum derart viel Technologie existiert? Allein schon anhand der Ruinen, die wir bisher entdeckt haben, können wir davon ausgehen, dass in dieser Stadt einst Millionen von Menschen gelebt haben. Man sollte doch vermuten, dass die derzeitige Bevölkerung, wenn sie ein wenig in den Ruinen herumstöbert, sich wieder für die Naturwissenschaften interessieren dürfte … von mindestens einer immer noch aktiven High-Tech-Enklave mitten unter ihnen ganz zu schweigen! Aber selbst, wenn dem eben nicht so gewesen sein sollte: Wo sind dann diejenigen hin, die mit dieser Technik einst gelebt haben?«
    »Vielleicht hat es dort eine eigene, selbst gebastelte Seuche gegeben?«, schlug Tamman vor.
    »Unwahrscheinlich.« In der sehr menschlichen Geste der Verneinung schüttelte Brashan den Kopf. »Mit den damals schon vorhandenen Kenntnissen auf dem Gebiet der Medizin hätten die alles in den Griff bekommen müssen, von dem biologischen Kampfstoff einmal abgesehen.«
    »Und was ist mit einem Krieg?«, meldete sich jetzt Sandy zu Wort. »Das ist ja nun wirklich lange her , Leute! Die könnten sich doch einfach kaputtgebombt haben.«
    »Das vielleicht, aber warum sind dann nicht viel mehr von diesen Städten zerstört?«, gab Sean zu bedenken. »Imperiale Gefechtsköpfe hätten überhaupt nichts mehr übrig lassen dürfen.«
    »Nicht unbedingt.« Harriet betrachtete das Display und spielte mit einer Haarlocke. »Klar, was Gravitonen-Gefechtsköpfe angeht, hast du natürlich Recht, aber sie hätten ja auch kleine Nuklearsprengköpfe nehmen können oder etwas anderes in dieser Größenordnung. Vielleicht haben sie eigene Biokampfstoffe entwickelt?«
    »Naja, möglich wäre das schon. Nur erklärt das nicht, warum es nicht zu einem Wiederaufbau gekommen ist. Vielleicht haben die ja ihre ursprüngliche Technologie-Basis verloren – ich weiß zwar nicht, wie das hätte passieren sollen, wenn deren Bodenstation immer noch on-line ist. Aber ich will diese Möglichkeit einfach mal nicht ausschließen. Wir haben es hier immer noch mit einer Städtebauer-Kultur zu tun, die sich über mindestens zwei Kontinente erstreckt. Für mich sieht das so aus, als würden da ziemlich genau so viele Menschen leben, wie eine prä-technologische Agrarwirtschaft ernähren kann – sogar mehr Menschen, als ich unter solchen Umständen erwartet hätte: Deren Agrikultur muss effizienter sein, als sie aussieht. Aber angesichts einer solchen Populationsbasis: Warum ist es dann nicht zu einer eigenständigen, selbstentwickelten Technologie gekommen?«
    »Gute Frage«, warf Tamman ein, »und ich wünschte, ich

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