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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weh?«
    »Nein.« Sie holte tief Luft und war in sonderbarer Weise erleichtert, dass sie es geschafft hatte zuzugeben, dass irgendetwas nicht stimmte. »Nicht, solange es geschlossen ist.«
    »Mach es auf!« Sie gehorchte, dann kniff sie es sofort wieder zusammen. Das Gleißen war schlimmer denn je, und ein Schmerz durchzuckte ihren Schädel, den nicht einmal ihre Implantate zu lindern vermochten.
    »Ich … ich kann nicht.« Wieder leckte sie sich über die Lippen. »Das tut weh!«
    »Ich verstehe«, erwiderte er, und sie spürte, wie ihre Nerven sich beruhigten, weil er so ruhig sprach. »Ich hatte schon befürchtet, dass du Schwierigkeiten bekommen würdest, aber als du nichts gesagt hast …« Sein Kamm zuckte, es war die Narhani-Geste eines Achselzuckens.
    »Was ist denn los?« Sie war froh zu hören, dass sie fast wieder normal klang.
    »Nichts Irreparables, das kann ich dir versichern. Aber wie du weißt, ist die Krankenstation der Israel , auch wenn sie auf Knochen- und Gewebereparaturen und Implantats feineinstellungen eingerichtet ist, nicht darauf vorbereitet, Erweiterungen oder Implantate zu reparieren . Wer auch immer für die Ausstattung der Krankenstation verantwortlich war …«, er lächelte ein schiefes Narhani-Lächeln, »… ist davon ausgegangen, dass derartige Verletzungen an Bord des Mutterschiffs behandelt werden würden, und das ist ja nun bedauerlicherweise nicht in Reichweite.«
    Er hielt inne, und sie nickte, damit er weitersprach.
    »Du wurdest an der rechten Schläfe, der linken Schulter und dem rechten Lungenflügel von schweren Projektilen getroffen«, erklärte der Zentauroid dann leise. »Trotz der primitiven Bauweise der Waffen, die dabei zum Einsatz kamen, besaßen sie auf eine derart kurze Distanz genügend Durchschlagskraft, um sogar erweiterte Knochen zu zerschmettern. Das eine Projektil aber, das dich am Kopf getroffen hat, ist glücklicherweise in einem besonderen Winkel eingeschlagen, daher hat nur dein Auge Schaden genommen.«
    Harriets Atem ging etwas heftiger, als er so ihre Verwundungen aufzählte, doch sie nickte, um ihn zum Weitersprechen zu bewegen, und seine Augen verrieten, wie sehr er ihren Mut bewunderte.
    »Deine Implantate haben den Blutverlust der Wunden an Schulter und Lunge eindämmen können. Die Lunge hat dabei beträchtlichen Schaden genommen, aber diese Verletzungen heilen zufriedenstellend ab. Die Kopfwunde hingegen hat zu inneren Blutungen und Gewebeschädigungen geführt …«, Harriet spannte sich an, doch er fuhr ruhig fort, »… aber ich sehe keine Anzeichen einer Schädigung der Motorik, auch wenn der Gedächtnisverlust gegebenenfalls permanent sein wird. Dein Problem mit dem Sehen rührt allerdings nicht von Gewebeschädigungen her, sondern von einem Schaden deiner Implantatshardware. Einige Knochensplitter sind in das Gehirn eingedrungen, weitere ein wenig weiter nach vorne, sodass die Augenhöhle durchbohrt wurde. Die Verletzungen am Auge selbst sprechen gut auf die Therapie an, und der Sehnerv ist unbeschädigt, aber im Gegensatz zu natürlichem Gewebe können Implantate sich nicht regenerieren. Ich wusste wohl, dass das Implantat beschädigt worden ist. Aber ich hatte gehofft, die Folgen würden weniger dramatisch ausfallen, als du sie jetzt beschreibst.«
    »Es ist nur die Hardware?« Als er daraufhin nickte, überschwemmte sie Erleichterung, doch dann legte sie die Stirn in Falten. »Warum kann man die dann nicht über die Vorrangschaltungen einfach deaktivieren?«
    »Der Schaden ist zu groß, als dass ich darauf würde zugreifen können. Abgesehen von einer vollständigen Entnahme könnte ich nichts tun – und das ist eine Aufgabe für einen voll ausgebildeten Neurochirurgen, an der mich zu versuchen ich mich scheue und die dich ohnehin bestenfalls effektiv erblinden lassen würde, bis wir richtige medizinische Versorgung erhalten können.«
    »Naja, irgendetwas wirst du tun müssen . Ich weiß, dass du das Licht hier schon ganz runtergedreht hast, aber ich kann das Auge doch nicht mal offen halten!«
    »Ich weiß. Aber, wie du schon gesagt hast: So lange kein Licht den Sehnerv reizt, hast du ja keine Beschwerden. Und statt das Risiko einzugehen, deinen derzeit noch unverletzten Sehnerv zu schädigen, würde ich es vorziehen, das Auge einfach nur abzudecken.«
    »Eine Augenklappe?« Ohne es zu wollen, verzogen sich ihre Lippen angesichts dieser archaischen Vorgehensweise zu einem schiefen Grinsen. Und Sandy lachte leise.
    »Yo, ho, ho, und

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