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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Alles hing davon ab, ob Colin MacIntyre sich nun dafür entschied, Birhat innerhalb der nächsten zwölf Stunden zu verlassen oder nicht, und Jefferson hätte schreien können. Er war ein Meister des Schachspiels, der stets mit gewissenhaftester Präzision plante. Wie sollte er denn so etwas berechnen? Er konnte nur raten, und wenn er falsch riet, wäre er tot.
    Erneut hämmerte er sich auf das Knie, und dann entspannte er seine Schultern. Wenn er jetzt aufhörte und sie ihn aufspürten, ihm die Verbrechen nachwiesen, die er bereits begangen hatte, würde das zu seiner Hinrichtung führen, und das bedeutete doch wohl, dass er gar keine Wahl hatte, oder etwa nicht?
     
     
    »… also schiffen Adriennes Parasiten jetzt die ersten Kontingente ein, und mein Marine-Korps hat die Mat-Trans-Anlagen übernommen«, meldete Hector MacMahan. »Bisher sieht es mehr nach Schock als nach Panik aus, aber ich rechne nicht damit, dass das so bleibt.«
    »Habt ihr genug Männer, um eine Panik unter Kontrolle zu bringen, sollte diese ausbrechen?«, fragte Hatcher. »Ich kann von der Flotte Verstärkung abstellen, falls das notwendig werden sollte.«
    »Das Angebot nehme ich gerne an«, antwortete MacMahan dankbar.
    »Abgemacht. Und jetzt …«, Hatchers Holoabbild wandte sich zu Colin um, »… würdest du bitte an Bord eines Schiffes gehen und aus der Gefahrenzone verschwinden?«
    »Nein.«
    »Beim Schöpfer, Colin!«, explodierte Ninhursag. » Willst du dich unbedingt von diesem Ding umbringen lassen?«
    »Nein, aber wenn es bisher noch nicht losgegangen ist, dann wird es das vielleicht auch nicht tun, solange wir es nicht auslösen.«
    »Und vielleicht tickert dieses Ding gerade jetzt schon den Countdown durch!«, fauchte MacMahan. »Colin, wenn du nicht gleich freiwillig diesen Planeten verlässt, dann lasse ich ein Bataillon des Marine-Korps aufmarschieren und dich von diesem Planeten wegschleifen !«
    »Nein, das wirst du nicht!«
    »Ich bin für deine Sicherheit verantwortlich, und …«
    »Und ich bin der Imperator, verdammt noch mal! Ich habe diesen Scheißjob nie gewollt, aber ich habe ihn jetzt am Hals, und, bei Gott, ich werde ihn verdammt noch mal auch machen!«
    »Na gut. Fein! Dann kannst du mich ja beim Morgengrauen erschießen lassen … wenn wir dann beide noch am Leben sind!«, fauchte MacMahan. »Und jetzt setzen Sie endlich Ihren Hintern in Bewegung, Sir , sonst lasse ich die Marines aufmarschieren!«
    »Gerald, entzieh ihm das Kommando!«, befahl Colin mit tödlich ruhiger Stimme, doch Hatchers Holoabbild schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich nicht tun. Er hat Recht.«
    »Entzieh ihm das Kommando, oder ich lasse Mutter das tun!«
    »Du kannst es ja versuchen«, gab Hatcher grimmig zurück, »aber auf die hört nur die Hardware! Oder willst du mir sagen, dass du, wenn Hector dich auf ein Schiff schleppt, das eine Million Evakuierte an Bord hat, Mutter dazu bringen wirst, dem Zentralen Kommandocomputer den Befehl zu erteilen, nicht den Orbit zu verlassen?«
    Voller Zorn blickte Colin Hatchers Abbild geradewegs in die Augen, doch der Admiral wandte den Blick nicht ab. Einen Moment lang herrschte entsetzliche Spannung in dem Konferenzraum, und dann sackten Colins Schultern herab.
    »Also gut«, krächzte er, und seine belegte Stimme troff vor Hass. Hass, der um so schlimmer war, weil er wusste, dass seine Freunde Recht hatten. »Also gut, verdammt noch mal! Aber ich werde an Bord der Dahak gehen, nicht auf irgendein anderes Schiff!«
    »Gut!«, fauchte MacMahan, dann seufzte er und wandte den Blick ab. »Colin, es tut mir Leid. Oh Gott , es tut mir so Leid. Aber ich kann einfach nicht zulassen, dass du hier bleibst!«
    »Ich weiß, Hector.« Nun war es an Colin, den Blick abzuwenden, und seine Stimme klang schwer und sehr, sehr alt, war jetzt ohne jeden hitzigen Unterton wie eben noch. »Ich weiß«, wiederholte er leise.
     
     
    Brigadier Alex Jourdain versiegelte seine Sicherheitsweste und blickte sich in seinem gemütlichen Apartment um. Die letzten zehn Jahre hatte er gut leben können. Die Befehle, die er gerade eben erhalten hatte, würden ihm vermutlich das alles wieder nehmen, und mehr noch, denn er steckte jetzt viel zu tief in dem Ganzen, um noch auszusteigen, und wenn sie das Ganze tatsächlich doch noch würden durchziehen können …
    Er atmete tief ein, überprüfte seine GravPistole und ging auf den Transitschacht zu.
     
     
    »'Tanni, ich …« Horus unterbrach sich, als seine Tochter, immer noch in

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