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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auch gewesen sein mag. Wer auch immer diese Abwehrsysteme steuert, war sehr langsam, Harry! Langsam und ungeschickt.«
    »Okay, aber wie erklärst du dann die Verteidigungs taktik? ›Langsam‹ ist das eine, aber die haben zugelassen, dass wir sechsunddreißig Plattformen ausgeschaltet haben, bevor die auch nur angefangen haben, sich zu verteidigen!«
    »Also sind die langsam, ungeschickt und blöd «, konstatierte Tamman mit einem Schulterzucken.
    »Du verstehst nicht, worauf wir hinaus wollen, Tam«, kam Sandy jetzt Harriet zu Hilfe. »Sauber entwickelte automatische Verteidigungsanlagen hätten nicht zulassen dürfen, dass wir sie praktisch ohne Gegenwehr hätten ausschalten können, so wie wir es getan haben. Aber alles, was blöd genug ist, zuzulassen, dass wir auch nur eine einzige Anlage ausschalten, hätte auch zulassen müssen, dass wir sie alle ausschalten. Außerdem: Wie viele andere intakte Quarantäne-Systeme kennen wir denn bisher? Kein einziges! Daraus lässt sich nur ein Schluss ziehen: Die ursprüngliche Programmierung von diesem Ding hier ist nicht nur gut genug, Waffen zu steuern – sie hat auch in hinreichendem Maße eine Tiefenraumindustrie aufrechterhalten, um das gesamte System fünfundvierzigtausend Jahre lang funktionstüchtig zu halten.«
    Sie wartete ab, damit die anderen diesen Gedanken erst einmal richtig verdauen konnten, und Tamman nickte. Harriets getarnte Fernsonden, die einen kugelförmigen Raumausschnitt von vierzig Lichtminuten abdeckten, hatten Beweise dafür gefunden. Die Werft der Radona -Klasse befand sich nicht mehr im Stand-by-Modus: Sie baute jetzt die Waffenplattformen nach, die Sandy zerstört hatte.
    »Noch etwas«, fuhr sie dann fort. »Die passiven Verteidigungssysteme dieser Plattformen sind im Vergleich zum imperialen Standard äußerst effizient, und dieses Kuddelmuddel, das wir erhalten, wenn wir die Energiequelle auf der Planetenoberfläche orten wollen, ist ziemlich clever. Was immer da eingesetzt wird, entspricht nicht der Standard-Hardware, die beim Militär Verwendung findet, aber es funktioniert! Vielleicht war der Entwickler des Systems hier ja ein Zivilist. Und dann war er ein sehr heller Kopf – nicht gerade jemand, der dem Feind irgendetwas einfach in die Hände fallen lassen wollte. Und wenn so ein heller Kopf wie der, der das alles auf die Beine gestellt hat, überhaupt ein Verteidigungssystem hat bauen lassen können, warum hat er das Ganze dann so arrangiert, dass die erst nach unserer dritten Salve on-line gegangen sind?«
    »Okay. Und was glaubst du, was da passiert ist?«, gab Tamman zurück.
    »Keinen blassen Schimmer! Und genau das beunruhigt Harry und mich ja so. Es ist fast so, als gäbe es da in der Befehlsschleife noch irgendetwas anderes – irgendetwas, das wirklich langsam, ungeschickt und blöd ist. Und wenn dem so ist, dann hat uns das vielleicht diesmal das Leben gerettet. Nur beim nächsten Mal erleben wir dann möglicherweise eine unangenehme Überraschung – vor allem, wenn wir von den falschen Voraussetzungen ausgehen!«
    »Na gut«, gab Sean zu. »Aber wenn man bedenkt, wie lange das System gewartet hat, bis es die Waffen on-line gebracht hat, fehlt ihm doch wohl ein bisschen der Überblick, oder nicht?«
    »Sehen wir auch so«, erwiderte Harriet mit einem schiefen Lächeln. »Aber es ist eher das, was du vorhast, nachdem wir da angekommen sind, was uns beunruhigt, nicht die Annäherung an den Planeten selbst.«
    »Holla! Moment mal!« Im Sessel des Leitenden Ingenieurs richtete Tamman sich ruckartig auf. »Was für eine Annäherung? Haben Sie Brashan und mir irgendetwas verschwiegen, Kommandant?«
    »Eigentlich nicht. Aber ihr beide wart so mit dem Maschinenraum beschäftigt, dass ihr die Diskussion verpasst habt, die wir drei bereits hatten.«
    »Na dann: Die Sache im Maschinenraum ist erledigt. Also warum weihst du uns jetzt nicht auch ein?«
    »Geht tatsächlich um gar nichts sonderlich Kompliziertes:
    Bei unserer letzten Annäherung an den Planeten sind wir da einfach dreist und sorglos glücklich reinmarschiert und haben so viel Energie abgestrahlt wie ein kleinerer Stern. Dieses Mal werden wir eher wie ein Meteorit vorgehen.«
    »Ich hab doch gewusst , dass mir das nicht gefallen würde«, seufzte Brashan, und Sean musste grinsen.
    »Du bist bloß sauer, dass dir das nicht als Erstem eingefallen ist. Schaut mal, diese Anlagen haben uns eine Annäherung auf achtundzwanzig Lichtminuten gestattet, bevor die auch nur

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