Collection Baccara 0278
eines einzigen Mannes – irgendwie in Frieden miteinander lebten.
War das zu viel verlangt?
Paige lächelte Grant warmherzig an. „Danke, dass du das gesagt hast, Grant.“
Caroline erhob sich, und plötzlich war die spontane Lunchparty zu Ende. Als Paige ihren Stuhl zurückschob und ihre Tasche vom Boden aufhob, erhaschte sie zufällig einen flüchtigen Blick unter den Tisch.
In dem Bruchteil einer Sekunde hatte sie gesehen, dessen war sie sicher, dass Anna Grant Ashtons Hand drückte.
7. KAPITEL
„Ich möchte noch nicht nach Hause.“
Matt warf Paige einen fragenden Blick zu, als sie die Einfahrt von TheVines verließen und auf die Hauptstraße bogen. „Okay. Wohin möchtest du?“
Zu dir. In deine Arme. In dein Bett. „Ich möchte einfach noch nicht mit meiner Familie zusammentreffen. Sie wird mich sofort mit Fragen über diesen Besuch löchern.“
Das entsprach der Wahrheit. Paige wollte nicht unbedingt zu ihm – oh doch, sie wollte es – doch der Gedanke, nach Hause zu fahren und von ihrer Mutter und Trace und auch Megan ausgefragt zu werden, war nicht besonders reizvoll.
Matt trat auf die Bremse und betrachtete Paige einen Moment lang. Das Brummen des starken Motors ließ den Ferrari vibrieren. „Ich glaube nicht, dass du das Gespräch lange hinauszögern kannst.“
Nein, auf keinen Fall. Aber was sollte sie ihrer Familie erzählen?
Dass Caroline eine echte Lady war, die kein Interesse daran hatte, an das Elend ihrer ersten Ehe erinnert zu werden, indem sie das Testament oder die illegalen Scheidungsabsprachen anfocht? Dass Eli und Cole ihre unnachgiebige Haltung nicht aufgegeben hatten und auch nicht aufgeben würden? Dass Jillian genau wie sie Frieden in der Familie wollte? Dass Anna Sheridan eine reizende Frau war und dass Paiges jüngster Bruder das Ebenbild seines Vaters war und sie immer daran erinnern würde, was für ein verantwortungsloser, unmoralischer Mensch Spencer gewesen war?
Ja, sie würde all das erzählen. Später. Morgen.
Aber noch wollte sie auf Matt Camberlanes Gesellschaft nicht verzichten. Sie wollte nicht allein sein und darüber nachdenken, ob diese beiderseitige Anziehungskraft richtig oder falsch war. Sie wollte ihm nicht die Hand geben und sagen: „Mach’s gut und danke. Wir bleiben inVerbindung.“
Aber sie wollte auch nicht so verantwortungslos sein wie ihr Vater, der nur an sein Vergnügen dachte und jedes Risiko einging.
„Also, wohin möchtest du?“, unterbrach Matt ihre Gedanken.
„Nach Hause.“
Er lachte. „Also doch.“
„Wohin willst du?“
Er dachte einen Moment lang nach. „Nach Hause.“
Zu ihr … oder zu ihm? Bei derVorstellung, zu ihm zu fahren, verspürte sie ein erregendes Prickeln. „Nach Hause“, wiederholte sie langsam. „Du meinst … mein Zuhause.“
Er warf ihr einen unschuldigen Blick zu. „Natürlich.“
Sie nickte zustimmend. Während der halbstündigen Fahrt zum Ashton Estate herrschte ein angenehmes Schweigen. Matt schob eine CD von Frank Sinatra in den CD-Player. Paige verlor sich mit geschlossenen Augen in der romantischen, gefühlvollen Musik und fing an zu träumen.
Unter den Wimpern hindurch warf sie Matt einen verstohlenen Blick zu. Seine Lippen bewegten sich zum Text. Diese Lippen hatten sie geküsst. Leidenschaftlich, fordernd. Mit diesen Lippen hatte er ihre Brustspitzen liebkost.
Ihr wurde heiß.
Seine rechte Hand lag auf dem Schaltknüppel, seine langen Finger klopften den Takt des Liedes. Mit diesen Fingern hatte er sie gestreichelt und wahre Kaskaden an Sinnesfreuden entfacht.
Auch jetzt verspürte sie wieder dieses erregende Prickeln.
Matt drehte sich zu ihr. Sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich ernst. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du nicht an deine Familie denkst.“
„Stimmt.“
„Geht dir dieVoiceBox-Veranstaltung durch den Kopf?“
„Auch nicht.“
„Ein anderes Fahrtziel?“
„Ja.“
Er lächelte. „Wir haben es nicht mehr weit. Aber sag mir, wohin du willst, und ich bringe dich dorthin.“
„Nach Hause.“
„Du verwirrst mich.“
„Ich meine zu dir.“
Sie sah, dass er schluckte. „Das ist noch eine Stunde südlich von hier.“
„Feigling.“
Ein Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. „Ich habe schon schlimmere Schimpfnamen bekommen.“
„Zum Beispiel?“
„Gentleman.“
„Warum ist das schlimmer?“
„Weil ich versuche, mich wie einer zu benehmen. Was du mir …“, er warf ihr wieder einen Blick von der Seite zu, „… nicht gerade
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