Collection Baccara 0278

wiederholen.“
    „Was einen Tatverdächtigen betrifft, nein. Grant, auch ein Halbbruder, wurde kurzzeitig verdächtigt, aber er hat ein wasserdichtes Alibi.“
    „Grant ist ein Sohn aus der ersten Ehe deines Vaters, richtig?“
    „Ja, Grant und Grace sind Dads Zwillinge aus seiner Ehe mit Sally Barnett. Sie ist gestorben, bevor meine Eltern geheiratet haben. Ich habe keine Ahnung, wo Grace ist, aber Grant kam vor etwa zwei Jahren nach Kalifornien. Im Januar, nachdem er zufällig herausgefunden hatte, dass Spencer Ashton sein Vater ist.“
    „In den Zeitungen stand, dass eine gewisse Anna Sheridan ihm ein Alibi gegeben hat. Sie ist irgendwie mit dem jüngsten Kind deines Vaters verwandt, stimmt’s?“ Matt sah mit einem gequälten Lächeln zu Paige hinüber. „Es ist besser, du klärst mich genau auf, damit ich nicht aus Versehen jemanden beleidige.“
    Paige lachte. „Ich glaube nicht, dass sie so schnell gekränkt sind, aber natürlich erzähle ich dir die Zusammenhänge. Anna Sheridan ist die Schwester von Alyssa Sheridan, der letzten Geliebten meinesVaters. Alyssa starb kurz nach der Geburt ihres Babys. Das war vor etwa zwei Jahren. Anna kümmert sich um Jack. Sie lebt zurzeit auf TheVines, um dem Medienrummel zu entgehen.“
    „Und sie hat Grant ein Alibi gegeben?“
    „Ja, sie war mit Grant in der Nacht zusammen, als Spencer ermordet wurde. Jetzt konzentriert sich die Polizei auf die Erpresserbriefe.“ Paige senkte ein wenig die Stimme. „Bisher hat die Spur sie aber nicht weitergebracht.“
    „Hast du eine eigene Theorie, was passiert sein könnte?“
    Paige schüttelte den Kopf. „Weißt du, viele Menschen haben meinenVater gehasst. Innerhalb der Familie und außerhalb. Ich meine, ich habe ihn geliebt und versucht, ihn im bestmöglichen Licht zu sehen, aber das war nicht immer einfach.“
    „Ich finde es richtig, dass du versuchst, Frieden in die Familie zu bringen. Was in der Vergangenheit geschehen ist, kann niemand mehr ändern, aber man kann an der Zukunft arbeiten.“
    Sie lächelte ihn dankbar an. „Das denke ich auch. Aber davon müssen die anderen erst einmal überzeugt werden.“
    „Ist der kleine Jack heute auch da?“
    „Ich hoffe es. Ich wollte ihn schon lange kennenlernen. Sicher, ich weiß nicht, was ich für dieses Kind empfinden werde … meinen Bruder.“
    Matt sah sie überrascht an. „Du wirst eine fantastische große Schwester abgeben.“
    Paige blickte einen Moment stumm aus dem Fenster. „Ich weiß nicht. Er wird mich ständig daran erinnern, dass meinVater sich nicht …“
    Bei ihren Worten hatte Matt ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Spencer Ashton hatte auch zu den Männern gehört, die schnellen Sex ohne jede Verpflichtung suchten. „Dass er sich nicht unter Kontrolle hatte?“
    „Sehr diplomatisch ausgedrückt.“
    „Jetzt zählt nur noch, wie du jetzt mit der Situation umgehst, Paige. Du hast es nicht in der Hand, wie die anderen Familienmitglieder denken und handeln – aber du hast es in der Hand, wie du auf sie reagierst. Und ich denke, du tust genau das Richtige, wenn du hingehst und deine Freundschaft anbietest.“
    „Danke, Matt. Du bist wirklich ein Freund.“
    Ein Freund. Genau das, was er sein wollte. „He, ich bin froh, dass ich dir bei deiner Mission helfen kann.“
    „Und ich dachte, dies hätte etwas mit deinem Wunsch zu tun.“
    „Das auch“, versicherte er ihr. Und dann verflocht er seine Finger mit ihren und ließ ihre Hand erst wieder los, als er schalten musste.
    Jillian Ashton-Benedict kam die gewundene Treppe herunter, um Matt und Paige im Foyer von TheVines zu begrüßen. Wieder war Paige hingerissen von der Schönheit ihrer Halbschwester. Sie war so groß, schlank und anmutig wie ihre Mutter Caroline und hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. In ihrer Gegenwart fühlt Paige sich sicher und wohl, was bei den anderen Halbgeschwistern nicht der Fall war.
    Vielleicht lag es daran, dass sie beide die Jüngsten in ihren Familien waren. Als die „Babys“ bemühten sie sich mehr.
    „Hallo, Paige. Schön, dich zu sehen.“ Jillian nahm Paiges Hände in ihre und beantwortete damit die Frage, ob sie sich wie Schwestern umarmen oder wie beiläufige Bekannte förmlich die Hand schütteln würden.
    „Das ist Matt Camberlane.“ Paige hatte Jillian gestern Abend erzählt, dass Matt sie begleiten würde.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Matt.“ Jillian schüttelte ihm freundlich die Hand und führte ihre Gäste dann ins