Collection Baccara 0283
dich.“
„Stimmt. Warum auch nicht? Er ist ungebunden. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben. Vielleicht bilde ich mir das ja nur ein, aber ich glaube, er hat sich seitdem in seine Arbeit vergraben. Sonst würde er Rom bestimmt häufiger verlassen und nach Positano fahren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie traumhaft schön diese Villa am Meer ist.“
Sabrina kaute einen Moment auf ihrer Unterlippe, während sie über Marco nachdachte.
„Er ist wirklich sehr liebenswürdig“, fuhr sie dann fort. „Charmant, aufmerksam, interessiert sich für alles Mögliche.
Wir haben uns beim Dinner wunderbar unterhalten. Ich könnte ihm stundenlang zuhören.“
„Ich würde sagen, du bist dabei, dich zu verlieben“, warf Caro ein.
„Verlieben? Nein, bloß nicht. Du weißt, dass ich keine feste Beziehung will. Zumindest nicht in den nächsten drei Jahren.“
Es reichte ihr gerade, dass ihr Vater immer versuchte, sie zu bevormunden. Darum hatte sie es nicht eilig, ihre Freiheit aufzugeben.
Irgendwann würde sie schon gern einen Ehemann haben. Auch Kinder. Aber sie war erst achtundzwanzig, da konnte sie mit der Familienplanung ruhig noch etwas warten.
„Außerdem spielt es keine Rolle, wie liebenswürdig ich den attraktiven Dottore finde, denn morgen fahre ich weiter“, sagte Sabrina mit Nachdruck. „Das Geschäft geht vor. Und der neue Auftrag ist zu wichtig für EBS , als dass ich meine Termine sausen lasse, um mit einem Italiener anzubändeln.“
Der wahnsinnig gut küssen kann … Ein heißer Schauer durchlief sie, während sie an den leidenschaftlichen Kuss dachte. Sie hätte nichts gegen eine Wiederholung. Oh nein, überhaupt nichts. Und sie wünschte, sie könnte noch ein paar Tage mit Marco Calvetti verbringen. Doch wie gesagt … die Arbeit ging vor.
Sabrina verabschiedete sich von Devon und Caro, klappte den Laptop zu und bandagierte dann ihren Fuß. Im Knöchel pochte es noch, aber die Schmerzen waren erträglich. Darum verzichtete sie darauf, eine Tablette zu nehmen, und ließ sich vom sanften Geräusch der Wellen in den Schlaf lullen.
Am nächsten Morgen war Sabrina schon um acht Uhr angezogen. Sie trug eine austernfarbene Hose mit weitem Bein, in die sie trotz ihres bandagierten Knöchels problemlos hineinschlüpfen konnte. Dazu einen roten Pullover, und als Blickfang einen farbenprächtigen Seidenschal von Versace.
Bei den Schuhen durfte sie nicht wählerisch sein. Außer High Heels hatte sie ja nur die flachen Ballerinas mit – und von denen passte im Moment nur einer.
Während sie an Krücken über den Korridor zum Fahrstuhl humpelte, verrieten ihr köstliche Düfte, dass Signora Bertaldi bereits in der Küche werkte. Es roch nach frisch gebackenen Brötchen, nach Kaffee und … frittata ? Dem italienischen Omelett mit Ziegenkäse, das die liebenswürdige Signora ihr gestern Abend versprochen hatte?
Mmh … sollte die frittata dieser Frau auch nur annähernd so gut schmecken wie ihr gegrillter Schwertfisch, durfte sich Sabrina auf ein himmlisches Frühstück freuen.
Als sie den Lift in der Bibliothek verließ, sah sie Marco auf der Couch sitzen.
Er legte die Zeitung beiseite und sprang auf. „Warum hast du nicht angerufen, damit ich dich abhole? Die Fliesen im Korridor sind spiegelglatt.“
Es verschlug Sabrina für einen Moment die Sprache, als sie Marco betrachtete. In diesen ausgewaschenen Jeans, in denen sich seine kräftigen Oberschenkel abzeichneten, und dem schwarzen Seidenpullover, der sich an seine breiten Schultern schmiegte, sah dieser Mann einfach atemberaubend aus.
Wie gemein, dass sie sich nachher von ihm verabschieden musste!
„Ich brauchte keine Begleitung.“ Sabrina hob eine Krücke an und zeichnete mit der Spitze einen Kreis in die Luft. „Ich komm mit den Dingern wunderbar klar. Was ich allerdings brauche, ist ein Kaffee. Heiß, stark und süß.“
„Natürlich.“ Sein Blick fiel auf ihren Fuß. „Aber erzähl mir erst mal, wie es deinem Knöchel geht.“
„Er ist noch geschwollen und hässlich, aber die Schmerzen haben nachgelassen.“
„Gut. Ich sehe ihn mir an, nachdem wir gefrühstückt haben. Wollen wir uns auf die Terrasse setzen?“
„Oh ja, bitte. Ich will die traumhafte Aussicht genießen, die man von dort aus hat, und zwar, bis ich ins Auto steigen muss.“
„Das dachte ich mir schon.“ Marco passte sich ihrem Schritt an, während sie das Esszimmer durchquerten und auf die geräumige Terrasse traten. „Ich möchte dir etwas
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