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Collection Baccara 0283

Collection Baccara 0283

Titel: Collection Baccara 0283 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Harlen , Merline Lovelace , Susan Mallery
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Zeit. Sie suchte nach Dingen, die ihr etwas über den Mann verraten könnten, der sie von Minute zu Minute mehr faszinierte. Da sie die Buchtitel aus der Entfernung nicht lesen konnte, musste sie sich damit begnügen, die Kunstgegenstände in den hohen Regalen zu betrachten.
    Und da gab es allerhand schöne Dinge, wie Marmorbüsten, ein kleines Ölgemälde, Gefäße aus bunt schillerndem Glas. Auch ein Schachspiel mit großen, kunstvoll geschnitzten Figuren in Elfenbein und Rot.
    Erst nachdem sie alle Regale eingehend gemustert hatte, fiel ihr auf, dass in diesem Raum etwas fehlte.
    Sie blickte zum Schreibtisch, wo sie einen goldenen Füllhalter sah. Den Laptop, ein Handy und diverse andere Dinge. Aber kein einziges Foto.
    Dabei stand doch auf den meisten Schreibtischen mindestens ein gerahmtes Bild vom Ehepartner oder der Familie.
    Neugierig geworden, ließ Sabrina den Blick ein zweites Mal durch die gesamte Bibliothek wandern. Aber nein, es blieb dabei. Hier gab es weder Schnappschüsse noch förmliche Porträts. Nicht mal eine Karikatur, wie sie die Straßenkünstler in Rom an jeder Ecke anfertigten.
    Marco schien beschlossen zu haben, sich nicht mit sichtbaren Erinnerungen an seine verstorbene Frau zu umgeben. War ihr Tod noch immer so schmerzhaft für ihn?
    Obwohl sie das sehr interessierte, hatte Sabrina nicht vor, ihn danach zu fragen. Denn sie hasste es auch, wenn man sie bedrängte. Oder in ihrer Vergangenheit herumwühlte, wie es leider einige Leute mit Genuss taten.
    Vielleicht hatte sie ja Glück, und Marco erzählte ihr freiwillig mehr über sich, sobald sie einander etwas besser kannten. Und sie würden sich während der nächsten Tage besser kennenlernen … oh ja, mit Sicherheit. Darauf freute Sabrina sich schon. Gut gelaunt begann sie, Sarah Brightmans Gesang summend zu begleiten.

5. KAPITEL
    „Du hast eine Patientin in deine Villa eingeladen, damit sie sich dort erholt? Eine Amerikanerin?“
    Der abschätzige Ton seiner Mutter ließ Marco schmunzeln, denn er hatte nichts anderes erwartet. Ja, er sah förmlich, wie sie am Telefon die Nase rümpfte. Sie war eine echte Neapolitanerin, die mit leichter Verachtung auf Ausländer herabblickte. Und zu Ausländern zählten bei ihr auch Sizilianer, Sarden und Korsen, genau wie jeder, der westlich der Apenninen und nördlich der Abruzzen aufgewachsen war.
    Doch wenn sie jemanden kennenlernte und diesen Menschen sympathisch fand, schloss sie ihn fest in ihr Herz – egal, von welchem Kontinent er kam.
    „Wer ist die Frau?“
    „Ihr Name ist Sabrina Russo. Sie ist geschäftlich in Italien. Da ich ihren Unfall mit verursacht habe, fand ich es nur angemessen, ihr meine Gastfreundschaft anzubieten. In einem Hotel hätte sie es ja längst nicht so bequem wie in meinem Haus.“
    Sein Haus. Diese Worte hörte seine Mutter gar nicht gern. Sie verstand, warum Marco die Urlaube an der Amalfiküste lieber in dieser Villa verbrachte – statt in Neapel, in dem wunderschönen Palast, den seine Familie seit Generationen als ihr Zuhause ansah.
    Ihm gehörte eine Wohnung im Palazzo, ja eine ganze Etage. Aber die Räume steckten voller Erinnerungen, die zu schmerzhaft für ihn waren, denn dort hatte er mit Gianetta gelebt. Bis sie vor vier Jahren nach Rom gezogen waren, wo er seine jetzige Position als Chefarzt der Neurochirurgie am Kinderkrankenhaus Bambino Gesù übernommen hatte.
    Der Palazzo Calvetti würde für immer sein Zuhause bleiben. Doch zurzeit hielt er sich lieber in dieser stillen lichtdurchfluteten Villa auf, die er nach Gianettas Tod hatte bauen lassen. Seine Mutter verstand das, nur gefiel es ihr nicht.
    Sie machte sich eben Sorgen um ihn. Marco besuchte sie regelmäßig, das schien sie etwas zu beruhigen. Und als liebevoller Sohn, der er war, ging er auch zu ihren zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen und zu den Festen, die sie im Palazzo gab, einschließlich der großen Silvestergala. Was ihn daran erinnerte …
    „Sollte Miss Russo zur Fiesta di San Silvestro noch in Italien sein, möchte ich sie gern als meine Tischdame zu deinem Ball mitbringen.“
    Seine Mutter schwieg. Sicherlich vor Überraschung. Er hatte ja in den letzten Jahren nie eine Frau zu diesem Fest eingeladen. Und das aus gutem Grund.
    Seit Gianettas Tod wurde Marco erbarmungslos von Paparazzi verfolgt. Eine Zeitschrift hatte ihn zum „begehrtesten Junggesellen Italiens“ gekürt, und jetzt waren alle wie die Aasgeier hinter Fotos her, die ihn mit einer neuen Liebe zeigten.
    Er

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