Collection Baccara 0283
Sekunden.“
„Das werden wir nicht tun, oder?“, fragte sie verunsichert.
Er lächelte. „Nein. Eigentlich ist das auch nicht mein Auto. Es gehört Marcus. Er liebt schnelle Autos. Und dieses hier macht wirklich Spaß.“
Das konnte er laut sagen. Polly genoss die Fahrt auf dem Beifahrersitz.
Auch wenn er nicht von null auf hundert in 3,9 Sekunden beschleunigte, brachte er sie in Windeseile nach Port Augustine, einer Hafenstadt mit vielen Geschäften und Touristen. Und während Eric durch die Straßen fuhr, erklärte er ihr alles über die Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Schließlich parkte er das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz und zog sich eine Baseballkappe sowie eine Sonnenbrille an. Das erinnerte sie wieder daran, dass er ein Adliger war, der nicht einfach so durch die Stadt laufen konnte.
„Schämst du dich, mit mir gesehen zu werden?“, fragte sie scherzend. Bestimmt war er normalerweise mit schöneren und glamouröseren Frauen unterwegs.
„Ganz im Gegenteil. Ich freue mich immer, wenn ich eine wunderschöne Frau an meiner Seite habe. Doch wenn man dich mit mir zusammen sieht, wird die Presse dich nicht mehr in Ruhe lassen.“
„Also vermummst du dich meinetwegen?“, fragte sie skeptisch.
„Ich möchte nicht, dass uns jemand stört.“
„Vielleicht hättest du dann ein etwas unauffälligeres Auto wählen sollen.“
„Ich wollte dich doch auch beeindrucken.“
Sie musste lächeln.
„Sehe ich jetzt wie ein amerikanischer Tourist aus?“, fragte er sie.
„Von Weitem schon. Aber an deinem Akzent wird jeder merken, dass du von hier bist.“
„Dann übernimmst du das Reden“, schlug er vor und legte einen Arm um ihre Schulter.
„Ich fürchte, dass mein Schulspanisch dafür nicht ausreichen wird.“
„Englisch ist hier sehr verbreitet. Es wird an allen Schulen unterrichtet.“
Man konnte ihm anhören, dass er stolz auf sein Land war.
Sie schlenderten durch die Straßen von Port Augustine, stöberten in den Läden, tranken einen Espresso in einem Café und kehrten anschließend wieder zum Auto zurück.
„Bist du hungrig?“, fragte Eric, während er Richtung Norden fuhr.
„Ja. Das Mittagessen liegt schon eine Weile zurück.“
„Wunderbar. Dann wirst du die kulinarischen Highlights des Tradewinds Restaurants richtig genießen können. Geneviève ist ein Genie in der Küche.“
„Du musst ein Stammgast in diesem Restaurant sein, wenn du die Chefköchin mit Vornamen anredest.“
„Sie hat früher im Palast gearbeitet. Ihr Vater ist immer noch bei uns. Er hat sogar das Menü für die Hochzeit von Scott und Fiona zusammengestellt.“
„Warum hat seine Tochter den Palast verlassen?“
„Sie wollte ein eigenes Restaurant eröffnen und sich selbst einen Ruf erarbeiten.“
„Das hat sie wohl geschafft“, sagte Polly, als sie die Schlange vor der Tür des Restaurants sah. „Hast du einen Tisch reserviert?“
„Ich bitte dich, bei meinem Titel brauche ich keine Reservierung.“
„Ich dachte, du bist heute inkognito.“
„Nicht, wenn ich Hunger habe.“ Doch anstatt an der Schlange vorbeizugehen, führte er Polly zu einer Hintertür, durch die man direkt in die Küche gelangte.
Drinnen trafen sie gleich Geneviève, die sie strahlend empfing. „Eure Hoheit. Was für eine Freude!“ Sie machte zuerst einen Knicks und umarmte ihn anschließend herzlich.
„Geneviève, ich würde dir gern Polly Shea vorstellen“, sagte Eric zu ihr und wandte sich an Polly. „Das ist die unvergleichliche Mademoiselle Fleury, Küchenchefin und Besitzerin des Tradewinds.“
Polly schüttelte ihre Hand, und obwohl das Lächeln der Frau warm war, musterte die Köchin sie distanziert.
„Es ist mir stets eine Freude, eine Freundin der Fürstenfamilie kennenzulernen“, sagte Geneviève.
„Ganz meinerseits“, erwiderte Polly.
„Hast du einen Tisch für uns?“, fragte Eric.
Geneviève verdrehte die Augen und sah zu Polly. „Er kommt um sieben Uhr am Samstagabend hier rein und erwartet, dass ich einen Tisch für ihn habe?“
Polly zuckte mit den Achseln.
Die Köchin schüttelte den Kopf. „Sie betrachten zu viel als selbstverständlich, Eure Hoheit.“
„Ich weiß, dass du mich niemals enttäuschen würdest“, sagte Eric.
Geneviève seufzte. „Paolo wird den Tisch auf dem Balkon für euch decken, damit ihr etwas Privatsphäre habt.“
Eric lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Merci, mon amie.“
„C’est toujours mon plaisir.“
Einige Minuten später
Weitere Kostenlose Bücher