Collection Baccara 0283
wegbekommen, wenn die Hochzeit vorbei ist.“
„Dann bleib doch einfach.“
„Du weißt, dass ich das nicht kann.“
Aber insgeheim wünschte sie sich längst, dass sie es könnte.
Eric hatte beschlossen, Polly Freiraum zu lassen, obwohl er am liebsten seine ganze Zeit mit ihr verbracht hätte. Dennoch hoffte er, dass er ihr bald etwas näherkommen könnte.
Fiona war es schließlich, die ihm die lang ersehnte Gelegenheit dazu bot.
Am Samstagmorgen traf er sie allein am Pool. „Ist dein Verlobter schon über alle Berge?“, zog er sie auf.
„Er ist mit Rowan und Christian reiten gegangen.“
„Und was ist mit Polly?“
„Sie wollte eigentlich gleich runterkommen.“ Aber Fiona runzelte die Stirn, als sie das sagte.
„Du solltest dich doch entspannen und nicht über die Hochzeit grübeln. Glaub mir, alles wird gut.“
„Ich mache mir keine Sorgen wegen der Hochzeit.“
„Aber irgendetwas beschäftigt dich doch?“
Sie seufzte. „Ja, Polly.“
„Stimmt etwas nicht mit ihr?“
„Ich weiß es nicht. Sie hat sich mit ihrer Schwester gestritten, bevor wir abgereist sind. Aber das ist nichts Ungewöhnliches. In den letzten Wochen war sie merkwürdig zerstreut. Irgendetwas scheint sie zu beschäftigen. Erzählen möchte sie es mir nicht.“
„Wahrscheinlich glaubt sie, dass du im Moment genug Sorgen hast.“
„Früher hat sie mir alles erzählt. Ich habe keine Geschwister, und obwohl Polly eine Schwester hat, vertraut sie sich immer mir an. Seit der Geschichte mit Jason hat sich die Beziehung zwischen Polly und ihrer Schwester sowieso verändert.“
„Du meinst Pollys Ex-Verlobten?“
„Woher weißt du, dass sie verlobt waren?“
„Ich habe sie zusammen im Restaurant gesehen. Danach hat sie mir erzählt, wer er ist.“
„Normalerweise redet sie mit niemandem darüber“, sagte Fiona verwundert.
„Sind sie im Streit auseinandergegangen?“
„Anscheinend hat sie dir doch nicht alles erzählt.“
„Was meinst du?“
„Jason ist Abbeys Ehemann.“
„Abbey hat Pollys damaligen Verlobten geheiratet?“
„Sie waren immer noch verlobt, als Abbey ihn verführte. Ich sollte dir das eigentlich gar nicht erzählen. Die Geschichte könnte auch aus einer Soap-Opera stammen. Aber es ist tatsächlich passiert. Und obwohl Polly mir versichert hat, dass sie es verkraftet hat, bin ich mir da nicht so sicher. Ich fürchte, dass sie ihr Herz nie wieder jemandem öffnen wird.“
„Du wirst ihr da kaum helfen können“, sagte Eric und bedauerte, dass es wirklich so war.
„Ich weiß. Aber sie ist doch meine beste Freundin. Und wenn auch sonst niemand bemerkt hat, wie sie sich verändert hat – ich habe es. Sie lacht zwar immer und geht auch manchmal aus, doch sie ist nicht so wie früher. Sie ist viel vorsichtiger geworden und lässt kaum noch jemanden an sich heran. Ich habe gehofft, dass es ihr guttäte, wenn sie hierherkommt. Mehr als jeder andere hat sie einen Tapetenwechsel gebraucht. Doch sie wirkt immer noch so nachdenklich.“
„Gib ihr etwas Zeit. Es ist erst der dritte Tag für sie auf der Insel.“
„Ich weiß.“ Fiona griff nach einer Tube Sonnenmilch und cremte ihre Arme ein. „Du hast schon so viel für sie getan – nichts von alledem wäre ohne dich möglich gewesen. Ich weiß gar nicht, wie ich dir jemals danken soll. Aber trotzdem möchte ich dich gern um einen weiteren Gefallen bitten.“
„Um was geht es?“
„Würdest du – wenn du Zeit hast – Polly ein bisschen die Insel zeigen? Vielleicht lenkt sie das von ihren Sorgen ab.“
Eric erkannte sofort, dass dies die Gelegenheit war, auf die er gewartet hatte. Manchmal spielte das Schicksal einem in die Hände. „Das würde ich liebend gern tun.“
Obwohl Eric behauptet hatte, dass er viel Zeit mit ihr auf der Insel verbringen wollte, hatte Polly bisher kaum etwas von ihm gesehen, seit sie in Tesoro del Mar angekommen waren. Wahrscheinlich musste er sich um seine fürstlichen Pflichten kümmern. Das redete sie sich wenigstens ein.
Sie selbst kümmerte sich auch um ihre Pflichten. Täglich rief sie Karen im Restaurant an, um sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Polly vertraute ihr mehr als Jason, da sie schon viele Jahre im Shea’s arbeitete. Sie war sich sicher, dass sie ihr sofort mitteilen würde, wenn es Probleme im Restaurant gäbe. Bis jetzt lief aber alles bestens. Deshalb hatte Polly viel zu viel Zeit, um sich über Eric Gedanken zu machen.
Bis vor Kurzem hatte sie ihn lediglich attraktiv
Weitere Kostenlose Bücher