Collection Baccara 0283
wurden Polly und Eric eine Treppe hinaufgeführt. Die Atmosphäre auf Genevièves privatem Balkon war einmalig. Vor ihnen lag das türkisfarbene Mittelmeer und um sie herum dufteten wunderschöne Blumen.
Polly war sehr beeindruckt von diesem speziellen Ort und der Romantik, die er ausstrahlte. Aber so richtig konnte keine romantische Stimmung in ihr aufkommen, da sie eigentlich nicht vorhatte, etwas mit Eric anzufangen. Sie wollte, dass sie gute Freunde würden, mehr nicht.
Wie viele Frauen er wohl schon zu diesem Ort geführt und beeindruckt hatte? Sie redete sich ein, dass ihr das nichts ausmachte. Immerhin hatten Eric und sie kein Date miteinander, sondern aßen nur zusammen.
„Kommst du oft hierher?“, fragte sie.
„Für mich ist Privatsphäre genauso wichtig wie ein gutes Essen. Und Geneviève bietet mir beides.“
„Außerdem ist sie so diskret, dass sie dir nicht einmal zublinzelt, wenn du ihr eine neue Frau vorstellst.“
Er lächelte. „Ich vertraue ihr. Sonst hätte ich dich nicht hierher gebracht. Doch wenn du glaubst, dass ich die Frauen immer an diesen Ort bringe, bevor ich sie verführe, dann liegst du falsch. Außerdem habe ich seit dem Unfall nur sehr wenige Verabredungen gehabt.“
„Und davor?“
„Ich muss zugeben, dass es vorher viele Frauen in meinem Leben gab. Aber keine ist länger bei mir geblieben, weil ich oft auf hoher See war. Und seit meine Karriere bei der Navy beendet ist, habe ich keine interessante Frau mehr getroffen. Außer dir.“
„Wir haben gerade mal eine Nacht miteinander verbracht“, erinnerte sie ihn.
„Es hätte mehr daraus werden können.“
Polly schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. „Die Rundfahrt heute hat mir sehr gefallen.“ Sie wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte, als er ebenfalls von dem Thema ließ. „Also hat dir gefallen, was du bisher vom Land gesehen hast?“
„Sehr sogar.“
Er lächelte. „Wie schon gesagt, du kannst gern nach der Hochzeit noch hierbleiben.“
„Das geht nicht. Alles ist so unwirklich hier und hat nichts mit meinem Leben in Texas zu tun.“
„Gab es wegen deiner Abwesenheit Probleme im Restaurant?“
„Überhaupt nicht.“
„Stört es dich, dass alles gut läuft, obwohl du nicht im Restaurant bist?“
Sie lachte. „Ja, auch wenn es vielleicht komisch klingt.“
„Wir sehnen uns doch alle nach dem Gefühl, gebraucht zu werden. Und wenn man doch nicht so unentbehrlich ist, wie man geglaubt hat, ist das eben erst mal ein Schlag ins Gesicht.“
Polly wusste, dass er sich nun auf sein eigenes Leben bezog, das nicht mehr dasselbe war, nachdem er seine Karriere bei der Navy beenden musste.
Das Essen wurde serviert, und sie setzten ihre Unterhaltung fort. Als Vorspeise gab es eine kalte, pikante Suppe, gefolgt von gegrilltem Seebarsch mit grünen Bohnen und Wildreis – eine von Genevièves Spezialitäten. Als Nachtisch servierte man ihnen verschiedene süße Gebäcksorten, die Polly absolut köstlich fand und vorher noch nie gegessen hatte.
Die Stimmung war die ganze Zeit so angenehm und ungezwungen, dass Polly sofort einwilligte, als Eric sie nach dem Essen fragte, ob sie einen Strandspaziergang mit ihm machen wollte.
Er zahlte, hinterließ ein großzügiges Trinkgeld und bedankte sich bei Geneviève in der Küche.
Anschließend liefen sie zum Meer. Die Sonne ging gerade unter und hüllte den Himmel in ein unglaubliches Farbenmeer. Eric führte Polly die Stufen hinunter zum Strand. Sie protestierte nicht, da es ihr unsinnig erschien, nachdem sie sich schon viel näher gewesen waren.
Sie zogen die Schuhe aus, liefen durch die Brandung und unterhielten sich.
Als sie wieder zurück bei der Treppe waren, blieb er plötzlich stehen. „Guck mal“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie blickte zum Horizont, wo die Sonne in das Meer einzutauchen schien. „Ich habe noch nie so einen schönen Sonnenuntergang gesehen.“
„Und ich habe noch nie Augen gesehen, die so sehr im Licht der untergehenden Sonne funkelten.“
Plötzlich küsste er sie.
Seine Lippen waren warm und fest – wie beim ersten Kuss.
Und wie beim ersten Mal erwiderte Polly seinen Kuss. Obwohl es schon so lange zurücklag, schien es, als wäre es erst gestern gewesen. Ihr Herz raste, und ihr ganzer Körper wurde warm. Es fühlte sich so richtig an, wieder in seinen Armen zu sein.
Polly seufzte, als er ihr Haarband löste und durch ihr Haar fuhr, während er den Kuss weiter vertiefte.
Sie wollte ihn. Doch es
Weitere Kostenlose Bücher